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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Ebd.<br />

32<br />

Ebd., q. 54, a. 1, ad 2.<br />

-44-<br />

aus einer sterblichen und einer unsterblichen. Diesen Gedanken betonte ich schon - Sie erinnern<br />

sich - bei der Erörterung der Osterzeugnisse der Schrift, speziell der Evangelien.<br />

Von einer “vera resurrectio” kann man nicht sprechen bei der Ganz-Tod-Theorie, nach der der<br />

ganze Mensch stirbt. Dann gibt es keine Auferstehung, sondern nur eine Neuschöpfung. Auf<br />

eine Neuschöpfung läuft aber auch jene Auffassung hinaus, die auf den Leichnam Jesu für die<br />

Aufer-stehung verzichtet und die - wie man gesagt hat - “Leibesreste” im Grab verbleiben lässt,<br />

wie das beispielsweise der evangelische Theologe Kümmel meint, wie das aber auch viele<br />

andere meinen, neuerdings sehr spektakulär Gerhard Lüdemann. Häufiger wird diese Auf-<br />

fassung heute aber auch <strong>von</strong> katholischen Theologen - mehr oder weniger offen - vertreten,<br />

zuweilen als Frage, zuweilen aber auch als kategorische Behauptung..<br />

b.) Perfecta resurrectio.<br />

Die Auferstehung Jesu ist nach Thomas eine wahre und eine vollkommene Auferstehung, die<br />

“vera resurrectio” ist auch eine “perfecta resurrectio”. Das bedeutet, sie befreit ihn zugleich <strong>von</strong><br />

der Notwendigkeit des Sterbens überhaupt. Sie befreit den Auferstandenen <strong>von</strong> der Notwendig-<br />

keit und <strong>von</strong> der Möglichkeit zu sterben. Sie ist also sehr wohl <strong>von</strong> einer Totenerweckung wie<br />

jener des Lazarus zu unterscheiden, wie Thomas betont, da diese eine bloße Rückkehr in das<br />

irdische, in das zeitliche Leben bedeutet und Lazarus eines Tages erneut sterben muss. Die<br />

Auferstehung des Lazarus ist für Thomas <strong>von</strong> daher eine unvollkommene Auferstehung: Bei ihr<br />

bleibt die Notwendigkeit bestehen, einmal endgültig zu sterben und durch die Verwesung hin-<br />

durchzugehen. Bei der vollkommenen Auferstehung wird der Betroffene hingegen nicht nur ad<br />

hoc vom Tode befreit, wird ihm nicht nur ad hoc das Leben zurückgeschenkt, hier wird er auch<br />

<strong>von</strong> der Notwendigkeit zu sterben und, was noch mehr ist, <strong>von</strong> der Möglichkeit zu sterben be-<br />

31 32<br />

freit . “Christus erstand (eben) zu dem unsterblichen Leben der Herrlichkeit” Gottes . Die<br />

Menschheit Jesu wird demnach in der Auferstehung den Daseinsbedingungen dieser Welt<br />

enthoben, sie wird verklärt. Die “vera resurrectio” meint demnach nicht nur die Rückkehr der<br />

Seele in den toten Leib, sondern darüber hinaus die Aufnahme des ganzen Menschen in die

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