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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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380<br />

Einheit dienen" .<br />

380<br />

Ebd., 82.<br />

-340-<br />

Die Einigungsaufgabe des Petrusamtes ist nicht rein formal und äußerlich auf die Erhaltung<br />

einer intakten äußeren Organisation gerichtet, sondern sie ist gerichtet auf Christus, den<br />

Offenbarer und Lehrer der Wahrheit. Hier wird die Verbindung zwischen Jurisdiktion und<br />

Lehrvollmacht deutlich und auch die spezifische Prärogative der Infallibilität oder Irrtumslosig-<br />

keit. Von Irrtumslosigkeit sollte man lieber sprechen als <strong>von</strong> Unfehlbarkeit, da dieser Terminus<br />

weniger belastet und weniger missverständlich ist.<br />

Der Fels muss die Teile und Glieder des Baus zusammenhalten, indem er sie mit dem letztlich<br />

tragenden Seinsgrund verbindet, mit Jesus Christus, dem Lehrer der Wahrheit. Die Einheit wird<br />

also erreicht durch die verbindliche Wahrheitsverkündigung. Sie erinnern sich, wir sagten: Das<br />

Erste und Entscheidende ist die Wahrheit, die Reinhei des Glaubens. Von daher entwickelte<br />

sich der rechtliche Primat.<br />

Die Bezeugung der Wahrheit, die zum Wesen der Gesamtkirche und des sie repräsentierenden<br />

Episkopates gehört, erfährt in der päpstlichen Lehrvollmacht "die höchste Konzentration und<br />

universale Repräsentation, damit aber auch die in der Kirche höchstmögliche Verbindlichkeit"<br />

(85 bzw. 69-89).<br />

d.) Beurteilung im Protestantismus.<br />

In der Gegenwart denkt man im protestantischen Lager anders über das Papsttum als in früheren<br />

Jahrhunderten. Viele haben es schätzen gelernt als den mächtigsten Verbündeten im Kampf<br />

gegen Gottlosigkeit und Materialismus. Das moralische Ansehen des Papsttums hat sich in den<br />

letzten Jahrhunderten sehr gefestigt. Die reformatorischen Anklagen der Verweltlichung und<br />

des politischen Missbrauchs des Amtes im Papsttum sind heute gegenstandslos geworden.<br />

Dennoch muss man nüchtern sehen, dass auch heute noch das Papsttum und mit ihm das Bild<br />

<strong>von</strong> der Kirche überhaupt den entscheidende Kontroverspunkt in der Ökumene bildet. Nach wie

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