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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-358-<br />

"Ein jeder, der abweicht und nicht bleibt in der Lehre Christi, besitzt Gott nicht.<br />

Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, nehmt ihn nicht in<br />

das Haus auf und bietet ihm keinen Gruß" (2 Joh 10 f).<br />

Das Einheitsprinzip der alttestamentlichen "Kirche" war das Gesetz und die Cathedra des<br />

Moses zusammen mit dem Tempelkult und dem Hohenpriestertum. In der neutestamentlichen<br />

Kirche wird dieses Einheitsprinzip realisiert in dem dreifachen Einheitsband des "unum symbo-<br />

lum", des "unum altare" und des "unus epicopatus", des Glaubens, des Kultes und der Leitung,<br />

in dem symbolischen, dem liturgischen und dem hierarchischen Band. Diesem dreifachen Band<br />

entspricht das Lehr-, Priester- und Hirtenamt der Kirche.<br />

Deutlich klingt diese dreifache Einheit bereits an bei Ignatius, wenn er neben die Einheit in<br />

Glaube und Liebe die Einheit im Beten und in der eucharistischen Feier stellt und die Einheit<br />

der Einzelgemeinde im Anschluss an den Bischof verwirklicht sieht, universal gesehen in der<br />

404<br />

Anerkennung der bevorzugten Stellung der römischen Gemeinde mit ihrem Bischof .<br />

Die organische oder innere Einheit bedingt die äußere oder numerische Einheit. Sie begegnet<br />

uns im Neuen Testament in der selbstverständlichen Überzeugung, dass es nur eine Kirche ge-<br />

ben kann und dass einzelne oder Gruppen aus der Einheit der Kirche ausscheiden oder ausge-<br />

schieden werden.<br />

Es finden sich im Neuen Testament darüber Andeutungen, dass es Grenzen der einen Kirche<br />

gegenüber denen gibt, die draußen sind, bzw. dass unter Umständen Glieder oder Gruppen aus<br />

der Einheit ausgeschieden werden müssen, und zwar dann, wenn sie sich selbst bereits <strong>von</strong><br />

ihren Fundamenten gelöst haben (Mt 18,17; Röm 16,17 f; 1 Kor 5,1 ff; 5,9 ff; 2 Thess 3,6.13 f;<br />

Tit 3,10; 2 Petr 2,1; Offb 2,2.14 f.20). Nirgendwo rechnet das Neue Testament mit der Möglich-<br />

keit mehrerer Kirchen, sondern nur mit der Möglichkeit einer " ΄αιkgσισ" neben der einen Kirche<br />

(1 Kor 11,19; Gal 5,20).<br />

Nach dem neuen Testament ist die Einheit der Kirche nicht erst <strong>von</strong> den Gläubigen zu schaffen,<br />

sondern bereits vorgegeben, und zwar als gegenwärtige, konkret-geschichtliche Einheit des<br />

404<br />

Josef Hasenfuß, Glauben, aber warum? Aschaffenburg 1962, 188-191.

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