25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-374-<br />

und <strong>von</strong> Gemeinden in Libyen, Ägypten, unter Kelten, Iberern und Germanen, bei denen allen<br />

"nur ein Glaube ist, eine Lehre und Überlieferung, eine Seele, ein Herz, ein Mund, eine und<br />

429<br />

die-selbe Predigt und Form der kirchlichen Verwaltung" .<br />

Die Einheit der römischen Kirche wird sichtbar in den äußeren Prinzipien des Glaubens, der<br />

Sakramente und des Gottesdienstes, also des Kultes, und der Leitung. Die Einheit des Kultes<br />

folgt aus der Einheit der Lehre, sie ist eine praktische Anwendung der Lehre, die Einheit der<br />

Lehre aber gründet in der Einheit der Leitung oder des Amtes. Diese Einheit muss nach<br />

katholischem Verständnis auch das Ziel der Ökumene sein.<br />

Demgemäß heben die Väter das "unum symbolum", das "unum altare" und den "unus episco-<br />

pus" hervor. Von daher ist auch die "communicatio in sacris" nur innerhalb der Kirche möglich,<br />

setzt sie stets die Einheit des Glaubens voraus. Ignoriert man das, so ist das eine Verfehlung ge-<br />

gen die Einheit. Das "sacramentum unionis" wird missbraucht zur Demonstration einer Einheit,<br />

die im Grunde gar nicht vorhanden ist.<br />

Die Einheit wäre steril, wenn sie jede Vielfalt und legitime Entfaltung des GlaubensBewusst-<br />

seins ausschließen wollte. Gemäß dem berühmten augustinischen Axiom stellt sie sich dar als<br />

"unitas in necessariis", als "libertas in dubiis" und als "caritas in omnibus".<br />

Die Trennung <strong>von</strong> der Einheit schließt nicht aus, dass bei den Getrennten nicht doch noch<br />

ekklesiologische Elemente der Einheit vorhanden sind. So beispielsweise macht die gültige<br />

Taufe im Spender wie auch im Empfänger solche Elemente außerhalb der Kirche deutlich. Das<br />

gilt auch für die Einheitselemente in den anderen Sakramenten oder für das Amtsverständnis in<br />

der Orthodoxie. Aber diese Einheit ist fragmentarisch. Sie drängt auf ihre Fülle, wie sie in der<br />

römischen Kirche vorhanden ist.<br />

Im evangelischen Raum wird die Einheit entsprechend dem reformatorischen Grundansatz<br />

anders gesehen als im katholischen. Dort ist man außerordentlich weitgehend tolerant in Fragen<br />

des Glaubens und des Bekenntnisses, wodurch natürlich auch die Ökumene wiederum belastet<br />

429<br />

Irenäus, Adversus haereses, lib. II, cap.4 und lib. I, cap. 10.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!