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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Herbert Braun, Jesus, Stuttgart 1969.<br />

-83-<br />

Bultmann übersieht in seiner Deutung der Auferstehung Jesu, dass die Auferstehung nach dem<br />

Zeugnis des Neuen Testamentes schon in ältester Zeit eindeutig apologetische Relevanz hat und<br />

unter diesem Aspekt verkündet wird, weshalb seine Rede <strong>von</strong> einer Verfälschung des ursprüng-<br />

lichen Kerygmas als Willkür zu qualifizieren ist. Er übersieht auch, dass im 1. Korintherbrief<br />

(1 Kor 15,3-8) der Ereignischarakter, nicht der Charakter der Auferstehung als innerweltliches<br />

Geschehen im Sinne der existentialtheologischen Deutung angesprochen ist und dass die<br />

Auferstehung Jesu im Neuen Testament nicht als Fortführung seiner Existenz in diesseitiger, in<br />

welthafter Weise bezeugt wird, dass das neutestamentliche Zeugnis der Auferstehung gerade<br />

auf die Versetzung des Auferstandenen aus den Daseinsbedingungen dieser Welt in die Welt<br />

Gottes geht, auch in den Osterfragmenten.<br />

Unhaltbar ist vor allem die Behauptung Bultmanns, ursprünglich habe die Auferstehung Jesu<br />

in der Verkündigung keinen Ereignischarakter. Gerade wenn man die fünf Kategorien <strong>von</strong><br />

Osterzeugnissen aus dem Neuen Testament herauskristallisiert, wie wir es getan haben, wird<br />

man so nicht sprechen können.<br />

b) Herbert Braun.<br />

Ähnlich wie Rudolf Bultmann verstehen auch Herbert Braun und Willi Marxsen die Auf-<br />

80<br />

erstehung Jesu. Herbert Braun stellt in seinem Buch "Jesus" fest, in der Antike würde die<br />

Auferstehung <strong>von</strong> Naturgottheiten, <strong>von</strong> Heroen, <strong>von</strong> großen Philosophen und <strong>von</strong> bedeutenden<br />

Herrschern berichtet. Er weist dabei hin auf Attis, Adonis, Isis und Osiris, Herakles, Pythagoras,<br />

Apollonius <strong>von</strong> Thyana, Alexander den Großen und Augustus und kommt zu dem Ergebnis:<br />

"Original christlich ist nicht der Umstand dass diese Vorstellungswelt <strong>von</strong><br />

Auferstehung und Auffahrt auf Jesus angewendet wird. Bedeutsam ist vielmehr,<br />

dass diese Vorstellungswelt auf Jesus angewendet wird. Der Glaube an die<br />

Auferstehung ist eine altchristliche Ausdrucksform, und zwar eine umweltbedingte<br />

Ausdrucksform, für die Autorität, die Jesus über jene Menschen gewonnen<br />

hat. Wir heute werden diese Ausdrucksform nicht als für uns verbindlich<br />

empfinden können. Die mit dieser Ausdrucksform gemeinte Autorität Jesu kann<br />

81<br />

für uns aber sehr wohl verbindlich werden" .<br />

81<br />

Herbert Braun, Jesus, Stuttgart 1969, 154 bzw. 151-154 und 27.

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