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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-168-<br />

scheidung für die Nachfolge Christi, und sie betonen somit, dass die Entscheidung für die<br />

Nachfolge gut überlegt sein muss. Das sind nur einige Beispiele für Berufungsgeschichten in<br />

den Evangelien, die nicht mit einem Namen verbunden sind.<br />

Die wichtigsten Gedanken sind in diesen Berufungsgeschichten die Schwere der Entscheidung,<br />

die Unbedingtheit der Nachfolge, die Unsicherheit und die Entbehrungen derer, die sich in die<br />

Nachfolge begeben.<br />

Dann gibt es noch die Berufungsgeschichen, die mit einem Namen oder mit Namen verbunden<br />

sind. Während nun in diesen Fällen vielfach auch für die namentlich erwähnten Jünger eine<br />

Berufungsgeschichte in den Evangelien vorliegt, werden im Neuen Testament auch einige<br />

Jünger namentlich erwähnt, für die keine Berufungsgeschichte vorliegt. So <strong>Joseph</strong> <strong>von</strong> Arimat-<br />

häa (Mk 15,43), der Ratsherr Nikodemus (Joh 19,39), die Geschwister <strong>von</strong> Bethanien (Lk 10,38<br />

f) und eine Gruppe galiläischer Frauen (Lk 8,2 f; Mk 15,40 f 2 Mt 27,55; Lk 23,49). Sie werden<br />

also als Jünger erwähnt in den Evangelien, namentlich, ohne dass über ihre Berufung berichtet<br />

wird.<br />

Bei einer Reihe <strong>von</strong> namentlich genannten Jüngern wird uns nun ausdrücklich über deren Beru-<br />

fung berichtet. Dabei ist es bemerkenswert, dass die Namen der in diesen Berufungsgeschichten<br />

erwähnten Jünger sich, abgesehen <strong>von</strong> Nathanael (Joh 1,45-51) und eventuell noch <strong>von</strong> Levi<br />

(Mk 2,14), soweit man ihn nicht mit Matthäus identifizieren will, allesamt auch in den Zwölfer-<br />

katalogen wiederfinden.<br />

Gerade die namentlichen Berufungsgeschichten sind ein besonders deutlicher Hinweis darauf,<br />

dass der historische Jesus wirklich Jünger um sich gesammelt hat, dass es sich bei den diesbe-<br />

züglichen Mitteilungen der Evangelien nicht um eine kerygmatische Ausdeutung der Geschich-<br />

te handelt.<br />

Insgesamt gibt es vier namentliche Berufungsgeschichten in den Evangelien, nämlich Mk 1,16-<br />

20 mit der Matthäusparallele: Mt 4,18-22, Mk 2,14 mit den synoptischen Parallelen: Mt 9,9 und<br />

Lk 5,27 f, Joh 1,35-51 und Joh 21,2-13. Sie sollen im Folgenden kurz besprochen werden.<br />

Zunächst die Stelle Mk 1,16-20 und die Matthäus-Parallele Mt 4,18-22:

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