25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

40<br />

Ebd., 254.<br />

-50-<br />

Um es noch einmal mit anderen Worten zu sagen: Die Begegnungen mit dem Auferstandenen<br />

sind Begegnungen mit der Transzendenz. So werden sie <strong>von</strong> den Jüngern und <strong>von</strong> der Urge-<br />

meinde verstanden. Die Transzendenz aber ist in statu viae stets nur mittelbar zugänglich, ver-<br />

mittels des Glaubens. Das darf aber nicht übersehen lassen, dass diese Erlebnisse <strong>von</strong> über-<br />

wältigender Art gewesen sind, dass sie so gewesen sind, dass sie den Osterglauben als rational<br />

gerechtfertigt erscheinen ließen in den Augen der Urzeugen.<br />

Die Erfahrung dieser Wirklichkeit und die Begegnungen mit dem Auferstandenen gehören<br />

somit in die Kategorie des Glaubens. Das darf hier nicht als Abschwächung verstanden werden,<br />

denn dieser Glaube hat seine Gründe; die Erlebnisse der Urzeugen dürfen nicht bagatellisiert<br />

werden. Aber die Osterbotschaft gehört wie alle geoffenbarten Realitäten nicht dem Bereich des<br />

natürlichen Erkennens an.<br />

Um das Wesentliche noch einmal mit anderen Worten zu sagen: Das Leben des Auferstandenen<br />

ist also nicht wieder “βιtος”, es ist also nicht die biologische Form unseres innergeschichtlichen<br />

Todeslebens, sondern “ζωηt“, ein neues, endgültiges Leben, das den Todesraum der “βιtος”-Ge-<br />

schichte überschritten hat. Das machen die Auferstehungszeugnisse des Neuen Testamentes,<br />

auch die Evangelien, unübersehbar deutlich. Das ist auch das entscheidende Moment des kirc-<br />

hlichen Dog-mas. Das neue Leben des Auferstandenen gehört der Transzendenz an, wenngleich<br />

40<br />

es sich in der Geschichte bezeugt hat und in gewisser Weise - freilich in anderer Weise als in<br />

der konstitutiven Phase der Kirche - auch später immer wieder bezeugt hat.<br />

9. Die neutestamentlichen Quellen des Osterglaubens.<br />

a.) Fünf Gruppen.<br />

Im Neuen Testament begegnen uns fünf Quellen des Osterglaubens und der Osterverkündigung,<br />

nämlich: erstens die Glaubensformeln, zweitens die vom Glauben her gedeuteten biographi-<br />

schen Notizen des Paulus, drittens die Petrusreden der Apostelgeschichte, viertens die christolo-<br />

gischen, später trinitarischen Taufbekenntnisse und fünftens die Osterfragmente der Evangelien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!