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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Abb. 2: Szintigraphische Bildgebung der Körperverteilung von<br />

131-Jod-markiertem HPMA<br />

Abb. 3: Pharmakokinetik (% der applizierten Menge in Blut) für<br />

HE-21 (30,5 kD) und HE-41 (64,5 kD)<br />

Gentherapeutische Strategien in der<br />

Strahlentherapie<br />

K. Braun, H. Corban-Wilhelm, S. Münter,<br />

L. von Brasch, J. Debus<br />

In Zusammenarbeit mit: W.E. Hull (B090), J. Jenne (E050), R.<br />

Pipkorn (V270), H. Spring (V209), C.W. Von der Lieth (B090), W.<br />

Waldeck (B045) alle DKFZ, V. Ehemann Pathologie, Universität<br />

Heidelberg, U. Nehrbass Institut Louis Pasteur, Paris, Frankreich<br />

Cytosindeaminase versus Thymidinkinase: Ein<br />

Vergleich der antitumoralen Wirkung<br />

Suizidgene kodieren für Enzyme, die lokal in der gentherapeutisch<br />

veränderten Zelle ein Pharmakon (Prodrug)<br />

in eine hoch-toxische Substanz (Drug) verwandeln, so dass<br />

die transduzierte Zelle Suizid begeht. Durch intrazelluläre<br />

Abteilung E050<br />

Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie<br />

Expression des Gens der Herpes-simplex-Virus Thymidinkinase<br />

(HSV TK) wird Ganciclovir (GCV) mit hoher Aktivität<br />

monophosphoryliert. Zelluläre Enzyme phosphorylieren das<br />

entstandene GCV-Monophosphat zum Triphosphat. Diese<br />

Substanz wird bei Teilung der Zelle in die synthetisierte<br />

DNA inkorporiert und führt dadurch zum Zelltod. Neben<br />

der HSV TK findet ein weiteres Suizid-System Verwendung.<br />

Hier verleiht das bakterielle Enzym Cytosindeaminase (CD)<br />

den Tumorzellen die Fähigkeit, das nicht-toxische 5-Fluorocytosin<br />

(5-FC) in das Chemotherapeutikum 5-Fluorouracil<br />

(5-FU) zu verwandeln. Die eingesetzten Medikamente GCV,<br />

5-FC und 5-FU besitzen den Vorteil, dass umfangreiche pharmakologische<br />

Informationen zu Verfügung stehen, da diese<br />

antivirale, antimykotische und chemotherapeutische Substanzen<br />

schone lange Zeit klinisch erprobt sind.<br />

Für die folgenden Studien wurde eine stabil transduzierte<br />

Prostatakarzinomzelllinie der Ratte (R3327 AT-1), die das<br />

Fusionsgen CDglyTK enthält, verwendet. In-vitro Studien<br />

zeigten, dass ein deutlicher synergistischer Effekt der beiden<br />

Enzyme zu beobachten ist. Dieses Ergebnis konnte<br />

durch in-vivo Studien an Copenhagen Ratten bestätigt<br />

werden. Bei einer Monotherapie trat eine vollständige<br />

Tumorremission bei 83% der Tiere mit dem TK/GCV und<br />

bei 57% mit dem CD/5-FC System auf. Nur bei der<br />

Kombinationstherapie konnte über einen Zeitraum von 180<br />

Tagen bei allen Tieren eine vollständige Tumorremission<br />

erzielt werden.<br />

Um den Erfolg einer Suizidgentherapie abschätzen zu können,<br />

kann die Berechnung des Grads und des Potentials<br />

der Aktivierung verwendet werden. Der Grad der Aktivierung<br />

erhält man aus der Inhibitionskonzentration (IC50)<br />

für die Prodrug in wildtyp-Zellen (R3327 AT-1) geteilt durch<br />

die IC50 der Prodrug in transduzierten Zellen (R3327 AT-<br />

1/CDglyTK). Die Berechnung für das Potential der Aktivierung<br />

benutzt die IC50 der Prodrug (5-FC) in wildtyp-Zellen<br />

geteilt durch die IC50 der Drug (5-FU) in wildtyp-Zellen. In<br />

unserem Fall besitzt das CD/5-FC System einen niedrigen<br />

Grad der Aktivierung (Wert 40) was zur Folge hat, dass<br />

auch in-vivo nur 57% der Tiere eine vollständige Tumorremission<br />

zeigten [1].<br />

Des Weiteren konnten wir zeigen, dass die Umsetzung<br />

von 5-FC zu 5-FU nicht nur eine Störung auf DNA-Ebene<br />

hervorruft, sondern auch wahrscheinlich eine auf RNA-Ebene.<br />

Was zur Folge hat, dass die Zellen sich wieder erholen<br />

und nicht absterben. Aus diesem Grund ist es notwendig<br />

unterschiedliche Toxizitätstests durchzuführen, um vergleichbare<br />

Daten zu erhalten. Dieses Phänomen konnte<br />

nicht bei der Behandlung der AT-1/CDglyTK Zellen mit GCV<br />

beobachtet werden [2].<br />

Ebenso das nicht vorhanden sein eines „Bystander-Effektes“<br />

in dem verwendeten Modell wird auf einen kombinatorischen<br />

Effekt zurückgeführt. Zum einen konnten nur<br />

geringe Mengen an Connexin (Gap-junctions) nachgewiesen<br />

werden, zum anderen die schnelle intrazellulär Konversion<br />

von 5-FU zu Fluoronukleotiden, welche die Zelle nicht<br />

verlassen können [3].<br />

Molekulares Modulares Transportsystem<br />

Gentherapeutische Ansätze gelten allgemein als mögliche<br />

Strategien bei einer Vielzahl von Erkrankungen. Das größte<br />

Hindernis bei der Gentherapie stellt der gezielte Transfer<br />

der therapeutisch relevanten Substanzen dar. Aus diesem<br />

Grund ist es bis heute noch nicht gelungen eine erfolgreiche<br />

Gentherapie zu etablieren, die als effektiv im<br />

Hinblick auf die Behandlung des Menschen gelten könnte.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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