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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt F<br />

Infektion und Krebs<br />

Mechanismen der antitumoralen Wirkung von<br />

Typ I IFN<br />

R. Zawatzky, H. Wurmbaeck und A. Weyland<br />

In Kooperation mit Prof. Dr. Männel, Patholog. Institut, Universität<br />

Regensburg; Dr. Kroeger und Dr. Hauser, Abt. Genregulation<br />

und Differenzierung, GBF Brunschweig; Dr. Fournier und<br />

Prof. Dr. Schirrmacher, Abt. Zelluläre Immunologie, DKFZ<br />

Unmethylierte CpG-Dinukleotidhaltige DNA Sequenzen sind<br />

starke Immunstimulantien und induzieren in antigenpräsentierenden<br />

Zellen und Makrophagen eine breitgefächerte<br />

Zytokinantwort, die auch zur Aktivierung von Th1 Zellen<br />

führt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof.<br />

Dr. Männel untersuchten wir in einem Tumormodell der<br />

Maus die antimetastatische Wirkung von CpG-ODN Injektionen.<br />

Wir konnten zeigen, dass CpG-ODN grosse Mengen<br />

IFN-α im Serum induziert und zur Aktivierung von NK-Zellen<br />

führt. Die Absiedelung von Mikrometastasen in der Lunge<br />

- ermittelt drei Tage nach Gabe von Tumorzellen - war in<br />

CpG-ODN behandelten Mäusen um mehr als 90% verringert.<br />

In syngenen TypI IFN receptor (IFNAR1) defizienten Mäusen<br />

dagegen hatte die CpG-ODN Behandlung keinen Effekt.<br />

Diese Ergebnisse belegen die Bedeutung von TypI IFN als<br />

essentieller Bestandteil der angeborenen Immunabwehr.<br />

In weiterführenden Versuchen wollen wir untersuchen,<br />

inwieweit das IFN-System auch an der Entwicklung von<br />

langlebigen tumorspezifischen Gedächtnis-T-Zellen beteiligt<br />

ist. Diese Untersuchungen sollen zum einen an Hepa1-6<br />

Lebertumoren der Maus vorgenommen werden, die durch<br />

eine induzierbare IRF-1 Expression selbst IFN-β sezernieren.<br />

Diese Studien laufen in Kooperation mit Dr. Kroeger und<br />

Dr. Hauser an der GBF.<br />

Zum andern wollen wir in Zusammenarbeit mit Dr. Fournier<br />

und Prof. Dr. Schirrmacher die tumorspezifische Immunantwort<br />

gegen ESb Lymphome in IFNAR-defizienten und Wildtyp<br />

Mäusen vergleichen. Auch hier gilt unser besonderes<br />

Interesse der Frage, ob ein intaktes IFN-System für die Entwicklung<br />

von ‚Memory’ T-Zellen essentiell ist.<br />

Molekulare und biochemische Charakterisierung<br />

des IFN-induzierten Gens IFRG28<br />

M. Klehr, A. Weyland, H. Wurmbaeck und R. Zawatzky<br />

Die pleiotropen Wirkungen der Typ I Interferone (IFN) werden<br />

durch eine Vielzahl spezifischer Gene vermittelt, die in<br />

ihrem Promotorbereich ein oder mehrere „Interferon-Stimulated-Response-Elements“<br />

(ISRE) tragen. An diese ISRE<br />

binden Komplexe verschiedener Transkriptionsfaktoren, die<br />

im Zuge der Signaltransduktion nach Bindung von IFN an<br />

den aus zwei Ketten bestehenden spezifischen IFN-Rezeptor<br />

in den Zellkern gelangt sind und aktivieren die Transkription<br />

dieser Gene.<br />

Wir haben durch ein differentielles Screening eine weitere<br />

IFN-induzierbare mRNA in primären Makrophagen von Mäusen<br />

identifiziert und benannten sie vorläufig 3/7. Das offene<br />

Leseraster besteht aus 747 bp und kodiert für 249 Aminosäuren.<br />

Die Struktur des entsprechenden Gens wurde entschlüsselt<br />

und die Aktivität des Promotors untersucht [3].<br />

Die cDNA wurde außerdem in verschiedenen Zellsystemen<br />

zur Expression gebracht und mit Hilfe des rekombinanten<br />

GST-Fusionsproteins wurden polyklonale und monoklonale<br />

Antikörper erzeugt. Expressionsanalysen auf mRNA Ebene<br />

zeigten eine rasche Induktion durch IFN-α nach bereits<br />

einer Stunde in allen untersuchten Zellinien. Das 3/7 Gen<br />

besteht aus zwei Exons und hat eine Größe von 3.8 kb<br />

Abteilung F030<br />

Virale Transformationsmechanismen<br />

vom Transkriptionsstart bis zum Polyadenylierungssignal. Die<br />

ersten 230 Nukleotide der flankierenden Sequenz am 5’<br />

Ende - berechnet vom Transkriptionsstart - besitzen drei<br />

ISRE sowie ein „Gamma-Activated-Sequence“ (GAS) Element.<br />

Promotoranalysen mit Hilfe von Luciferase-Reporter<br />

Konstrukten zeigten, dass nach IFN-α Stimulation der<br />

transfizierten Zellen jedes der drei ISRE allein funktionell<br />

aktiv ist und inaktive Mutanten aller ISRE zu einem vollständigen<br />

Verlust jeglicher Promotoraktivität führen. Mit Hilfe<br />

der verschiedenen Antikörper wird z.Zt. die Expression des<br />

Proteins nach Stimulation mit verschiedenen Zytokinen bzw.<br />

nach Virusinfektion in vivo untersucht. Mit Hilfe von Immunpräzipitationen<br />

und GST-Pull-Down Experimenten sollen mögliche<br />

Interaktionspartner des Proteins in Zellextrakten und<br />

Kulturüberständen von IFN-α behandelten Zellen identifiziert<br />

werden, um weiteren Aufschluß über die physiologischen<br />

Funktionen des Proteins bei Immunreaktionen zu<br />

erhalten. Durch eine Datenbank-unterstützte Suche stießen<br />

wir kürzlich auf eine cDNA identischer Sequenz (Acc.No.<br />

AJ251364) und übernahmen für unsere cDNA die neue<br />

Bezeichnung IFRG28.<br />

Publikationen (2002-2003) (* = externer Koautor)<br />

[1] Bachmann, A., Zawatzky, R., Soto, U., van Riggelen, J., zur<br />

Hausen, H. und Rösl, F. (2002) Disturbance of tumor necrosis<br />

factor alpha-mediated beta interferon signaling in cervical carcinoma<br />

cells. J. Virol. 76: 280-291.<br />

[2] Kirchhoff, S., Sebens, T., Baumann, S., Krueger, A. Zawatzky,<br />

R., Li-Weber, M., Meinl, E.*, Neipel, F.*, Fleckenstein, B.* und<br />

Krammer, P.H. (2002) Viral IFN-regulatory factors inhibit activation<br />

induced cell death via two positive regulatory IRF-regulatory<br />

factore1-dependent domains in the CD95 ligand promoter. J.<br />

Immunol. 168(3):1226-1234.<br />

[3] Klehr, M., Nickolaus, P. und Zawatzky, R. (2003) Molecular<br />

cloning of the mouse IFRG28 gene and functional characterization<br />

of its promoter. Immunobiology 208(1-3): 109. Abstract 34th Annual Meeting of the German Society of Immunology<br />

Etablierung effizienter Herpesvirus-Vektoren<br />

zur Gen- und Immuntherapie<br />

K.-W. Knopf, E. Kehm, S. Schenck<br />

In Zusammenarbeit mit L. Gissmann, M. Müller, H.-W. Zentgraf,<br />

DKFZ; A. Epstein, Universität Lyon, Frankreich; R. Manservigi, P.<br />

Marconi, Universität Ferrara, Italien; T. Brocker, Universität<br />

München, und J. Rajcani, Slowakische Akademie der<br />

Wissenschaften, Bratislava, Slowakei.<br />

Bis Ende Juli 2003 partizipierte das Labor an dem von der<br />

EU geförderten EUROAMP-Projekt, dessen Ziel es ist, neue<br />

und sichere Herpes Simplex Virus-1 (HSV-1) Vektoren für<br />

die humane Gen- und Immuntherapie zu etablieren und zu<br />

evaluieren.<br />

Unser Labor hat sich dabei näher mit den Einsatzmöglichkeiten<br />

von HSV-1 Amplicon-Vektoren befasst. Die Amplicon-<br />

Vektoren sind aufgrund ihres breiten Wirtsspektrums, ihrer<br />

großen Transgenkapazität, der hohen Toleranz des natürlichen<br />

Wirts Mensch und der möglichen Anwendung im Zentralen<br />

Nervensystem vielversprechende Kandidaten für die<br />

Gentherapie. Der Amplicon-Vektor wird durch Replikation<br />

und Verpackung von Transgen-enthaltenden Amplicon-Plasmiden<br />

erzeugt und weist eine dem infektiösen HSV-1 Partikel<br />

identische Morphologie auf. Zwei alternative, für die<br />

Amplicon-Verpackung benötigte Helfersysteme wurden im<br />

Detail analysiert, u. zw. (i) das HSV-1 LaL- und (ii) das HSV-1<br />

BAC(Bakterielles Artifizielles Chromosom)-System. Zur Beurteilung<br />

und Verbesserung dieser bisher bekannten Verpackungsmöglichkeiten<br />

wurde eine vergleichende Analyse der<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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