MDCK-MRP2 - Dkfz
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76<br />
Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
A125<br />
Modellversuche zur Invasion und Metastasierung<br />
Modellversuche zur Tumorinvasion und Metastasierung (A125)<br />
Leiter: Prof. Dr. Eberhard Spiess<br />
Technische Angestellte<br />
Anna Heckel-Pompey (½) ( - 7/03)<br />
Die Gruppe hat sich mit technischen Problemen der lebend-Zell-Mikroskopie<br />
und dem Einfluss von Proteinen<br />
auf den Zelltod beschäftigt.<br />
In Zusammenarbeit mit: Dr. T.A. Knoch, Prof. Dr. D. Werner,<br />
DKFZ; Felix Bestvater febit AG, Mannheim; Prof. Dr. H. Acker,<br />
MPI für Molekulare Physiologie, Dortmund, PD Dr. T. Feurer,<br />
Institut für Quantenphysik und Optik, FSU, Jena; Dr. S. Gil-<br />
Parrado, Institut für Klinische Chemie und Biochemie LMU,<br />
München.<br />
„Gene Walking“ bei Transfektionsexperimenten<br />
Zum Studium zellulärer Prozesse in vivo werden in den letzten<br />
Jahren als Reporter verschiedene Varianten des Grün-<br />
Fluoreszierenden-Proteins (GFP) eingesetzt, die mit dem<br />
eigentlichen Zielmolekül in einem Genkonstrukt verbunden<br />
sind. Diese GFP Varainten sind in ihren Sequenzen fast identisch.<br />
Wir haben bei Ko-transfektionen von Genkonstrukten,<br />
die mit unterschiedlichen GFP Varianten markiert sind, festgestellt,<br />
dass es zu falsch positiven Ergebnissen kommt.<br />
Unter Standard Bedingungen waren bis zu 8 % und unter<br />
bestimmten Umständen bis zu 26% der exprimierenden<br />
Zellen betroffen. Solche Abweichungen beeinträchtigen<br />
die Interpretation der Versuche erheblich. Systematische<br />
Untersuchungen zeigten, dass das Phänomen auf einer<br />
homologen Rekombination der DNA beruht, die auf der<br />
hohen Homologie in den GFP Sequenzen basiert.<br />
Dieses „Gene Walking“ hat jedoch auch positive Aspekte:<br />
mit quantitativen Auswertungen sind Rückschlüsse möglich<br />
auf Prozesse der Replikation-Rekombination-Reparatur<br />
(RRR) von DNA, die in Tumorzellen gestört sein können.<br />
Darüber hinaus ist die Methode ein eleganter und einfacher<br />
Ansatz zur Neukonstruktion von GFP-Fusionsproteinen.<br />
[1]<br />
Zwei Photonen Spektren von biologisch relevanten<br />
Fluorochromen<br />
Zwei- bzw. Mehr-Photonen Mikroskopie gewinnt aufgrund<br />
mehrer technischer Vorzüge zunehmend Bedeutung in der<br />
bio-medizinischen Forschung. Spektren von Fluorochromen,<br />
die auf unterschiedliche Anregungsart erzeugt werden,<br />
müssen aus theoretischen Gründen nicht notwendigerweise<br />
identisch sein. Deshalb ist grundsätzlich für jedes Fluorochrom<br />
eine Vermessung in jedem Anregungsmodus notwendig.<br />
Solche Messungen für biologisch relevante<br />
Fluorochrome lagen bislang für Zwei-Photonen-Anregung<br />
nicht vor. Wir haben deshalb Spektren vieler gebräuchlicher<br />
Fluorochrome vermessen, wie z.B. Acridin Orange,<br />
DAPI; Hoechst 33342, FITC, Rhodamin, Cy2, Cy3. In der<br />
Tat kommt es zu Abweichungen zwischen Ein- und Zwei<br />
Photonen Anregungs Spektren, die bei der Excitation in<br />
der Regel blau, bei der Emission in der Regel rot verschoben<br />
sind. Dies gilt auch für die später vermessenen Varianten<br />
des Grün Fluoreszierenden Proteins (ECFP, EGFP, EYFP).<br />
[2, 3]<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
Funktion von Calpain<br />
Calpaine sind Proteasen, die wiederholt mit Apoptose Prozessen<br />
in Verbindung gebracht worden sind. Der zugrunde<br />
liegende Mechanismus ist jedoch weitgehend unbekannt.<br />
Wir untersuchten den Ionomycin-modifizierten<br />
Zelltod, der sich durch synthetische und natürliche Inhibitoren<br />
von Calpain hemmen lies. Die Abnahme von BiD<br />
und Bd2 im Verlauf der Apoptose ist durch Calpain beeinflussbar,<br />
in vitro kann Calpain die an apoptotischen Prozessen<br />
beteiligten Caspasen 9, 3 und 7 aktivieren und Bd-2,<br />
BiD und Bcl xl spalten. Diese Spaltprodukte können aus<br />
isolierten Mitochondrien Cytochrom c frei setzten. Wir<br />
schlossen daraus auf einen Einfluss des aktivierten Calpain<br />
auf eine Auslösung bestimmter apoptotischer Wege. Der<br />
Aktivierungsprozess selbst wird durch eine Membranbindung<br />
des Calpains eingeleitet. [4, 5]<br />
Lokalisation von Prothymosin α<br />
Prothymosin α (PTα) ist ein weitverbreitetes, extrem<br />
saueres Protein (das sauerst bekannte überhaupt), das<br />
entgegen anfänglicher Annahmen keine Verwandtschaft<br />
mit Thymosin hat. In seiner 110 Aminosäuren langen Sequenz<br />
ist ein Kern-lokalisations-Signal (NLS) enthalten. Über<br />
seine Lokalisation, Funktion und über mögliche Interaktionspartner<br />
ist wenig bekannt. Es wird mit Zellteilungs- und<br />
Zelltot-Prozessen in Verbindung gebracht. Wir untersuchten<br />
Lokalisation und Transport des PTα in normalen Zellen<br />
und in Tumorzellen in vivo mit Hilfe einer transfizierten PTα-<br />
EGFP Chimäre. In zeitlich ausgedehnten Lebendbeobachtungsstudien<br />
wurde gezeigt, dass PTα sich zwischen Cytoplasma<br />
und Zellkern hin und her bewegt. Die Freisetzung<br />
aus dem Kern ist ein schneller Prozess (Sekunden), der<br />
umgekehrte Weg verläuft über Stunden. Das für diese<br />
Vorgänge notwendige Transportsystem ist noch unbekannt.<br />
In bestimmten Tumorzelllinien führte eine Überexpression<br />
des PTα zu einem raschen Zelltod. Dies bestätigt ander<br />
Untersuchungen, dass PTα in apoptotische Kaskaden involviert<br />
ist.<br />
Publikationen (* = externer Koautor)<br />
[1] Bestvater, F., Knoch, T.A., Langowski, J., Spiess, E. (2002)<br />
Construct conversions caused by simultaneous cotransfection:<br />
„GFP-Walking“. BioTechniques 32, 844-855.<br />
[2 ] Bestvater, F., Spiess, E., *Stobrawa, G., *Hacker, M.,<br />
*Feurer, T., *Porwol, T., *Berchner-Pfannschmidt, U., *Wotzlaw,<br />
C., *Acker, H. (2002) Two-photon fluorescence excitation and<br />
emission spectra of dyes relevant for cell imaging. J. Microscopy<br />
(Oxford) 208, 108-115.<br />
[3 ] Zusätzlich Publiziert über: http://www.omegafilters.com/<br />
front/curvomatic/spectra.php<br />
[4] *Gil-Parrado, S., *Fernández-Montalván, A., *Assfalg-<br />
Machleidt, I., *Popp, O., Bestvater, F., *Holloschi, A., Knoch,<br />
T.A., *Auerswald, E. A., *Welsh, K., *Reed, J.C., *Fritz, H.,<br />
*Fuentes-Prior, P., Spiess, E., *Salvesen, G., *Machleidt, W.<br />
(2002) Ionomycin-activated calpain triggers apoptosis: A probable<br />
role for Bcl-2 family members J. Biol. Chem. 277, 27217 –<br />
27226.<br />
[5] *Gil-Parrado, S., *Popp, O., Knoch, T.A., *Zahler, S.,<br />
Bestvater, F., *Felgenträger, M., *Holloschi, A., *Fernández-<br />
Montalván, A., *Auerswald, E.A., *Fritz, H., *Fuentes-Prior, P.,<br />
*Machleidt, W., Spiess, E. (2003) Subcellular localization and in<br />
vivo subunit interactions of ubiquitous-calpain. J Biol Chem. 278,<br />
16336-46.