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112<br />

Forschungsschwerpunkt B<br />

Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />

ist, ebensolche, die zur Identifizierung der BRCA1/2 Gene<br />

als besonders geeignet ausgewählt worden waren, solche<br />

Familien sind aber relativ selten. Das statistische Risiko nicht<br />

besonders ausgewählter Populationen erwies sich als wesentlich<br />

niedriger, etwa 55% bis zum Alter von etwa 70<br />

Jahren. Derzeit läßt sich also das reale Risiko nach Identifizierung<br />

einer BRCA1/2 Mutation nicht abschätzen, es kann<br />

in Gegenwart derselben Mutation bei der einen Familie<br />

hoch, bei der anderen niedrig sein. Offensichtlich wird die<br />

Höhe des Risikos durch weitere genetische Faktoren determiniert<br />

- sogenannter Modifikationsgenen. Die Existenz<br />

solcher Modifikationsgene deutet sich auch durch zwei weitere<br />

Phänotypen an: dieselbe BRCA2 Mutation bedingt in<br />

manchen Familien Brustkrebsrisiko bei männlichen, in anderen<br />

bei weiblichen Mitgliedern; und wiederum dieselbe Mutation<br />

bedingt bei manchen Familien ausschließlich Brustkrebs,<br />

bei anderen Familien treten aber auch andere Typen<br />

von Krebs auf.<br />

Da die sichere Bestimmung des Brustkrebsrisikos hohe<br />

Bedeutung besitzt, wird intensiv nach Modifikationsgenen<br />

gesucht. Zwei Möglichkeiten existieren: zum einen die genetische<br />

Kopplungsanalyse, die aber gerade bei Genen mit<br />

geringer oder variabler Penetranz problematisch ist. Zum<br />

anderen die zytogenetische Analyse, die zunächst auf den<br />

Nachweis zusätzlich konstitutioneller Chromosomenveränderungen<br />

abzielt. So gelang uns kürzlich in Zellen von Hochrisiko-Patienten<br />

mit BRCA2 Mutation erstmals der Nachweis<br />

der Koexistenz von distaler 9p Chromosomeninstabilität.<br />

Diese Patienten besitzen also bereits in ihren normalen Zellen<br />

sowohl die BRCA2 Mutation wie auch die 9p Instabilität.<br />

Sollte in distalen 9p einer der gesuchten Modifikationsfaktoren<br />

lokalisiert sein? Gerade für die Klärung solcher Fragen<br />

dürfte die etablierte Sequenz des Humangenoms als hervorragendes<br />

Werkzeug dienen.<br />

3. Fragile sites<br />

Fragile sites sind nicht-zufällig verteilte instabile Chromosomenregionen,<br />

die durch unterschiedliche Noxen, z.B. Tabakrauch,<br />

induzierbar sind. Sie erscheinen bei mikroskopischer<br />

Betrachtung von Chromosomen als Brüche. Die Reparatur<br />

der entsprechenden DNA-Defekte ist gelegentlich<br />

unvollständig, und es können genetische Schäden in der<br />

Zelle entstehen. Über die molekulare Identität der entsprechenden<br />

DNA-Sequenzen an den etwa 120 fragile sites<br />

des humanen Genoms herrscht noch weitgehende Unklarheit.<br />

Es ist ein Ziel unserer Arbeiten, diese DNA-Sequenzen<br />

möglichst vollständig zu isolieren, zu charakterisieren,<br />

und ihre vermutete Rolle bei der Entstehung humaner Krebserkrankungen<br />

zu ermitteln. Wir haben hierzu ein genetisches<br />

Verfahren ausgearbeitet, welches die Markierung und<br />

Isolierung sämtlicher fragile site DNA-Sequenzen des humanen<br />

Genoms ermöglichen wird.<br />

Abteilung B030<br />

Tumorgenetik<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

Publikationen (* = externer Koautor)<br />

[1] Schwab, M., Claas, A., Savelyeva, L., BRCA2: A genetic risk<br />

factor for breast cancer. Cancer Letters 175 1-8 (2002)<br />

[2] Schwab, M., Amplified MYCN in human neuroblastoma: A<br />

paradigm for the translation of molecular genetics to clinical oncology.<br />

Ann. N.Y. Acad. Sci. 963, 1-11 (2002)<br />

[3] *Godfried, M.B., *Veenstra, M., *v. Sluis, P., *Boon, K., *v.<br />

Asperen, R., *Hermus, M.C., *v. Schaik, B.D.C., *Voute, T.P.A.,<br />

Schwab, M., *Versteeg, R., *Caron, H.N. The N-myc and c-myc<br />

downstream pathways include the cromosome 17q genes nm23-<br />

H1 and nm23-H2. Oncogene 21, 2097-2101 (2002)<br />

[4] *Spitz, R., *Hero, B., Westermann, F., *Ernestus, K.,<br />

Schwab, M., *Berthold, F. Fluorescence in situ hybridization<br />

analyses of chromosome band Ip36 in neuroblastoma detect two<br />

classes of alterations. Genes, Chromosomes & Cancer 34:299-<br />

305 (2002)<br />

[5] Westermann, F., Schwab, M. Genetic parameters of neuroblastomas.<br />

Cancer Letters 184, 127-147 (2002)<br />

[6] Mädge, B., *Geisen, C., *Möröy, T., Schwab, M. Yaf2 inhibits<br />

Myc biological function. Cancer Letters 193, 171-176 (2002)<br />

[7] Zitzmann, S., *Ehemann, V., Schwab, M. Arginine-Glycine-<br />

Aspartic Acid (RGD)-peptide binds to both tumor and tumor-endothelial<br />

cells in vivo. Cancer Research 62, 5139-5143 (2002)<br />

[8] Zitzmann, S., Askoxylakis, V., *Mier, W. Phagen-Display Bibliotheken:<br />

mit viren auf der Suche nach neuen Targets. BIOforum<br />

25, 490-491 (2002)<br />

[9] *Berwanger, B., *Hartmann, O., *Bergmann, E., *Bernard,<br />

S., *Nielsen, D., *Krause, M., *Kartal, A., *Flynn, D.,<br />

Wiedemeyer, R., Schwab, M., *Schäfer, H., *Christiansen, H.,<br />

*Eilers, M., Loss of a FYN-regulated differentiation and growth<br />

arrest pathway in advanced stage neuroblastoma. Cancer Cell 2,<br />

1-10 (2002)<br />

[10] Matzner, I., Savelyeva, L., Schwab, M. Preferential integration<br />

of transfected marker gene into spontaneously expressed<br />

fragile sites of a breast cancer cell line. Cancer Letters 189, 207-<br />

219 (2003)<br />

[11] Wiedemeyer, R., Westermann, F., Wittke, I., *Nowock, J.,<br />

Schwab, M. Ataxin-2 promotes apoptosis of human neuroblastoma<br />

cells. Oncogene 22, 401-411 (2003)<br />

[12] Praml, C., Saveleva, L., Schwab, M., Aflatoxin B Aldehyde<br />

1<br />

Reductase (AFAR) genes cluster at 1p35-1p36.1 in a region frequently<br />

altered in human tumour cells. Oncogene 22, 4765-4773<br />

(2003)<br />

[13] Schwab, M., *Evans, A., Neuroblastoma – developmental<br />

and molecular biology meet therapy design. Cancer Letters 197,<br />

1 (2003)<br />

[14] Schwab, M., Westermann, F., *Hero, B., *Berthold, F., Neuroblastoma:<br />

biology and molecular and chromosomal pathology.<br />

Lancet Oncology 4, 472-480 (2003)<br />

[15] Wittke, I., Wiedemeyer, R., Pillmann, A., Savelyeva, L.,<br />

Westermann, F., Schwab, M. Neuroblastoma-derived sulfhydryl<br />

oxidase/quiescin6 family, regulates sensitization to Interferon<br />

gamma-induced cell death in human neuroblastoma cell. Cancer<br />

Research 63, 7742-52 (2003)<br />

[16] *Sugihara, E., *Kanai, M., *Matsui, A., *Onodera, M.,<br />

Schwab, M., *Miwa, M. Enhanced expression of MYCN leads to<br />

centrosome hyperamplification after DNA damage in neuroblastoma<br />

cells. Oncogene 23, 1005-1009 (2004)<br />

[17] Schwab, M., MYCN in neuronal tumours. Cancer Letters<br />

204, 179-187 (2004)

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