25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-327-<br />

und Papst Siricius (384-399). Beide werden auch <strong>von</strong> nichtkatholischen Forschern bereits als<br />

Päpste im vollen Sinne anerkannt. Ein weiterer Ausbau erfolgt dann durch Innozenz I. (401-<br />

417) und Leo den Großen (440-461). Einen gewissen Abschluss dieser Entwicklung bringt dann<br />

schließlich Gregor der Große (590-604).<br />

Auf den Konzilien <strong>von</strong> Ephesus (431) und Chalcedon (451) wirkte sich die Autorität des<br />

Papstes voll aus. Entsprechende Quellen und Hinweise können Sie diesbezüglich bei DS und<br />

367 bei Mirbt finden.<br />

β.) Die pastorale Wahrnehmung des Primates in den ersten<br />

drei Jahrhunderten.<br />

Bereits in den ersten drei Jahrhunderten begegnet uns der römische Primat. Allerdings fließen<br />

die Quellen hier spärlich. Das ist zu berücksichtigen. Zudem konzentrierte sich in dieser Zeit<br />

das Interesse auf die dogmatisch bedeutsamen Fragen, wodurch die Organisation der Kirche<br />

weniger Aufmerksamkeit auf sich zog. Bedeutsame Dokumente oder Vorgänge sind in diesem<br />

Zusammenhang der erste Clemensbrief am Ende des ersten Jahrhunderts, der Osterfeststreit um<br />

die Mitte des zweiten Jahrhunderts, der sich über Jahrzehnte hinzog, und der Donatistenstreit im<br />

dritten Jahrhundert, in dem es um die Frage der Gültigkeit der außerhalb der Kirche gespende-<br />

ten Ketzertaufe ging, worin wiederholt <strong>von</strong> den römischen Bischöfen autoritativ eingegriffen<br />

wurde. Außerdem herrschte schon in den ersten drei Jahrhunderten ein reger Briefwechsel der<br />

Christen mit Rom. Man richtete Anfragen dorthin in Meinungsverschiedenheiten und Streitig-<br />

keiten. Selbst Häretiker bemühten sich in Rom um Anerkennung oder Billigung ihrer Positio-<br />

nen. Ferner suchten die Bischöfe, wenn immer ihre Rechte und ihre Stellung bedroht wurden,<br />

in Rom Unterstützung und Schutz.<br />

Hinweise auf die Sonderstellung der römischen Gemeinde und ihres Bischofs gibt es auch bei<br />

Ignatius <strong>von</strong> Antiochien (+ um 117), Irenäus (+ um 202), Tertullian (+ um 220) und Cyprian (+<br />

258). Ignatius <strong>von</strong> Antiochien nennt die römische Gemeinde Vorsteherin in der Liebe. Für<br />

Irenäus <strong>von</strong> Lyon garantiert die <strong>von</strong> Rom gebilligte Tradition die Unverfälschtheit der aposto-<br />

367<br />

Carl Mirbt, Quellen zur Geschichte des Papsttums und des römischen Katholizismus, Tübingen 1895.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!