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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Die Stelle Mk 6,14-16 lautet:<br />

-97-<br />

"Auch König Herodes hörte <strong>von</strong> ihm; denn sein Name sprach sich herum. Er<br />

meinte, Johannes der Täufer sei <strong>von</strong> den Toten auferweckt worden und daher<br />

stamme die Macht der Wunderkräfte in ihm. Andere meinten, er sei Elija, wieder<br />

andere, ein Prophet - in der Meinung, einer <strong>von</strong> den Propheten. Des Herodes<br />

Ansicht zu dem Gemeinten war: 'Es ist Johannes: derjenige, den ich enthaupten<br />

ließ, ist auferweckt worden'".<br />

Pesch meint, die Täuferjünger hätten das Todesschicksal ihres Meisters mit der Auferstehungsvorstellung<br />

interpretiert. Während wir betonten - so ist es auch die allgemeine Auffassung, die<br />

"sententia communis" -, die Auferstehung Jesu sei an der Vorstellung der in Jesus anhebenden<br />

Auferstehung der Toten zu messen, meint Pesch nun, die Auferstehung Jesu müsse an der Vorstellung<br />

<strong>von</strong> der Auferstehung eines eschatologischen Propheten, die zur Zeit Jesu als Inter-<br />

pretationskategorie vorhanden gewesen sei, gemessen werden.<br />

Es fragt sich jedoch, ob mit der Heranziehung der beiden erwähnten Stellen Markus nicht<br />

überinterpretiert ist, wenn man nicht gar mit Martin Hengel <strong>von</strong> luftiger Spekulation reden<br />

95<br />

will .<br />

Schelkle weist darauf hin, dass Jesus beim Tod des Täufers etwa 30 Jahre alt gewesen sei,<br />

weshalb niemand im Ernst habe behaupten können, der auferweckte Täufer lebe in Jesus<br />

96 weiter .] **<br />

Nach Pesch geht also der Auferstehungsglaube nicht auf ein "Sehen" zurück, sondern auf eine<br />

göttliche Offenbarung, deren Anknüpfungspunkt die Treue der Jünger zu ihrem Meister über<br />

den Tod hinaus ist. Dabei macht der Auferstehungsglaube nach ihm keinerlei Aussage über das<br />

Wie.<br />

Sagen wir es noch einmal anders: Nach Pesch ist der Glaube an die Auferstehung Jesu so<br />

entstanden, dass die Jünger ihren durch den vorösterlichen Jesus begründeten Glauben<br />

95<br />

Martin Hengel, Ist der Osterglaube noch zu retten, in: Theologische Quartalschrift 153, 1973, 258.<br />

96<br />

Karl Hermann Schelkle, ? .

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