MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
ohne Bolus berechnet. Damit kann eine IMRT in Viel-Felder-<br />
Technik generiert werden, die präzise und zuverlässig in<br />
komplexen Bestrahlungssituationen wie zur Mitbestrahlung<br />
des lokoregionären Lymphabflusses oder bei bilateralem<br />
Befall klinisch einsetzbar ist [7].<br />
Die Ergebnisse einer Planvergleichsstudie mit 20 Patientinnen<br />
zeigen, dass bei Mitbestrahlung der lokoregionären<br />
Lymphknoten die IMRT Dosisverteilungen liefern kann, die<br />
einen klinischen Vorteil gegenüber einer konventionellen<br />
Bestrahlung erwarten lassen. Mit der IMRT konnte im Vergleich<br />
zu konventionellen Techniken eine deutlich verbesserte<br />
Konformität ans Zielvolumen und eine bessere Schonung<br />
der ipsilateralen Lunge erreicht werden. Bei Patientinnen<br />
mit linksseitigem Tumor war zusätzlich eine signifikante<br />
Herzschonung erreichbar. Bei alleiniger Brustbestrahlung<br />
ohne regionären Lymphabfluss steht einer verbesserten<br />
Konformität ans Zielvolumen eine höhere integrale<br />
Dosis im Normalgewebe entgegen.<br />
Derzeit wird die IMRT bei Patientinnen eingesetzt, die sich<br />
in der Radiologischen Klinik der Universität Heidelberg zur<br />
Brustbestrahlung unter Einschluss der Mammaria-Interna-<br />
Lymphknoten vorstellen und bei denen mit der konventionellen<br />
Therapie keine befriedigende Dosisverteilung erreicht<br />
werden kann. Voraussetzung für die Anwendung der IMRT<br />
ist eine hinsichtlich Homogenität im Zielvolumen bzw. Dosisbelastung<br />
an Risikostrukturen verbesserte Dosisverteilung<br />
im Vergleich zur geeignetsten konventionellen Therapieform<br />
[6-9]. Bei alleiniger Brustbestrahlung ohne regionären<br />
Lymphabfluss steht einer verbesserten Konformität ans Zielvolumen<br />
eine höhere integrale Dosis im Normalgewebe<br />
entgegen. Die entwickelte Technik erlaubt den klinischen<br />
Einsatz der invers geplanten IMRT in der adjuvanten Situation<br />
des Mammacarcinoms. Aufgrund des großen Aufwandes<br />
hinsichtlich Planung und Lagerung und der Erhöhung<br />
der integralen Dosis im Normalgewebe bleibt die Viel-Felder-Technik<br />
Patientinnen vorbehalten, bei denen konventionell<br />
keine befriedigende Dosisverteilung zu erzielen ist.<br />
Bisher wurden 25 Patientinnen mit Brustkrebs mit der IMRT<br />
bei hervorragender Verträglichkeit bestrahlt.<br />
4. IMRT bei Schädelbasistumoren<br />
Nachdem die konventionelle konformierende Strahlentherapie<br />
bei Schädelbasistumoren sehr erfolgreich eingesetzt<br />
werden konnte, wurde bei besonders schwierig gelegenen<br />
Tumoren in enger Nachbarschaft zu mehreren Risikostrukturen<br />
die Methode der IMRT angewandt. Die ersten<br />
klinischen Daten zeigen, dass hiermit eine weitere Verbesserung<br />
der Schonung von Risikoorganen wie den Sehnerven<br />
zu erreichen ist [10].<br />
5. Ganzkörperstereotaxie<br />
In Analogie zur stereotaktischen Bestrahlung von Hirnmetastasen,<br />
wurde bereits 1997 an der Radiologischen Klinik<br />
in Heidelberg eine Phase I/II Studie zur Durchführung einer<br />
stereotaktischen Einzeitbestrahlung von singulären inoperablen<br />
Lebertumoren und Lungentumoren begonnen<br />
[11-12]. Es konnte gezeigt werden, dass eine hohe Präzision<br />
in der Lagerung des Patienten und in der Repositionierung<br />
des zu behandelnden Tumors erreicht werden<br />
kann, die eine Einzeittherapie erlaubt. Bis in das Jahr 2000<br />
wurden die ersten Bestrahlungen von Lungentumoren<br />
unter Vollnarkose in Jet-Ventilation durchgeführt. Dies geschah<br />
unter der Vorstellung, eine Minimierung der atmungsbedingten<br />
Lungenexkursionen zu erreichen, um eine genauere<br />
Erfassung des Zielvolumens zu erlauben. Diese<br />
Methode ist allerdings aufwendig und erfordert eine enge<br />
Abteilung E050<br />
Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie<br />
Kooperation mit einer anästhesiologischen Klinik. Seit Herbst<br />
2000 wurden daher die Bestrahlungen unter Spontanatmung<br />
des Patienten durchgeführt. Es zeigte sich, dass<br />
auch im Bereich der Lunge die bereits bei der Lebereinzeitbestrahlung<br />
erfolgreich eingesetzte Abdominalkompression<br />
zur Minderung der Tumorverschieblichkeit erfolgreich<br />
verwendet werden konnte. Die bislang erzielten<br />
Ergebnisse sind sehr vielversprechend, liegen sie doch deutlich<br />
über den veröffentlichten Daten nach konventionell<br />
fraktionierter Bestrahlung. Insgesamt scheint die einzeitige<br />
Hochdosisbestrahlung von lokalisierten Lungentumoren und<br />
Lebertumoren eine wenig belastende, effektive und sichere<br />
Therapiemodalität darzustellen, die mit verhältnismäßig<br />
geringem Aufwand betrieben werden kann. Von besonderem<br />
Vorteil für den Patienten ist, dass im Vergleich zur<br />
konventionellen Bestrahlung die Gesamttherapiedauer<br />
deutlich verkürzt wird. Ebenso stellt die IMRT bei wirbelsäulennahen<br />
Tumoren einen wesentlichen Fortschritt der<br />
Tumortherapie dar [13].<br />
Publikationen (* = externer Koautor)<br />
[1] Debus J, Zierhut D*, Didinger B, Schlegel W, Wannenmacher<br />
M*. Inverse planning and intensity-modulated radiotherapy in<br />
patients with prostate cancer. Front Radiat Ther Oncol. 36:25-34<br />
(2002).<br />
[2] Pirzkall A, Carol M*, Lohr F*, Hoess A, Wannenmacher M*,<br />
Debus J. Comparison of intensity-modulated radiotherapy with<br />
conventional conformal radiotherapy for complex-shaped<br />
tumors. Int J Radiat Oncol Biol Phys 48:1371-80 (2000)<br />
[3] Thilmann C, Zabel A, Grosser KH, Hoess A, Wannenmacher<br />
M*, Debus J. Intensity Modulated Radiotherapy (IMRT) with an<br />
Integrated Boost to the Macroscopic Tumor Volume in the Treatment<br />
of High Grade Gliomas. Int J Cancer 96,341-349 (2001)<br />
[4] Thilmann C., Schulz-Ertner D, Zabel A, Herfarth KK,<br />
Wannenmacher M*, Debus J. Short communication: Intensity<br />
modulated radiotherapy of sacral chordoma: a case report and a<br />
comparison to stereotactic conformal radiotherapy. Acta oncol<br />
41, 395-99 (2002)<br />
[5] Thilmann C, Grosser KH, Rhein B, Zabel A, Wannenmacher<br />
M*, Debus J. Virtueller Bolus zur inversen Bestrahlungsplanung<br />
bei intensitätsmodulierter Radiotherapie des Mammakarzinoms im<br />
Rahmen der adjuvanten Therapie. Strahlenther Onkol 178:138-<br />
146 (2002)<br />
[6] Thilmann C, Zabel A, Kuhn S, Bendl R, Rhein B,<br />
Wannenmacher M*, Debus J. Invers optimierte intensitätsmodulierte<br />
Strahlenbehandlung bei einer Patientin mit rechtsseitigem<br />
Mammakarzinom und Trichterbrust. Strahlentherap Onkol 178,<br />
637-43 (2002)<br />
[7] Thilmann C, Zabel A, Milker-Zabel S, Schlegel W, Rhein B,<br />
Wannenmacher M*, Debus J. Number and Orientation of Beams<br />
in Inversely Optimised Intensity Modulated Radiotherapy of the<br />
Female Breast and the Parasternal Lymph Nodes. Am J Clin Oncol<br />
26 E136-E143 (2003)<br />
[8] Thilmann C, Zabel A, Rhein B, Häring P, Hoess A, Milker-Zabel<br />
S, Harms W*, Schlegel W, Wannenmacher M*, Debus J. Inversely<br />
Optimised Intensity Modulated Radiotherapy of the Female<br />
Breast. Med Dosim 27, 79-90 (2002)<br />
[9] Thilmann C, Sroka-Perez G*, Krempien R*, Hoess A,<br />
Wannenmacher M*, Debus J, Inveresly Planned Intensity Modulated<br />
Radiotherapy of the Breast Including the Internal Mammary<br />
cain: a Plan Comparision Study. Technol Cancer Res Treat 2,<br />
(2004).<br />
[10] Zabel A, Thilmann C, Zuna I, Schlegel W, Wannenmacher<br />
M*, Debus J. Comparison of forward planned conformal radiation<br />
therapy and inverse planned intensity modulated radiation<br />
therapy for esthesioneuroblastoma. British Journal of Radiology<br />
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DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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