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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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solchen Darstellung gewinnt man den Eindruck, dass hier nicht irgendein geschichtliches Ereig-<br />

nis berichtet wird oder auch ein besonderes geschichtliches Ereignis, sondern mehr als das, ein<br />

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letztlich unfassbares Wunder, das Gott gewirkt hat in seiner Allmacht . Es ist die “δóξα του<br />

hgο ˜υ“, die in den Erscheinungen des Auferstandenen hervortritt.<br />

Im Hinblick auf die Auferstehung Jesu bzw. bei der Osterüberlieferung müssen wir somit fünf<br />

wichtige Momente konstatieren: 1) er ist wahrhaft auferstanden (“resurrexit vere”), 2) im Aufer-<br />

standenen ist der Gekreuzigte anwesend, der Gekreuzigte und der Auferstandene sind identisch<br />

(“in resurrecto crucifixus adest” = “identitas crucifixi et resurrecti”, 3) er ist nicht in dieses ver-<br />

gängliche und sterbliche Leben zurückgekehrt (“non est reversus in istam vitam”), 4) der Oster-<br />

glaube begann mit Zweifeln (“fides paschalis coepit cum dubiis”) und 5) die Auferstehung ist -<br />

was zu keiner Zeit in Zweifel gezogen wurde, wo immer sie geglaubt wurde - ein göttliches Ge-<br />

heimnis (“est mysterium divinum, mysterium stricte dictum”).<br />

Es zeigt sich, dass es beim Osterzeugnis einerseits um ein nüchternes äußeres Tatsachenzeugnis<br />

geht, andererseits um ein inneres Bewusstseinszeugnis. Zugleich ist es ein Tatsachenzeugnis<br />

und ein innneres Bewusstseinszeugnis. Der Osterglaube ist ein <strong>von</strong> Gott gewirktes Wunder,<br />

aber er hat als Grundlage ein starkes natürliches Fundament oder besser: er beruht auf einem<br />

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starken natürlichen Fundament .<br />

Schon am Anfang ihrer Verkündigung wurde die Auferstehung Jesu in besonderer Weise als ein<br />

Skandalon empfunden. Das veranlasst die Osterzeugen jedoch nicht, sie abzuschwächen oder<br />

<strong>von</strong> ihr abzulassen, wie das sonst im Allgemeinen der menschlichen Natur entspricht, die stets<br />

geneigt ist, den Unannehmlichkeiten auszuweichen, selbst wenn es auf Kosten der Wahrheit<br />

geht. Als Paulus zu den Athenern <strong>von</strong> der Auferstehung spricht, wenden sie sich ab (Apg<br />

17,32). Sobald er ihnen die Auferstehung Jesu verkündet, hört ihre Ansprechbarkeit auf. Aber<br />

Paulus beschwichtigt seine Botschaft nicht. Lieber zieht er weiter.<br />

10<br />

Vgl. Walter Kern, Franz <strong>Joseph</strong> Schierse, Günter Stachel, Warum glauben?, Begründung und Verteidigung<br />

des Glaubens in neununddreißig Thesen, Würzburg 1961, 231-238.<br />

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Vgl. Walter Kern, Franz <strong>Joseph</strong> Schierse, Günter Stachel, Warum glauben?, Begründung und Verteidigung<br />

des Glaubens in neununddreißig Thesen, Würzburg 1961, 231-238.

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