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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Ebd., 44.<br />

-82-<br />

Kreuz Christi als das Heilsereignis schlechthin. Die Auferstehung sagt also nach Bultmann<br />

nichts über Jesus aus, sondern nur über seine Jünger. Deshalb erklärt Bultmann, Jesus sei nur<br />

in das Kerygma seiner Jünger hinein auferweckt worden, und zwar in dem Augenblick, als aus<br />

dem Verkündigten der Verkündiger geworden sei. Alles andere sei mythisch. Die Auferweckung<br />

Jesu oder seine Auferstehung ist also nur eine Redefigur, die nichts anderes aussagt als die<br />

Bedeutsamkeit des Kreuzes. Auferstehen mit Jesus bedeutet <strong>von</strong> daher nach Bultmann das<br />

Freiwerden <strong>von</strong> der Versklavung an die Welt, das sich im Kreuzigen der Leidenschaften und<br />

Begierden, in der Solidarisierung mit dem Gekreuzigten vollzieht.<br />

Bultmann leugnet nicht, dass die Auferstehung Jesu bereits im Neuen Testament apologetisch<br />

verstanden wird, aber er ist der Meinung, dass das mythisch ist und daher eliminiert werden<br />

muss. In diesem Zusammenhang erinnert er etwa an Apg 17,31, wo Paulus in seiner Rede auf<br />

dem Areopag in Athen sagt: "... ihn hat er für alle beglaubigt, da er ihn <strong>von</strong> den Toten auferweckt<br />

hat", erinnert er etwa an die Ostergeschichten in den Evangelien, sofern sie die Leiblichkeit<br />

des Auferstandenen demonstrieren, wenn etwa bei Lukas (Lk 24,39-43) oder bei Johannes<br />

(Joh 20 und 21) vom Betasten und Essen die Rede ist. Er meint, da werde die Auferstehung als<br />

Mirakel verstanden. Das seien spätere Bildungen, <strong>von</strong> denen Paulus noch nichts wisse. Dabei<br />

übersieht er freilich, dass Paulus im 1. Korintherbrief durch Aufzählen der Augenzeugen (1 Kor<br />

15,3-8) - zwei Zeugenreihen - das Wunder der Auferstehung als historisches Ereignis sicherstellen<br />

will, wobei noch zu berücksichtigen ist, dass diese Glaubensformel vorpaulinisch ist und<br />

unmittelbar an das österliche Geschehen heranreicht.<br />

Bultmann erklärt ferner, entsprechend der Darstellung der Evangelien und der Apostelgeschichte<br />

werde die Auferstehung Jesu einfach als Rückkehr des Gestorbenen in diese Welt<br />

verstanden, da er mit den leiblichen Sinnen wahrgenommen werde. Auch das sei mythisch und<br />

79<br />

daher unglaubhaft sei .<br />

Auch das stimmt so nicht, wie ich zu zeigen versucht habe. Die Osterfragmente verstehen die<br />

Auferstehung Jesu nicht als Rückkehr in das irdische Leben, als Rückkehr in diese Welt. Im Gegenteil.<br />

Sie verstehen die Auferstehung Jesu vielmehr als eine "perfecta resurrectio".

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