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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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kenntnis oder der Glaube gehört ohne Zweifel dazu, der aber seinerseits Geschenk <strong>von</strong> Gott ist.<br />

Anlass für die Berufung des Petrus sind nicht seine persönlichen Qualitäten. Von ihnen her ist<br />

er alles andere als ein Felsenmann. Die synoptische Tradition verklärt die Person des Petrus<br />

durchaus nicht. Die Evangelien berichten wiederholt <strong>von</strong> der Wankelmütigkeit des Charakters<br />

des Petrus Mt 26,40 f parr: Ölbergszene; Mt 26,69-75 parr: Verleugnung). Selbst direkt im<br />

Anschluss an die klassische Szene <strong>von</strong> Cäsarea-Philippi wird Petrus schroff zurückgewiesen,<br />

weil er den Plänen Gottes widerstreitet (Mt 16,23). Allgemein ist es charakteristisch für die<br />

Heilsgeschichte, in der alles auf Gott zielt, dass hier nicht auf persönliche Vorzüge gesehen<br />

wird. Nicht sie geben eine privilegierte Stellung innerhalb der Gemeinde (Mt 20,23: Gott<br />

vergibt die Plätze in der "βασιλgtια"; Lk 17,10: "Wir sind stets armselige Knechte vor Gott ...").<br />

So ist es auch bei der Berufung des Petrus. Der Anlass dieser Berufung ist nicht die besondere<br />

Qualifizierung dieses Jüngers, Anlass ist vielmehr der Glaube des Petrus, der aber wiederum ein<br />

Geschenk Gottes ist.<br />

Petrus ist somit das Felsenfundament nicht aus eigener Kraft, sondern durch das, was ihm <strong>von</strong><br />

207<br />

Jesus gegeben wird , aber nicht sein Glaube ist das Fundament, sondern er selber in seiner<br />

Person.<br />

δδ.) Die Tore des Hades.<br />

Die "πtυλαι ΄tα|δου" meinen die Torwächter des Totenreiches, die natürlich unbarmherzig sind,<br />

das heißt, sie geben die Beute, die sie einmal an sich genommen haben, nicht mehr zurück. Man<br />

könnte aber auch denken an die Tore des Totenreiches, die nicht mehr geöffnet werden und<br />

daher unbezwinglich sind. Also, die Tore oder Torwächter, das heißt, das Stärkste, das Unbarm-<br />

herzigste und Unbezwinglichste vermag der "zgiiλησtια" nichts anzuhaben. Die Torwächter des<br />

Hades oder die Tore der Unterwelt werden in ihrer Unbarmherzigkeit und Unbezwinglichkeit<br />

an ihrer alles niederzwingenden Gewalt gehindert, indem Simon zur "kepha" bestellt wird.<br />

Man wird hier auch an die Vorstellung erinnert, dass der Tod als Folge der Sünde zu verstehen<br />

207<br />

Vgl. J. Beumer, Auf dem Wege zum Glauben, Frankfurt 1956, 125-130; A.K.

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