demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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ner wunderbaren Befreiung aus dem Kerker des Herodes verließ er die Stadt (Apg 12,17).
Dieses Verlassen erfolgte wahrscheinlich um der Mission willen, was jedoch nicht ausdrücklich
gesagt wird. Dafür spricht immerhin Apg 15,7-10, die Rede des Petrus auf dem Apostelkonzil
in Jerusalem und die Feststellung: Gott hat den Petrus erwählt, dass durch seinen Mund die
Heiden das Wort des Evangeliums vernehmen! Für missionarische Tätigkeit des Petrus spricht
auch die uns in der Apostelgeschichte berichtete Reise des Petrus nach Samaria, zusammen mit
Johannes (Apg 8). Im übrigen werden uns in der Apostelgeschichte eigentliche Missionsreisen
nur von Paulus und Barnabas bezeugt. Zum letzten Mal werden die Zwölf als Gruppe, als “die
Zwölf”, Apg 6,1-6, bei der Wahl der hellenistischen Helfer erwähnt.
Möglicherweise ist aber auch Apg 15,2.4.6.22 f und 16,4 an die Zwölf zu denken, wenn da im
Zusammenhang mit dem Apostelkonzil von den Aposteln und Ältesten die Rede ist. Dann ver-
schwinden sie im Dunkel der Geschichte. Nach Paulus treten bei dem Apostelkonzil die drei
Säu-len auf: Petrus, Johannes und Jakobus, der sogenannte Herrenbruder (Gal 2,9). Später, im
21. Kapitel der Apostelgeschichte, ist dann nur noch von diesem Jakobus die Rede. Aus der
Tatsache, dass Paulus im Zusammenhang mit seinem Bericht über das Apostelkonzil nur die
drei Säu-len erwähnt, könnte man den Schluss ziehen, dass Apg 15 mit den Aposteln nicht die
Zwölf in ihrer Gesamtheit gemeint sind. Möglicherweise ist an die Stelle des Zwölferkreises
nun der ge-nannte Dreierkreis getreten, von dem nur noch zwei zum Zwölferkreis gehören.
Später ist dann nur noch von Jakobus, dem “Herrenbruder”, die Rede, der als anerkannter Leiter
der Jerusalemer Gemeinde diese zusammen mit den Ältesten vertritt (Apg 21,55 f).
Offenbarungsgeschichtlich hatten die Zwölf offensichtlich nur eine sehr begrenzte Funktion.
Von der Verfolgung der Jesus-Gemeinde durch Herodes Agrippa in den Jahren 41-44 n.Chr. an
gibt es sie nicht mehr als empirische Größe, denn nach der Hinrichtung des Jakobus des
Älteren, also des Zebedaiden, im Jahr 44, wird der Zwölferkreis nicht mehr vervollständigt.
Dennoch ist davon auszugehen, dass die Zwölf als Kerngruppe des neuen Gottesvolkes eine
Zeit lang die Jerusalemer Gemeinde geleitet haben, dass sie am Anfang als Repräsentanten der
messi-anischen Heilsgemeinde den Kristallisationspunkt bildeten, um den sich die neuen Jesus-
Anhänger scharten, und dass sie so am Anfang als Traditionsträger hervorgetreten sind.