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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-392-<br />

Sie hat alle sozialen Gebilde des Abendlandes überdauert, die Staaten und Volksverbände, die<br />

Kulturen und geistigen Strömungen, die äußeren Revolutionen wie auch die inneren. Sie<br />

behauptete sich also und blieb dabei sich selber treu in ihrem innersten Wesen.<br />

Diese innere "invicta stabilitas" geht den nichtkatholischen Kirchen ab. Das wird besonders<br />

deutlich beim Protestantismus mit seinen großen inneren Wandlungen. Die Wandlungen der<br />

orientalischen Kirchen werden vor allem deutlich in der Ekklesiologie, in der man demokrati-<br />

schen Tendenzen zuliebe die Lehrgewalt der Bischöfe stark geschwächt hat, wie das etwa in<br />

der Idee des Sobornost deutlich wird.<br />

Das Phänomen der Ausbreitung der Kirche hat wiederholt Religionshistoriker veranlasst, nach<br />

Gründen zu suchen, die den Sieg des Christentums begreiflich machen könnten. Der Philosoph<br />

Friedrich Paulsen (1848-1908) schreibt in seinem Buch "System der Ethik":<br />

"Unter allen Ereignissen, <strong>von</strong> denen die Geschichte berichtet, ist keines erstaunlicher<br />

als die Bekehrung der alten Welt zum Christentum. Niemals hat es<br />

eine geistige Bewegung gegeben, der alles so sehr zu fehlen schien, was die<br />

450<br />

Welt zu erobern geschickt macht, als das Christentum" .<br />

Der Philologe Johannes Geffken (+ 1935) versucht am Schluss seines Buches "Aus der Werde-<br />

zeit des Christentums" die Gründe aufzufinden, die dem Christentum zum Triumph verholfen<br />

haben, ohne damit zu Rande zu kommen, was ihn dann zu der Aussage veranlasst:<br />

"Aber vielleicht ist auch alles dies nur Klügelei und gehört der Sieg des Christentums<br />

zu den historischen Wundern... ein Geheimnis, immer wieder zur<br />

Erforschung lockend, immer wieder sich verhüllend, wie das Wesen Jesu Christi<br />

451<br />

selber" .<br />

Der Philologe Ulrich <strong>von</strong> Wilamowitz-Moellendorff (+ 1931) gibt für den endgültigen Sieg des<br />

Christentums über das Hellenentum drei Gründe an:<br />

450 9<br />

Friedrich Paulsen, System der Ethik I, Stuttgart 1913, 102.<br />

451 2<br />

Johannes Geffcken, Aus der Werdezeit des Christentums, Leipzig 1909.

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