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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Anwendung von neuen Methoden in der<br />

Strahlentherapie (E0408)<br />

G. Hartmann, F. Föhlisch, R. Hofmann, E. Wehrwein<br />

Kooperationen<br />

Prof. J. Debus, Radiologische Klinik der Universität Heidelberg;<br />

PD P. Huber, Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapeutische<br />

Onkologie des DKFZ; Dr. Hörandl, Universität und Forschungszentrum<br />

Karlsruhe, Institut für Kernphysik; Sánchez-<br />

Doblado F, Hospital Universitario Virgen Macarena, Radiofísica,<br />

Sevilla, Spanien<br />

Die Arbeitsgruppe befaßt sich in enger Zusammenarbeit<br />

mit anderen Arbeitsgruppen der Abteilung mit der Weiterentwicklung<br />

und der klinischen Anwendung von neuen<br />

Methoden in der Strahlentherapie.<br />

Einzelne Projekte sind:<br />

a) Qualitätssicherung in der Dosimetrie<br />

Die Möglichkeiten für eine hochpräzise und standardisierte<br />

Messung der Wasser-Energiedosis haben sich in den letzten<br />

Jahren sehr verbessert. In Deutschland sind entsprechende<br />

normative Regeln in DIN 6800-2 festgelegt. Die<br />

Internationale Atomenergiebehörde in Wien hat einen<br />

neuen „Code of Practice“ zur Bestimmung der Energiedosis<br />

in der externen Strahlentherapie herausgegeben (TRS-<br />

398). Ziel ist es, diese Standards in einer klinischen Umgebung<br />

zu implementieren, zu testen und, falls erforderlich,<br />

zu einer weiteren Verbesserung insbesondere bei einzelnen<br />

Korrektionsfaktoren sowie in der praktischen Anwendbarkeit<br />

beizutragen.<br />

TRS 398<br />

Dieser CoP beansprucht für sich, die Anforderungen an ein<br />

systematisches und international vereinheitlichtes Verfahren<br />

zur Kalibrierung von Ionisationskammern, sowie zu deren<br />

Anwendung zur Bestimmung der Wasser-Energiedosis<br />

in therapeutischen Bestrahlungsfeldern zu erfüllen. Es war<br />

daher notwendig, sowohl Verfahren als auch Ergebnisse<br />

zu vergleichen, die gemäß diesem Dokument und die nach<br />

der Deutschen Norm gewonnen werden. Ein Vergleich<br />

wurde bei 6 MV und 15 MV Photonen, sowie bei 12 MeV<br />

und 18 MeV Elektronen durchgeführt. Obwohl eine ganze<br />

Reihe von Unterschieden, insbesondere bei den<br />

Feldstörungs-Korrektionen, festgestellt werden kann, liegen<br />

die Übereinstimmung in den Ergebnissen der Dosisbestimmung<br />

letztlich innerhalb des zugehörigen<br />

Unsicherheitsbereichs [11,19].<br />

DIN 6800-2<br />

Im Vergleich zur TRS 398 sollte die Deutschen Norm in<br />

einigen Punkten verbessert werden: (a) die praktische<br />

Anwendung für den Anwender in der Klinik kann erleichtert<br />

werden, (b) neuere Daten zur Dosisbestimmung sollten<br />

berücksichtigt werden, und (c) ein besserer Anschluß<br />

an internationale Empfehlungen sollte angestrebt werden.<br />

Die Mitarbeit im zugehörigen DIN Arbeitskreis hat die Berücksichtigung<br />

der genannten Punkte zum Ziel.<br />

Dosimetrie unter Nicht-Referenzbedingungen<br />

Die Ionisationskammerdosimetrie in der Stereotaxie oder<br />

IMRT weicht üblicherweise erheblich von den Messbedingungen<br />

der Standarddosimetrie ab. Es sind daher Abweichungen<br />

zwischen gemessener und tatsächlicher Dosis<br />

zu erwarten. Abweichungen wurden quantitativ untersucht<br />

[18,20]<br />

Abteilung E040<br />

Medizinische Physik in der Strahlentherapie<br />

b) Einführung von motorisch getriebenen und<br />

computergesteuerten Lamellenblenden in die<br />

klinische Anwendung<br />

Die Entwicklung von motorisch betriebenen und computerkontrollierten<br />

Lamellenblenden (Multi-Leaf-Collimator,<br />

MLC) hat ganz wesentlich die Realisierung neuer,<br />

dosiskonformierender Bestrahlungstechniken ermöglicht.<br />

Beispiele sind die konformale Strahlentherapie und insbesondere<br />

die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT),<br />

die überwiegend auf der Verfügbarkeit von geeigneten<br />

MLC-s beruht. Aufgabe ist es, die in der Abteilung oder in<br />

Zusammenabeit mit der Abteilung entwickelten MLCs<br />

dosimetrisch zu charakterisieren, einer Qualitätskontrolle zu<br />

unterziehen und sie in die klinische Testphase zu bringen.<br />

- Mittelfeld MLC (Firma MRC, jetzt Siemens) [7]<br />

- Mittelfeld MLC des DKFZ (mit beweglicher Leaf-<br />

Kantenverstellung)<br />

- Prototyp eines MLC für große Felder (bis 40 x 40 cm2 )<br />

c) Entwicklung von Vielkanal-Detektorsystemen<br />

zur dreidimensionalen Dosimetrie<br />

Die neuen Bestrahlungstechniken sind komplex in ihrem<br />

zeitlichen Ablauf, die klinische Anwendung erfordert häufig<br />

die Überprüfung der geplanten dreidimensionalen Dosisverteilung<br />

vor der Behandlung des Patienten (Dosisverifikation).<br />

Wünschenswert sind Viel-Kanal-Systeme, die<br />

Dosisbestimmungen an mehreren Orten gleichzeitig zulassen.<br />

Unser Ansatz ist es, eine segmentierte Flüssigkeitsionisationskammer<br />

hierfür einzusetzen. Vorteil dieser<br />

Methode ist es, daß (a) eine Segmentierung bis in den<br />

Millimeterbereich noch eine genügend hohe Signalausbeute<br />

liefert und (b) zweidimensionale Detektorarrays in einfacher<br />

Weise in einem dreidimensionalen Stapel angeordnet<br />

werden können (3D Detektor). Ziel ist die Entwicklung<br />

eines Prototyps mit automatisierter Meßwerterfassung sowie<br />

von effizienter Software, die in real-time einen vollständigen<br />

Vergleich zwischen der gemessenen und der<br />

berechneten Dosis ermöglicht.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kerntechnik, FZ<br />

Karlsruhe, wurde eine segmentierte zweidimensionale Flüssigkeitsionisationskammer<br />

konstruiert, deren Segmentierung<br />

an die Lamellenbreite eines Mittelfeld-MLC angepaßt wurde.<br />

Parallel dazu wurde ein Multikanal-Auslesesystemen mit<br />

500 Kanälen entwickelt, das eine vollständige und simultane<br />

Ladungsmessung aller Kanäle in Schritten von 100 msec<br />

erlaubt. Ein erster Prototyp lieferte bereits vielversprechende<br />

Ergebnisse [10].<br />

d) Strahlenreaktionen nach Radiochirurgie am<br />

Tiermodell.<br />

Bei der Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich stellen mögliche<br />

späte Strahlenschäden im Gehirn und am Rückenmark<br />

ein großes Risiko dar. Besonderes kritisch ist dabei die<br />

Entstehung von Nekrosen. Zur Abschätzung und Minimierung<br />

dieses Risikos muß deren Abhängigkeit von der Dosis<br />

und von anderen Bestrahlungsparametern gut bekannt<br />

sein. Dies hat uns veranlaßt, die Dosis-Wirkungsbeziehung<br />

an einem Tiermodell zu untersuchen. Der Vorteil bei einem<br />

Tiermodell ist, daß eine Dosiswirkungsbeziehung quantitativ<br />

und mit hoher Genauigkeit gemessen werden kann.<br />

Ziel ist es, zunächst eine Referenzbeziehung zu etablieren<br />

um dann den Einfluß von anderen Bestrahlungsparametern,<br />

wie z.B. eine veränderte Fraktionierung oder Strahlenart<br />

(Photonen, 12 C-Ionen) zu bestimmen zu können.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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