MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt B<br />
Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />
“MouseExpress”: In silico Analyse der Expressionsprofile<br />
von Mausmutanten<br />
(BMBF-finanziert)<br />
In Zusammenarbeit mit der GSF in München wurden zwei<br />
Microarrays mit Genen der Maus etabliert. Einmal wurden<br />
48.000 cDNA-Klone amplifiziert, die in silico als nicht-redundant<br />
ausgewählt wurden. Parallel dazu wurde ein sequenzverifizierter<br />
Satz von 20.000 Genfragmenten der Firma LION<br />
bioscience amplifiziert und auf Glas-Objektträger aufgebracht.<br />
Die molekulare Ähnlichkeit zwischen Mensch und<br />
Maus hinsichtlich Genomstruktur, Stoffwechsel, Physiologie<br />
und Entwicklungsmechanismen macht die Maus zum wichtigsten<br />
Modell für Studien von Vererbungskrankheiten im<br />
Menschen. Zur Integration der vorliegenden genomischen<br />
(Sequenz-) Information und biologischer und biomedizinischer<br />
Forschung wird ein systematischer Ansatz zur Identifizierung<br />
von Genfunktionen durchgeführt. Mausmutanten<br />
aus dem “ENU Mutagenesis Screen” der GSF werden innerhalb<br />
des Projekts auf Änderungen der Genexpression hin<br />
untersucht.<br />
Funktionelle Analysen in Drosophila melanogaster<br />
(BMBF-finanziert)<br />
Für das Modellsystem Drosophila wurden die molekularen<br />
Werkzeuge geschaffen, um in weiterführenden Arbeiten<br />
ganz-genomische Aspekte zu bearbeiten. Dazu wurde zusammen<br />
mit dem ZMBH ein Microarray für alle Gene der<br />
Fliege entwickelt, der den konkurrierenden amerikanischen<br />
Systemen in der Abdeckung überlegen ist nun von internationalen<br />
Konsortien als Grundlage für weitergehende Studien<br />
definiert wurde. Parallel dazu wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der Harvard University ein globaler Satz an siRNA<br />
Molekülen erstellt, so dass alle Gene von Drosophila gezielt<br />
inaktiviert werden können. In Zusammenarbeit mit der University<br />
of Berkeley wurde aus allen 320.000 DNA-Fragmenten,<br />
die zur Sequenzierung des Genoms genutzt wurden,<br />
ein Minimalsatz gewonnen. Dieser wird zur Zeit in Kollaboration<br />
mit dem EMBL und der University of Oregon genutzt,<br />
um einen genomischen Microarray herzustellen. Mit diesen<br />
Werkzeugen wird in mehreren Kollaboration an der Analyse<br />
von Tumormodellen in Drosophila gearbeitet.<br />
Untersuchung komplexer Veränderungen des<br />
Expressionsmusters in Saccharomyces cerevisiae.<br />
(EU-finanziert)<br />
Mit den PCR-Produkten aller etwa 6.200 Gene von S. cerevisiae<br />
wurden Untersuchungen zu transkriptionellen Änderungen<br />
in der Hefe angestellt. Ein Schwerpunkt dabei waren<br />
Untersuchungen auf Schädigungen der Zellwand.<br />
Transkriptionelle Studien an mikrobiellen Systemen.<br />
(finanziert durch BMBF und DFG)<br />
Neben unserer Teilnahme an der Kartierung und Sequenzierung<br />
ganzer Genome verschiedener Organismen wurden<br />
DNA-Microarrays für vier mikrobielle Organismen etabliert.<br />
Dabei wurden hauptsächlich genomische Fragmente genutzt,<br />
die aufgrund der hohen Gendichte gleichzeitig eine<br />
gute Repräsentation der Gene darstellen, doch gleichzeitig<br />
auch Untersuchungen anderer (regulativer) Sequenzbereiche<br />
erlauben. So wurde beispielsweise in Kollaboration<br />
mit dem ZMBH ein Microarray mit mehr als 20.000 PCR-<br />
Produkten des Erregers der Schlafkrankheit Trypanosoma<br />
brucei erstellt. Durch transkriptionelle Untersuchungen werden<br />
beispielsweise verschiedene Infektionsschritte bzw. Entwicklungsstufen<br />
des Erregers analysiert.<br />
Abteilung B070<br />
Funktionelle Genomanalyse<br />
Proteomics<br />
Obwohl mit der zweidimensionalen Gelelektrophorse seit<br />
Jahren eine wichtige Methode zur Analyse aller Proteine<br />
eines Organismus oder eines Gewebes existiert, besteht<br />
nichtsdestotrotz eine große Nachfrage nach Verfahren, die<br />
es erlauben, die Gesamtheit der Proteinmoleküle (‚Proteom‘)<br />
in ähnlich einfacher und gleichzeitg umfassender Weise<br />
zu untersuchen, wie dies mittlerweile für DNA und RNA<br />
der Fall ist. Antikörper-Microarrays sind eine der Möglichkeiten<br />
in diese Richtung.<br />
Antikörper Microarrays<br />
(BMBF-finanziert)<br />
Antikörper Microarrays haben ein großes Potential für<br />
funktionale Analysen der zellulären Aktivität und Regulation<br />
wie zum Nachweis von Veränderungen in der Protein<br />
Expression und Protein-Protein Interaktion. Zu diesem<br />
Zweck entwickelten wir Verfahren, die eine Anbindung<br />
der Antikörper an verschiedene Oberflächen erlauben,<br />
ohne ihre Aktivität zu beeinflussen. Gleichzeitig wird die<br />
Bindung der Epitope selbst bei der Analyse komplexer<br />
Proteingemische nicht durch die Oberfläche beeinflusst.<br />
Erstellung eines Expressionsprofils in Krebsgeweben<br />
(BMBF-finanziert)<br />
Aufbauend auf den transkriptionellen Untersuchungen wurden<br />
Antikörper gegen Proteine produziert, die auf RNA-<br />
Ebene signifikante Unterschiede zwischen Normal- und<br />
Krebsgewebe gezeigt hatten. Mittels dieser und weiterer<br />
Antikörper werden zur Zeit komplexe Proteingemische aus<br />
Tumorzellen verschiedener Gewebe auf ihre Proteinexpression<br />
hin untersucht.<br />
Identifizierung und Isolation hoch-affiner und selektiver<br />
Antikörper<br />
(finanziert durch BMBF und EU)<br />
Ziel dieser Projekte ist die Isolation von Antikörperbibliotheken<br />
- monoklonal wie polyklonal - die für ein von zwei<br />
Geweben oder Proteinextrakten spezifisch sind und damit<br />
zur Isolation der Unterschiede aus den komplexen Molekülpopulationen<br />
genutzt werden können.<br />
Genom Kartierung und Sequenzierung<br />
Für die Sequenzierung ganzer Genome ist das Vorhandensein<br />
von Genomkarten immer noch vorteilhaft, auch wenn<br />
der Großteil der tatsächlichen Sequenzinformation über<br />
“Shotgun”-Sequenzierung gewonnen wird. Zur Assemblierung<br />
in Sequenz-”Contigs” wie zur Überprüfung der Co-<br />
Linearität von Genom und Sequenz sind Klonkarten aber<br />
immer noch unverzichtbar, auch für Institute wie “The Institute<br />
for Genome Research” (TIGR). Dies wird durch die<br />
Zusammenarbeit mit TIGR zur Sequenzierung von Pseudomonas<br />
putida dokumentiert.<br />
Kartierung und Sequenzierung der Chromosomen<br />
2 und 5 von Neurospora crassa<br />
(DFG-finanziert)<br />
In einem internationalen Projektverbund, dessen deutscher<br />
Teil durch die Universität Düsseldorf koordiniert wird, wurde<br />
das gesamte Genom von N. crassa sequenziert. Innerhalb<br />
dieser Analyse generieren wir eine vollständige Karte der<br />
Chromosomen 2 und 5 (zusammen etwa 16 Mb), die anschließend<br />
sequenziert wurden und führten DNA-Microarray<br />
Analysen durch.<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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