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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Hinweis darauf, dass der neue Rabbi weiß, wie man Zugang zur Gottesherrschaft bekommt.<br />

Entscheidend ist für die “rabbi-talmid”-Institution: Der Jünger ist der Lernende, der Rabbi der<br />

Lehrer. Der Jünger wird einmal ein Rabbi, so wie auch der Rabbi einmal Jünger war. Das heißt:<br />

Das Jüngersein ist eine vorübergehende Phase. Was indessen bleibt für beide, für Jünger wie<br />

Rabbis, für Schüler wie Lehrer, das ist die Verpflichtung auf die Thora. Schüler wie Lehrer sind<br />

bleibend der Thora verpflichtet.<br />

b) Die Jesusjünger.<br />

Jesus konnte als Rabbi bezeichnet werden und wurde so angeredet, obwohl er nicht ausgebildet<br />

und ordiniert war als Rabbi, weil zur Zeit Jesu der Rabbi-Titel noch nicht auf ordinierte Rabbis<br />

beschränkt war. Eine genaue Ausgestaltung des “rabbi-talmid”- Institutes erfolgt erst später.<br />

Deshalb konnte auch Jesus als Rabbi bezeichnet werden, obwohl er nicht ordiniert war. So<br />

konnte auch Johannes der Täufer als Rabbi angeredet werden, der ja ebenfalls nicht ein Rabbi<br />

im eigentlichen Sinn war. Demgemäß wurde auch die Gefolgschaft des Täufers als Jüngerschaft<br />

bezeichnet. Lk 3,12 heißt es : “Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sie sagten<br />

zu ihm: Rabbi, was sollen wir tun?” Wahrscheinlich hat die Jüngerschaft des Johannes auch<br />

nach seinem Tod noch eine Zeitlang als fester Kreis weiterbestanden. Dafür spricht die Tatsa-<br />

che, dass in den Evangelien die Jünger Jesu den Jüngern des Täufers wie auch denen der<br />

Pharisäer gegenübergestellt werden (Mk 2,18 2 Mt 9,14; Lk 5,33 - Fasten - ; Joh 3,25 - Jünger<br />

des Johannes - ; Mt 22,16 - Jünger der Pharisäer.<br />

Wichtig für uns ist: Jesus übernimmt die Institution der Jüngerschaft, das “rabbi-talmid”-Insti-<br />

tut, wandelt es jedoch in charakteristischer Weise um.<br />

Das Wort “Jünger” begegnet uns 262 Mal im Neuen Testament. Allein schon die Wortstatistik<br />

unterstreicht die Bedeutung und den Stellenwert des Jünger-Instituts für die Jesus-Geschichte.<br />

Der Terminus “Jünger” begegnet uns näherhin in den Evangelien und in der Apostelgeschichte.<br />

Als “Jünger” werden in dem Kreis um Jesus all jene bezeichnet, die seiner Frohbotschaft<br />

trauend Glauben schenken im Sinne <strong>von</strong> Mk 1,15 (“... die ‘βασιλgtια’ ist nahe herbeigekommen,<br />

bekehret euch und glaubt an die Frohe Botschaft”). Von <strong>Joseph</strong> <strong>von</strong> Arimathäa wird bei Markus

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