MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt B<br />
Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />
Funktionelle Genomanalyse<br />
J.D. Hoheisel, V. Aign, T. Beißbarth, K. Fellenberg,<br />
R. Fleischer, M. Frohme, A. Jacob, Z. Li, T. Pulli,<br />
M. Scheideler, Y. Syagailo, D. Zubakov, N. Hauser,<br />
S. Marsal Barill, R. Martinez, J. Pullat, J. Salgado,<br />
M. Valle, O. Witt, A. Bauer, B. Beckmann, J. Beigel,<br />
A. Boerner, O. Brandt, S. Brems, C. Busold, Y.-P. Lin,<br />
S. Grahlmann, V. Hollich, T. Korica, W. Kusnezov,<br />
A. Petersohn, M. Schanne, D. Stjepandic, E. Ullu,<br />
S. Würtz<br />
In Kooperation mit: H. Arlinghaus, Universität Münster; J.<br />
Arnold, University of Georgia, Athens, USA; M. Beier, Febit,<br />
Mannheim; N. Becker, DKFZ; K. Berlin, Epigenomics, Berlin; A.<br />
Brown, Universität Aberdeen, UK; S. E. Celniker, Lawrence Berkeley<br />
National Laboratory, Berkeley, USA; C. Clayton, ZMBH,<br />
Universität Heidelberg; K. Dekker, MPI für Züchtungsfoschung,<br />
Köln; R. Frank, GBF, Braunschweig; H. Friess, Universität Heidelberg;<br />
E. Furlong, EMBL, Heidelberg; T. Gress, Universität Ulm; M.<br />
Harder, Merck, Darmstadt; M. Hecker, Universität Greifswald; M.<br />
Hrabé de Angelis, GSF, München; V. de Lorenzo, Centro Nacional<br />
de Biotecnologia, Madrid, Spanien; Frank Lyko, DKFZ; M. von<br />
Knebel-Döberitz, Universität Heidelberg; W. Mewes; GSF,<br />
München; A. Metspalu, Universität von Tartu, Estland; M. Nees,<br />
Universität Heidelberg; Karen Nelson, TIGR, Rockville, USA; S.<br />
Oliver, Universität Manchester, UK; R. Paro, ZMBH, Universität<br />
Heidelberg; A. Pühler, Universität Bielefeld; F. Sauer, ZMBH,<br />
Universität Heidelberg; M. N. Schlaich, RWTH Aachen; M.<br />
Schnölzer, DKFZ; U. Schulte, Universität Düsseldorf; A. Simpson,<br />
Ludwig Institut; Sao Paulo, Brasilien; B. Tümmler, Medizinische<br />
Hochschule Hannover; E. de Villiers, DKFZ; M. Vingron, MPIMG,<br />
Berlin; S. Volinia, Universität von Ferrara, Italien; und vielen<br />
anderen.<br />
DNA-Microarray/DNA-Chip Technologie<br />
Mit der Entschlüsselung der vollständigen Sequenzinformation<br />
in einer Vielzahl von Organismen werden experimentelle<br />
Verfahren zur Analyse der zellulären Umsetzung der dort<br />
kodierten Information essentiell für weiterführende, funktionelle<br />
Studien. In den letzten Jahren hat sich die DNA-<br />
Chip Technologie zu einem wichtigen Werkzeug für solche<br />
Untersuchungen entwickelt. Über Modifikationen des<br />
grundlegenden Ansatzes sind viele, verschiedene Anwendungen<br />
möglich.<br />
Technische Entwicklungen zur Herstellung hochqualitativer<br />
Microarrays<br />
Für chip-basierende Analysen werden unterschiedliche Microarray-Systeme<br />
verwendet, die als Sensormoleküle entweder<br />
Oligonukleotide oder lange DNA-Fragmente tragen.<br />
In der Herstellung unterscheiden sie sich noch dadurch,<br />
ob Oligomere in situ synthetisiert werden oder DNA (Oligomer<br />
oder PCR-Produkt) als vorgefertigtes Fragment aufgebracht<br />
werden. Verschiedene Aspekte der Herstellung,<br />
die die Qualität der DNA-Microarrays maßgeblich beeinflussen,<br />
wurden untersucht und verbessert.<br />
Fotolithografische Produktion von Oligonukleotid-<br />
Chips<br />
(BMBF finanziert)<br />
Die Qualität der Oligonukleotide auf einem DNA-Chip hat<br />
immense Konsequenzen auf die Genauigkeit, Sensitivität<br />
und Messdynamik von Microarray Analysen. Die Qualität der<br />
fotolithografischen in situ Synthese hängt von der Effizienz<br />
der Fotoentschützung ab. Mittels eines neu entwickelten<br />
Prozesses konnte unter Ausnutzung von 5'-[2-(2-Nitrophenyl)-Propyloxycarbonyl]-2'-DeoxynucleosidePhosphoramiditen<br />
die schrittweise Syntheseausbeute im Vergleich zu<br />
bestehenden Verfahren wesentlich verbessert werden.<br />
Außerdem wurden fotolabile 3'-O-[2-(2-Nitrophenyl)-Prop-<br />
Abteilung B070<br />
Funktionelle Genomanalyse<br />
oxycarbonyl]-geschützte 5'-Phosphoramidite hergestellt.<br />
Aufgrund ihrer einzigartigen Charakteristik kann die lichtgesteuerte<br />
in situ Oligonukleotid-Synthese auf dem Chip in<br />
5'-3' Richtung erfolgen. Dadurch sind die Oligonukleotide<br />
auf dem Chip invers ausgerichtet, wodurch ihre 3'-Enden<br />
als Substrat für nachfolgende Polymerasereaktionen dienen<br />
können.<br />
Produktion von DNA-Microarrays mit hoher Homogenität<br />
der Belegpunkte und geringem Hintergrundsignal<br />
aus unaufgereinigten PCR-Produkten<br />
(BMBF finanziert)<br />
In Analysen auf DNA-Microarrays, die durch das Aufbringen<br />
(“spotting”) vorgefertigter DNA-Fragmente entstehen,<br />
spielt die Qualität der Belegpunkte und die Stärke des<br />
Hintergrundsignals auf dem Glasträger eine wichtige Rolle.<br />
Durch den Zusatz von Betaine wurde die Bindungseffizienz<br />
und die Homogenität der Belegpunkte wesentlich verbessert.<br />
Zusätzlich konnte das unspezifische Hintergrundsignal<br />
stark verringert werden, indem die Blockierung der Aminogruppen<br />
auf der Chip-Oberfläche mit Succinylanhydrid durch<br />
die Gegenwart des unpolaren, nicht-wässrigen Lösungsmittels<br />
1,2-Dichloroethan und des Katalysts N-Methylimidazol<br />
verbessert wurde. Mittels dieses Verfahrens konnte auch<br />
die aufwendige Aufreinigung der PCR-Produkte vor dem<br />
Aufbringen uaf die Microarray-Oberfläche vermieden werden,<br />
wodurch auch etwa doppelt so viele der teuren Microarrays<br />
produziert werden können.<br />
Herstellung und Nutzung komplexer Oligonukleotid<br />
Microarrays aus licht-kontrollierter in situ Synthese<br />
In Kooperation mit der Firma febit, nutzen wir als β-Testpartner<br />
das Geniom-Gerät zur Herstellung komplexer Oligonukleotid-Microarrays.<br />
Durch die Kombination mit unseren Entwicklungen<br />
auf dem Gebiet licht-gesteuerter Oligomersynthese<br />
(s.o.), sind eine Vielzahl verschiedener Anwendungen<br />
möglich, wie etwa Untersuchungen von Transkriptmengen,<br />
Studien im Bereich molekulare Epidemiologie und Genotypisierung,<br />
Typisierung von HPV-Viren und die Durchführung<br />
enzymatischer Reaktionen direkt auf dem Chip.<br />
Markierungs- und amplifikationsfreier Nachweis<br />
von Hybridisierexperimenten auf “Peptide Nucleic<br />
Acids” (PNAs)<br />
(BMBF finanziert)<br />
Die Verwendung von PNA-Oligomeren als Chip-gebundene<br />
Sensor-Moleküle wurde in der Abteilung entwickelt. Die<br />
vollautomatische, parallele Synthese von mehreren Tausend<br />
PNA-Molekülen wurde im Labor etabliert. Des weiteren existieren<br />
Methoden zur Aufreinigung der Moleküle und Herstellung<br />
hoch-dichter PNA-Chips. Da PNA-Synthese chemisch<br />
betrachtet eine Peptid-Synthese darstellt, lassen sich diese<br />
Verfahren auch für die Herstellung komplexer Peptid-Chips<br />
nutzen. Im Vergleich zu DNA-Oligonukleotiden hat PNA wesentliche<br />
Vorteile. Vor allem lässt sich die Bindung von Nukleinsäuremolekülen<br />
direkt - markierungsfrei und ohne Amplifikation<br />
des Ausgangsmaterials - über die Phosphatgruppen<br />
massenspektrometrisch nachweisen, da PNA keine Phosphatgruppen<br />
besitzt. In einem Nachfolgeprojekt wird in<br />
Zusammenarbeit mit drei Firmen jetzt an der Entwicklung<br />
eines Prototypen gearbeitet<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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