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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-143-<br />

Augen und Ohren erkennbar (Lk 10,23d), für andere ein Ärgernis (Mt 11,6),<br />

doch trotz aller Hemmnisse des endlichen Sieges gewiss (Mk 4,3-9 par; Mt<br />

156<br />

13,24-30.47 f)” .<br />

Die “βασιλgtια”-Predigt Jesu unterscheidet sich <strong>von</strong> jener des Täufers dadurch, dass die “βασι-<br />

λgtια" für Jesus nicht nur zukünftig ist. Für ihn ist sie zukünftig und doch schon da, und zwar in<br />

dem Anwesendsein seiner Person und in seinem Wirken. Das heißt: Jesus schreibt sich selber<br />

eine entscheidende Rolle zu für das Hereinbrechen der Gottesherrschaft. Er hat die Überzeu-<br />

gung, “dass er ... der Heilbringer ist”. Auf Grund dessen fordert er nicht nur, an sein Evangeli-<br />

157<br />

um zu glauben, sondern auch an seine Person . Er nimmt damit eine Autorität in Anspruch, die<br />

die Ka-tegorie des Prophetischen sprengt.<br />

158<br />

Er ist in seiner Person das angebrochene Reich Gottes . Er ist die Gottesherrschaft selbst.<br />

159<br />

Demgemäß sagt bereits Tertullian (+ nach 220): “In evangelio est Dei regnum ipse Christus” .<br />

Noch knapper drückt es Origenes (+ 253/254) aus, wenn er <strong>von</strong> der “zαυτοβασιλgtια” spricht 160<br />

.<br />

Ein weiteres Moment ist hier zu beachten. Während Johannes und die alttestamentlichen<br />

Propheten den negativen Aspekt der “βασιλgtια” hervorheben, steht bei Jesus der positive<br />

Aspekt im Vordergrund, wobei freilich der negative nicht völlig fehlt, aber er ist als die Kehr-<br />

seite des positiven sekundärer Natur.<br />

f.) Das Problem der Naherwartung.<br />

Nun hat man im 19. Jahrhundert bzw. am Beginn des 20. Jahrhunderts in der sogenannten kon-<br />

sequent eschatologischen Schule das Verständnis der Gottesherrschaft bei Jesus ausschließlich<br />

156 2<br />

Rudolf Schnackenburg, Art. Basileia, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. II, Freiburg 1958, 27.<br />

157<br />

Rudolf Schnackenburg, Neutestamentliche Theologie, München 1961, 62.<br />

158<br />

Karl Barth, Kirchliche Dogmatik, II/2, Zollikon 1942, 195.<br />

159<br />

Tertullian, Adversus Marcionem, IV, 33 (PL 2,471).<br />

160<br />

Paul Werner Scheele, Jesus Christus - Hoffnung der Welt und Zeichen des Widerspruchs, in: Glaubensbegründung<br />

heute, Botschaft und Lehre (Veröffentlichungen des Katechetischen institutes der Universität Graz),<br />

Graz 1970, 86 f.

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