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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-367-<br />

be-harren. Wenn aber damals keine Kirche bestand, woher leitet Donatus sein<br />

417<br />

Auftreten her? Welchem Lande entsprang er? Von welchem Himmel fiel er?" .<br />

Ähnlich betont Clemens <strong>von</strong> Alexandrien (+ 215), dass die Kirche vor jeder Sekte schon da ist.<br />

Deshalb bedarf sie gegenüber der Häresie keines Beweises. Er stellt fest: "Die eine, alte, katho-<br />

lische Kirche ist die wahrhaft ursprüngliche, aus welcher die Sektemn durch Neuerungen her-<br />

418<br />

vorgegangen sind und als Zerrbilder erscheinen" .<br />

Oder Hieronymus (+ 420) sagt in seinem Brief an Pammachius:<br />

"Warum kommst du nach 400 Jahren, uns zu belehren, als hätten wir vorher<br />

nichts gewusst? Ohne deine Lehre war die Welt christlich bis auf den heutigen<br />

Tag. Kurz und offen will ich dir meine Meinung sagen: Wir müssen in jener<br />

Kirche bleiben, welche <strong>von</strong> den Aposteln gegründet wurde und bis auf den<br />

heutigen Tag währt. Wenn du aber <strong>von</strong> Christen hörst, die sich nach einem<br />

anderen Namen nennen, die Marcioniten, Valentiner, Montenser oder Campiten,<br />

so sollst du wissen, dass dies nicht die Kirche Christi ist. Denn aus der Tatsache<br />

allein schon, dass sie sich erst nachher konstituierten, beweisen sie, dass sie zu<br />

jenen gehören, die der Apostel vorausgesagt hat. Und sie mögen sich nicht<br />

schmeicheln, wenn sie glauben, aus der Heiligen Schrift ihre Lehre beweisen zu<br />

können, denn auch der Teufel hat aus der Schrift bewiesen, und auf das Lesen<br />

der Schrift kommt es überhaupt nicht an, sondern auf das Verstehen. Allenfalls<br />

könnten wir euch aus der Schrift auch beweisen, jene, welche beschuht sind und<br />

419<br />

zwei Unterkleider haben, gehören nicht zur Kirche" .<br />

Die Apostolizität der Kirche, ihre innere und äußere Verbundenheit mit den Aposteln als Bedin-<br />

gung ihrer Legitimität ergibt sich schon aus der Natur der Kirche, die stets <strong>von</strong> der Überzeu-<br />

gung geleitet war, dass in ihr die Heilsgüter und die Gewalt, oder besser: die Vollmacht, nicht<br />

<strong>von</strong> un-ten stammen. Alle Vollmacht kommt <strong>von</strong> Gott durch den einen Mittler Jesus Christus,<br />

der seine Apostel bevollmächtigt und ausgesandt hat. Das Schema Gott-Christus-Apostel oder<br />

Kirche be-gegnet uns immer wieder bei den Vätern. Es ist zugleich das Grundschema des<br />

Aufbaus der Fundamentaltheologie, wie sie sich erinnern werden: Gott - Christentum - Kirche.<br />

417<br />

Augustinus, De baptismo contra Donatum, lib. III, cap. 2; vgl. Contra Cresconium, lib. II, cap. 35.<br />

418<br />

Clemens <strong>von</strong> Alexandrien, Stromata lib. II, cap. 7, n. 64.<br />

419<br />

Hieronymus, Epistula 84, cap. 8.

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