25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-356-<br />

erhält Nahrung und Stärkung durch die eine Eucharistie (1 Kor 10,16 ff), und sie wird endlich<br />

ga-rantiert durch die, die <strong>von</strong> Christus zu Aposteln, zu Propheten, zu Verkündigern des Evange-<br />

liums, zu Hirten und Lehrern bestimmt worden sind (Eph 4,11 f).<br />

Das Zusammengehörigkeitsgefühl, das durch die Zugehörigkeit zur Kirche geschenkt wird,<br />

muss stärker sein als alle Unterschiede der Rasse und der sozialen Stellung. Daher heißt es im<br />

Galaterbrief: "Da gilt nicht mehr Jude oder Grieche, nicht mehr Knecht oder Freier, nicht mehr<br />

Mann oder Frau ..." (Gal 3,28). Paulus sagt im ersten Korintherbrief: "Durch den einen Geist<br />

wurden alle, Juden wie Heiden, Sklaven wie Freie, zu einem Leibe getauft, und alle wurden mit<br />

einem Geiste getränkt" (1 Kor 12,13). Diese Einheit ist eine konkrete, nicht eine zukünftige<br />

396<br />

oder erst herzustellende, wie der Exeget Heinrich Schlier (+ 1978) mit Nachdruck betont .<br />

Die Betonung der Einheit der Gemeinde Jesu ist auch ein Grundthema in der nachapostolischen<br />

397 398<br />

Zeit. Hier ist zu erinnern an Clemens <strong>von</strong> Rom (+ 97) , an die Didache , an Ignatius <strong>von</strong><br />

399<br />

Antiochien (+ 117) .<br />

Man kann also sagen, dass Jesus die Einheit gefordert und die Urkirche sie verwirklicht hat,<br />

nicht in starrer Gleichmacherei und unfruchtbarer Einlinigkeit, sondern als Einheitlichkeit im<br />

wesentlichen (Eph 4,5; 2 Kor 6,14 ff; 1 Kor 10,21: "Man kann nicht am Tisch des Herrn<br />

teilhaben und am Tisch der bösen Geister").<br />

Gewiss gab es auch in der Urkirche in der Durchführung der Einheit mancherlei Schwierig-<br />

keiten, aber dadurch wurde der Grundsatz nicht verdunkelt. Die Schwierigkeiten resultierten<br />

vor allem aus der Gegensätzlichkeit des Denkens zwischen Juden- und Heidenchristen.<br />

Für Irenäus ist die Einheit der Kirche trotz der Unterschiede der Sprache, der Kultur und der<br />

396<br />

Heinrich Schlier, Die Einheit der Kirche nach dem Apostel Paulus, in: Maximilian Roesle, Otto Karrer,<br />

Hrsg., Begegnung der Christen, Stuttgart 1960, 98-113 bzw. 112; Albert Lang, Fundamentaltheologie II, München<br />

4<br />

1968, 161 f.<br />

397<br />

1 Clem 46, 6.<br />

398<br />

Did 9, 4; 10, 5.<br />

399<br />

Magn 7, 1; Philad 4, 1.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!