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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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den Proselyten und und den Gottesfürchtigen. Die missionarischen Erfolge der Jesus-Jünger<br />

bildeten schon bald eine Verschärfung der Auseinandersetzungen zwischen der christlichen<br />

245<br />

Mission und dem Diaspora-Judentum . Grundsätzlich war die Opposition der glaubenstreuen<br />

Juden mit der Tatsache gegeben, dass hier einer als lebend verkündet wurde, den ihre offiziellen<br />

jüdischen Glaubenshüter ans Kreuz gebracht hatten.<br />

Die wichtigste Quelle, die uns über den Beginn der neutestamentliche Kirche, speziell über die<br />

Entwicklung der Urgemeinde <strong>von</strong> Jerusalem berichtet, ist die Apostelgeschichte. Um die<br />

Urgemeinde <strong>von</strong> Jerusalem geht es in den ersten sieben Kapiteln der Apostelgeschichte. Sie<br />

bieten allerdings kein lückenloses Bild <strong>von</strong> den Geschehnissen, weil der Verfasser dieses<br />

Werkes entsprechend seinem speziellen Ziel eine Auswahl unter den Begebenheiten getroffen<br />

hat. Sein Ziel war nämlich, zu zeigen, dass die Botschaft <strong>von</strong> dem neuen Gottesreich zunächst<br />

an die Juden gerichtet war, dann aber entsprechend dem göttlichen Willen den Weg zu den<br />

Heiden nehmen sollte, dass der Judenchrist Paulus mit Zustimmung und im Auftrag der übrigen<br />

Apostel der legitime Missionar der Heiden geworden sei. Daher schildert der Verfasser der<br />

Apostelgeschichte nur das Entstehen und Wachsen der Urgemeinde in den ersten 15 Jahren<br />

ihres Bestehens. Später wirft er nur noch gelegentlich einen Blick auf die Urgemeinde <strong>von</strong><br />

246<br />

Jerusalem .<br />

Ursprünglich war Jerusalem das Zentrum der Kirche. Aber das dauerte nicht lange. Die Ge-<br />

schichte der Urgemeinde <strong>von</strong> Jerusalem ist schon bald zu Ende. Sie verließ die Stadt am Beginn<br />

des jüdischen Krieges, empört über die Verstocktheit des Volkes, und übersiedelte nach Pella,<br />

einer heidnischen Stadt in der Dekapolis, östlich des Jordans. Eine kleinere Gruppe ging nach<br />

Ephesus in Kleinasien und fand dort den Anschluss an die heidenchristliche Gemeinde, die aus<br />

der Heidenmission des Paulus hervorgegangen war. Es ist nicht auszuschließen, dass damals<br />

bereits einige christliche Juden nach Indien gekommen sind.<br />

Das Ende der Gemeinde <strong>von</strong> Jerusalem und die Zerstörung der Stadt verlagerte das Zentrum der<br />

Kirche endgültig <strong>von</strong> Jerusalem nach Rom.<br />

245<br />

Karl Baus, Von der Urgemeinde zur frühchristlichenn Großkirche (Hubert Jedin, Hrsg., Handbuch der Kirchengeschichte,<br />

Bd. 1), Freiburg 1985, 80-84.<br />

246<br />

Ebd., 89.

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