demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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neronische Verfolgung schließen. Dann müsste man den Tod des Petrus etwa in die Mitte der
60er Jahre verlegen. Es wird nämlich festgestellt, dass zusammen mit Petrus eine große Schar
den Zeugentod erlitten hat, unter anderem auch Christinnen, die man, als Danaiden und Dirken
verkleidet, hinrichten ließ. Die Tatsache, dass der erste Clemensbrief keine näheren Einzel-
heiten über den Tod des Petrus berichtet, setzt voraus, dass die Ereignisse den Adressaten
bekannt und vertraut waren.
Eine zweite Quelle ist der Brief des Ignatius von Antiochien an die römische Gemeinde, der
etwa zehn Jahre später verfasst worden ist. Hier bittet der Verfasser die Christen von Rom, sie
möchten ihn nicht durch ihre Fürsprache bei den heidnischen Behörden des Martyriums
berauben, dem er in Rom entgegengehen soll. Er unterstreicht seine Bitte mit dem Satz: "Nicht
wie Petrus und Paulus befehle ich euch!" (Röm 4,3). Man sollte annehmen, dass die traditions-
reichste heidenchristliche Gemeinde des Ostens, die Gemeinde von Antiochien, das Lebensschicksal
des Petrus und des Paulus authentisch kannte. Diese Stelle nun weist darauf hin, dass
beide Apostel eine gewisse Zeit in Rom gewirkt und keine geringe Autorität gehabt haben.
Ein weiteres Dokument erwähnt noch das Martyrium des Petrus in Rom, das etwa in die gleiche
Zeit gehört wie der soeben erwähnte Ignatiusbrief um das Jahr 100 n.Chr. Es handelt sich hier
um die "Ascensio Isaiae" (4,2 f)., wo sich ein verschlüsselter Hinweis auf den Tod des Petrus in
Rom findet, der sich vor allem klärt im Zusammenhang mit einem Fragment der Petrusapokalypse.
Diesen Aussagen fügen sich noch weitere an, nämlich die Andeutung des Schlusskapitels des
Johannesevangeliums, die auf einen Martyrertod des Petrus anspielt (Joh 21,18 f) und offen-
sichtlich von dessen Hinrichtung am Kreuz weiß, vom Ort seines Martyriums jedoch schweigt.
Ein Hinweis auf den Aufenthalt des Petrus in Rom dürfte der Schlussvers des ersten Petrus-
briefes sein, worin auch ausgedrückt wird, dass dieser Brief in Babylon geschrieben wurde.
Unter Babylon ist aber eindeutig Rom zu verstehen, was auch die Johannesapokalypse (Offb
14,8.16 ff) unterstreicht, aber auch durch die jüdische Apokalyptik und durch die rabbinische
Literatur nahegelegt wird.