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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie übersicht<br />

um biochemische und physiologische Prozesse in Tumoren<br />

im Rahmen klinischer, tierexperimenteller und zellbiologischer<br />

Studien zu erforschen.<br />

Ein weiterer Ansatz ist die Verlaufsbeobachtung von neuen<br />

Therapieansätzen wie Gentherapie maligner Tumoren<br />

und Antiangiogenese. Hier beschäftigt sich die Abteilung<br />

mit der Konstruktion gewebespezifischer viraler Vektoren,<br />

dem Nachweis der Genexpression und den Effekten auf<br />

Perfusion, Stoffwechsel, Apoptose und Proliferation. Andere<br />

Projekte betreffen radioaktiv markierte antisense Oligonukleotide,<br />

radioaktiv markierte Chemotherapeutika, die<br />

Verfolgung von Apoptose sowie die Entwicklung neuer<br />

nuklearmedizinischer Therapien. Im Rahmen dieser Aktivitäten<br />

sollen neue Biomoleküle über neue Techniken wie z.B.<br />

Phagen-Display gewonnen werden. Die damit identifizierten<br />

Moleküle können dann nach Radioaktiv-Markierung sowohl<br />

für die Diagnostik als auch für die Therapie eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Forschungsziele der Abteilung Molekulare Toxikologie<br />

(E080) konzentrieren sich auf toxikologische Fragestellungen,<br />

auf die Entwicklung neuer Tumortherapeutika<br />

und die Untersuchung von Therapieresistenz. In der Toxikologie<br />

liegt das Schwergewicht auf der Analyse und der<br />

Strukturaufklärung von DNA-Addukten, die verwendet<br />

werden können, um die Belastung durch Umweltgifte zu<br />

erfassen (Biomonitoring). Die derzeit empfindlichste Methode<br />

zu diesem Zweck ist die ³²P-postlabeling-Analyse, die<br />

jedoch den Nachteil hat, dass mit hohen Mengen an Radioaktivität<br />

gearbeitet werden muss. Mit einem von uns entwickelten<br />

Verfahren können DNA-Addukte jedoch auch<br />

mit einem Fluoreszenzmarker versehen und durch Kapillarelektrophorese<br />

bestimmt werden. So konnten so genannte<br />

endogene aber auch von Umweltgiften verursachte DNA-<br />

Addukte nachgewiesen werden. In der Abteilung werden<br />

neue Arzneimittel entwickelt, welche auf dem Konzept<br />

der Kopplung von Tumortherapeutika an Saccharide basieren,<br />

um den Transport zum Tumor und die Aufnahme in<br />

die Tumorzellen zu erleichtern. Wir haben einen Hemmstoff<br />

eines DNA Reparaturenzyms als Zuckerkonjugat synthetisiert,<br />

der für eine Anwendung in der Tumortherapie<br />

weiterentwickelt wird. Die spezifische Aufnahme solcher<br />

Glykokonjugate durch Transportsysteme führt zu einer Anreicherung<br />

der Substanzen im Zielorgan und reduziert unerwünschte<br />

Nebenwirkungen. Komplexe synthetische<br />

Oligosaccharidmimetika wurden synthetisiert und auf ihre<br />

Fähigkeit hin untersucht an Zucker erkennende Moleküle<br />

auf der Zelle zu binden und Zell-Matrix Interaktionen zu<br />

beeinflussen. Eine weitere Möglichkeit, Arzneimittel zielgenau<br />

an Tumoren zu bringen, ist ihre kovalente Kopplung<br />

an humanes Serumalbumin. Tumorzellen nehmen Albuminkonjugate<br />

über Endozytose auf, im Lysosom, dem Magen<br />

der Zelle, wird das gekoppelte Therapeutikum freigesetzt<br />

und tötet die Zelle. Wir haben Proteine auf der Zelloberfläche<br />

identifiziert, die Albumin binden und erweitern das<br />

Konzept auf andere Medikamente. In einer Kooperation<br />

mit der HNO-Klinik der Universität und der Thoraxklinik<br />

Heidelberg wurde ein Verfahren zur Testung der Chemosensibilität<br />

von Tumorexplantaten entwickelt.<br />

Die Arbeiten der Abteilung Zelluläre und Molekulare<br />

Pathologie (E090) befassen sich mit Mechanismen der<br />

Abstoßung von Tumorgewebe und allogen-transplantierter<br />

Organe. Eine Arbeitsgruppe der Abteilung beschäftigt<br />

sich mit der detaillierten histomorphologischen Analyse von<br />

transgenen Tieren mit modernen morphologischen Verfahren.<br />

Eine weitere Arbeitsgruppe der Abteilung betreibt<br />

eine spezielle Diagnostik an humanen Gewebsproben. In<br />

die Abteilung integriert ist die zentrale Tumorbank des DKFZ.<br />

Das Ziel der Arbeitsgruppe Toxikologie und Chemotherapie<br />

(E100) ist es, Methoden zu entwickeln, die einer<br />

verbesserten Diagnostik und Therapie von Krebs dienen<br />

sowie Mechanismen verstehen zu lernen, die der toxischen<br />

und karzinogenen Wirkung von Medikamenten und sonstigen<br />

Chemikalien zu Grunde liegen.<br />

Die klinische Kooperationseinheit Gentherapie von Tumoren<br />

(E110) ist eine lange bestehende Kooperation des<br />

Forschungsschwerpunkts mit der Abteilung für Molekulare<br />

Pathologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Schwerpunkt<br />

der Arbeiten ist die Identifizierung von Tumormarkern<br />

und tumorassoziierten Antigenen in mikrosatelliteninstabilen<br />

Tumoren sowie in Karzinomen die durch humane Papillomviren<br />

hervorgerufenen Tumoren. Für mikrosatelliteninstabile<br />

Tumoren wurden zahlreiche neue und hochspezifische<br />

Marker und Targets identifiziert und umfassend charakterisiert.<br />

Diese Marker werden als neue Diagnostika in der<br />

Krebsdiagnostik zur Stratifizierung von Patienten mit hereditären<br />

Formen des Kolonkarzinoms (HNPCC) verwendet.<br />

Klinische Untersuchungen zur Verwendung der identifizierten<br />

Targets werden bereits durchgeführt. Analog konnten<br />

für die HPV-assoziierten Tumoren, insbesondere das<br />

Zervixkarzinom, neue diagnostische Marker identifiziert<br />

werden. Krebsfrüherkennungsverfahren, die auf diesen Forschungsergebnissen<br />

basieren, konnten in weniger als 2<br />

Jahren durch Kooperation mit einem neu gegründeten Biotech-Unternehmen<br />

(mtm.laboratories AG) zur Zulassung<br />

und auf den Markt gebracht werden. Ferner koordiniert<br />

die klinische Kooperationseinheit das interdisziplinäre Projekt<br />

“Familiärer Dickdarmkrebs der Deutschen Krebshilfe” in<br />

Heidelberg. Im Rahmen dieses Projekts werden mehr als<br />

400 Patienten mit erblichen Formen des Dickdarmkrebses<br />

umfassend beraten und betreut.<br />

Im Zentrum der Aktivitäten der Arbeitseinheit Pharmakologie<br />

der Krebsbehandlung (E120) stehen Untersuchungen<br />

zum retroviralen Gentransfer und zur Risikoabschätzung<br />

des Gentransfers mit Hilfe von Integrationsanalysen<br />

sowie Untersuchungen zur Suizidgen-Therapie von<br />

Sarkomen und Mesotheliomen mit rAAV-2-Vektoren. Daneben<br />

wird mit nichtinvasiven Messverfahren die<br />

Pharmakokinetik von Zytostatika in Geweben untersucht.<br />

Die Arbeitsgruppe Rekombinante Antikörper (E130)<br />

befasst sich zum einen mit Fragen der Methodik zur Verbesserung<br />

der Herstellung rekombinanter Antikörper. Daneben<br />

wird die Möglichkeit eines therapeutischen Einsatzes<br />

z. B. über zytolytische Konjugate erprobt.<br />

Die Leitung der Abteilung Experimentelle Therapie (E140)<br />

wird kommissarisch von Herrn Prof. Kauczor geführt. Seine<br />

Hauptaufgabe ist die Konzepterstellung für den Aufbau<br />

des Comprehensive Cancer Centers Heidelberg, sowie nach<br />

erfolgreicher Begutachtung die praktische Umsetzung des<br />

Konzepts mit Schaffung der notwendigen Infrastruktur für<br />

die Programmbereiche “Experimentelle Diagnostik und<br />

Therapie” sowie “Präventive Onkologie”.<br />

Die Leitung der Abteilung Molekulare Therapie (E150)<br />

ist vakant.<br />

Die klinische Kooperationseinheit Molekulare Hämatologie/Onkologie<br />

(E160) hat sich in der Vergangenheit<br />

auf immuntherapeutische Ansätze im Kontext allogener<br />

Stammzelltransplantation konzentriert. Die Leitung der<br />

Kooperationseinheit ist zurzeit vakant.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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