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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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vor hält man im Protestantismus die Stellung des Petrus für einmalig und unwiederholbar. Auch<br />

wir leugnen nicht die Einmaligkeit des petrinischen Amtes, sind aber der Meinung, dass diese<br />

nicht unvereinbar ist mit der Vielzahl der aufeinanderfolgenden Päpste. An diesem Punkt zeigt<br />

sich sehr schön das katholische "et - et" im Gegensatz zu dem evangelischen "aut - aut". Ein<br />

Petrus und viele Päpste. Dieser formale Zusammenhang ist der gleiche, wie er uns in dem einen<br />

Opfer Jesu Christi und den vielen Messen begegnet.<br />

Wenn man heute als Frucht der Ökumene im Protestantismus vielfach Verständnis für die<br />

Notwendigkeit eines Amtes der Einheit gewinnt, so bedeutet das nicht eine Bejahung des<br />

Papsttums der römischen Kirche, denn schwerlich wird man es anders als pragmatisch begrün-<br />

den. Damit ist es aber nicht "iuris divini". Auch wird man es kaum in seiner rechtlichen Gestalt<br />

akzeptieren, wie sie sich im Universalepiskopat und im Lehrprimat darstellt. Das hält man nicht<br />

für evangeliumsgemäß. Man plädierte daher wiederholt für ein Papsttum, das im Lichte des<br />

Evangeliums erneuert ist, ohne freilich zu sagen, was nun genau damit gemeint ist.<br />

In einem offiziellen Gutachten der lutherisch-katholischen Gesprächskommission in den USA,<br />

einem Gutachten der lutherischen Teilnehmer, heißt es:<br />

"Wir fragen daher die lutherischen Kirchen in aller Welt, ob sie mit uns bekräftigen<br />

können, dass der päpstliche Primat, erneuert im Licht des Evangeliums, kein<br />

Hindernis für die Versöhnung zu sein braucht, ob sie nicht nur die Rechtmäßigkeit<br />

des päpstlichen Amtes im Dienste der römisch-katholischen Gemeinschaft<br />

anerkennen können, sondern sogar die Möglichkeit und Wünschbarkeit des<br />

päpstlichen Amtes, unter dem Evangelium erneuert und christlicher Freiheit<br />

verpflichtet, in einer umfassenden Gemeinschaft, die die lutherischen Kirchen<br />

einschließen würde; ob sie willens sind, Gespräche über die konkreten Im-<br />

381<br />

plikationen eines solchen Primates für sich zu eröffnen" .<br />

Dieses Gutachten betont am Schluss der 35 Seiten noch einmal die besondere Verantwortung<br />

des Papstes für die Manifestierung und Förderung der Einheit und weist darauf hin, dass die<br />

Betrauung eines einzelnen Amtsträgers mit der besonderen Verantwortung für die Einheit der<br />

universalen Kirche nicht ausgeschlossen werden kann. Der Straßburger evangelische Ökumeni-<br />

ker Günther Gassmann fragte seinerzeit im Hinblick auf diese Gutachten, ob die amerikanische<br />

381<br />

Vgl. Günther Gassmann, Papst - Primat über Lutheraner? in: Lutherische Monatshefte, Mai 1974.

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