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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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251<br />

Ebd., 116-125.<br />

-260-<br />

Dieses Mal wurde er in Jerusalem durch die römische Wache in Schutzhaft genommen, als das<br />

aufgehetzte Volk ihn bei einem Besuch im Tempel erschlagen wollte. Der Überfall der Juden<br />

auf Paulus, wobei nur durch das Eingreifen der römischen Wache ein Mord verhindert wurde,<br />

erfolgt zwischen 56 und 58. Die römische Wache brachte Paulus zum Statthalter des Kaisers<br />

nach Cäsarea (Apg 21,27 - 23,35), <strong>von</strong> wo ihn eine Militäreskorte nach Rom überführte, da<br />

Paulus, um einem Verfahren vor dem jüdischen Synedrium zu entgehen, als römischer Bürger<br />

Berufung an den Kaiser eingelegt hatte, weshalb der Prozeß in der Reichshauptstadt durch-<br />

geführt werden musste (Apg 27,28). So kam er nach Rom, allerdings anders, als er es sich<br />

gedacht hatte. Da er in Rom jedoch nur eine leichte Haft ertragen musste und da der Prozeß sich<br />

länger hinschleppte, konnte er mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen und auch missionarisch<br />

wirksam werden (Apg 28,28 f). Wiederum begann er, wie überall, bei der jüdischen Gemeinde<br />

(ebd.). Die Apostelgeschichte schließt mit der Ansprache des Paulus, in der er feststellt, dass<br />

"das Heil Gottes den Heiden gesandt worden ist, die ihm Gehör schenken werden" (Apg 28,28).<br />

Damit hat die Apostelgeschichte auch ihr Anliegen erfüllt, nämlich die Schilderung, wie das<br />

Evangelium seinen Weg <strong>von</strong> Jerusalem bis in die Hauptstadt des römischen Imperiums genom-<br />

men hat.<br />

Die Apostelgeschichte schweigt dann über das weitere Schicksal des Paulus. Auch über den<br />

Ausgang des römischen Verfahrens gibt sie uns keine Auskunft. Wahrscheinlich aber endete es<br />

mit einem Freispruch, so dass Paulus seine Spanienreise doch noch ausführen konnte, ja sogar<br />

noch einmal in den griechischen Osten reisen konnte, was durch die Pastoralbriefe vor-ausge-<br />

setzt wird, die uns nämlich Ereignisse und Situationen berichten, welche sich nur in einen<br />

solchen Schlussabschnitt seines Lebens einordnen lassen. Dann hätte eine zweite römische Ge-<br />

fangenschaft schließlich mit dem Martyrium des Apostels ihr Ende gefunden, das in die<br />

251<br />

Regierungszeit des Nero fällt, was wiederum freilich nicht ganz sicher ist .<br />

Der erste Brief des Paulus an die Gemeinde <strong>von</strong> Thessalonich (Saloniki) führt uns in das Jahr<br />

51. Die anderen Paulusbriefe sind zwischen 51 und 64 geschrieben worden. Das älteste Evange-<br />

lium, das Markusevangelium, stammt spätestens aus dem Jahre 69. Ihm voraus liegt die so-<br />

genannte Logien-Quelle, die zwar nicht mehr erhalten ist, die wir aber ungefähr nach den Evan-

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