MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt D<br />
Tumorimmunologie<br />
[6] *Fogel, M., Gutwein, P., Mechtersheimer, S., Riedle, S.,<br />
Stoeck, A., *Smirnov, A., *Edler, L., *Ben-Arie, A., *Huszar, M.<br />
and Altevogt, P.: L1 expression as a predictor of progression and<br />
survival in patients with uterine and ovarian carcinomas The Lancet,<br />
362:869-875 (2003)<br />
[7] *Deichmann, M., *Kurzen, H., *Egner, U., Altevogt,P., and<br />
*Hartschuh, W.: Adhesion molecules CD171 (L1CAM) and CD24<br />
are expressed by primary neuroendocrine carcinomas of the skin<br />
(Merkel cell carcinomas). J Cutan Pathol. 30:363-8. (2003)<br />
[8] *Kristiansen, G, *Winzer, K.-J., *Mayordomo, E., *Bellach, J.,<br />
*Schlüns, K., *Denkert, C., *Dahl, E., *Pilarsky, C., Altevogt, P.,<br />
*Guski, H., and *Dietel, M.: CD24 Expression is a New Prognostic<br />
Marker in Breast Cancer. Clin. Cancer Res. 9: 4906-4913 (2003)<br />
T-Zell Differenzierung / T-Zell Toleranz / T-Zell<br />
Aktivierung<br />
B. Kyewski<br />
Kooperationspartner: T. Boon, Ludwig Institute for Cancer Research,<br />
Brüssel, Belgien; L. Klein, Institute for Molecular Pathology<br />
(IMP), Wien, Österreich; E. Peltonen, Dep. of Human Genetics,<br />
University of Helsinki, Finnland; J. Walter, Institut für<br />
Genetik, Universität des Saarlandes, Saarbrücken<br />
Gefördert durch die DFG (SFB 405, Teilprojekt A8) und die<br />
Mildred Scheel Stiftung.<br />
Intrathymische Selbsttoleranz gegenüber<br />
ektopisch exprimierten, Gewebe-spezifischen<br />
Selbstantigenen: Regulation und<br />
Spezieskonservierung<br />
J. Arnold, J. Derbinski, J. Gäbler, J. Gotter, R. Taubert<br />
Die Unterscheidung zwischen Selbst und Fremd (Selbsttoleranz)<br />
ist eine grundlegende Eigenschaft des Immunsystems.<br />
Die Induktion von Selbsttoleranz wird durch verschiedene<br />
Mechanismen, die sowohl im Thymus (zentrale Toleranz)<br />
als auch in peripheren lymphoiden und nicht-lymphoiden<br />
Organen (periphere Toleranz) wirksam sind. Während<br />
im Thymus Toleranz gegen übiquitäre Selbstantigene stattfindet,<br />
wurde bislang angenommen, dass periphere Toleranzmechanismen<br />
für Toleranz gegenüber Organ-spezifischen<br />
Selbstantigenen verantwortlich sind. Aufgrund unserer Beobachtung,<br />
dass bestimmte Gewebe-spezifische Antigene<br />
im Thymus exprimiert werden, muss die gängige Vorstellung<br />
revidiert werden, dass intrathymische Toleranz sich nur auf<br />
eine Gruppe von prävalenten Selbstantigenen beschränkt.<br />
Im Laufe dieser Studien haben wir sowohl im Maus als auch<br />
im Humanthymus medulläre Epithelzellen als einen speziellen<br />
Zelltyp identifiziert, der ein weites Spektrum an Gewebe-spezifischen<br />
Antigenen exprimiert. Dieses als „promiskuöse“<br />
Genexpression (promiscuous gene expression) bezeichnetes<br />
Phänomen ist eine autonome Eigenschaft der<br />
Epithelzellen. Diese Genexpression ist ausgehend von der<br />
pränatalen Periode im adulten Thymus voll erhalten, solange<br />
der Thymus reife T-Zellen exportiert. Die Expression<br />
bestimmter Gene ist jeweils auf wenige medulläre Epithelzellen<br />
(< 3%) beschränkt, die in situ vorwiegend in Clustern<br />
lokalisiert sind. Interessanterweise sind Gene von<br />
Organen ganz unterschiedlicher Größe in ähnlicher Frequenz<br />
im Thymus repräsentiert [1, 2]. Diese Befunde sind zwischen<br />
Mensch und Maus hoch konserviert [5].<br />
Diese Ergebnisse legen nahe, daß ektopische Expression<br />
im Thymus ein biologischer Mechanismus ist, um zentrale<br />
T-Zell Toleranz gegenüber bestimmten „Gewebe-spezifischen“<br />
Selbstantigenen zu gewährleisten. Auf diese Weise<br />
könnte Selbsttoleranz gegen Antigene erreicht werden,<br />
die räumlich oder zeitlich vom Immunsystem getrennt<br />
Abteilung D010<br />
Zelluläre Immunologie<br />
sind. Die Analyse von globaler Genexpression mittels Gen-<br />
Chips zeigt jedoch, daß die Auswahl der ektopisch exprimierten<br />
Gene sich nicht auf solche Selbstantigene beschränkt,<br />
für die eine solche „immunologische Notwendigkeit“ nahe<br />
läge. Sie schließt auch Selbstantigene ein, die erst in der<br />
Pubertät oder Schwangerschaft auftreten. Damit ist ein<br />
bislang unverstandenes Phänomen, nämlich Selbsttoleranz<br />
gegenüber „späten“, postnatalen Selbstantigenen erklärbar.<br />
Die Abbildung des „immunologischen Selbst“ ist somit<br />
umfassender als bisher angenommen.<br />
Interessanterweise sind auch sog. cancer germline genes<br />
ektopisch im menschlichen Thymus exprimiert. Von dieser<br />
Gengruppe wurde bisher angenommen, dass sie nur in<br />
männlichen Keimzellen und diversen Tumoren, insbesondere<br />
Melanomen exprimiert werden. Dieses eingeschränkte<br />
Expressionsmuster hat u.a. dazu geführt, dass diese<br />
Tumorantigene bevorzugt in derzeitigen klinischen Studien<br />
zur aktiven Tumor-spezifischen Immunisierung eingesetzt<br />
werden. Aufgrund der Expression im Thymusepithel<br />
ist jedoch davon auszugehen, dass partielle Toleranz gegenüber<br />
diesen Antigenen besteht, was ihre Eignung als<br />
Zielstrukturen für Tumor-spezifische Immunintervention<br />
möglicherweise einschränkt.<br />
Die molekularen Mechanismen, die dieses ektopische Expressionsmuster<br />
determinieren, sind derzeit noch weit gehend<br />
unverstanden. Verschiedene Befunde deuten darauf hin,<br />
dass es sich wahrscheinlich um eine random de-repression<br />
von Genexpression handelt. Ektopisch exprimierte Gene<br />
zeigen keine erkennbaren strukturellen, oder funktionellen<br />
Gemeinsamkeiten. Das Genexpressionsmuster ist entkoppelt<br />
von Entwicklungs-, Gewebe- und Geschlechts-spezifischen<br />
Kontrollmechanismen. Interessanterweise sind die<br />
Gene jedoch im Genom in zusammenhängenden Clustern<br />
von 10 und mehr Genen angeordnet. Diese und andere<br />
Befunde legen nahe, dass epi-genetische Steuerung an<br />
der Selektion diese Genpools beteiligt ist.<br />
Ektopische Expression Gewebe-spezifischer Gene ermöglicht<br />
somit umfassende Repräsentanz und damit Selbsttoleranz<br />
von Selbststrukturen im Thymus, die für das Überleben<br />
der Spezies notwendig war. Bei der Konzeption von<br />
Tumor-spezifischen Immuntherapien sollten diese neuen<br />
Einsichten aus der Grundlagenforschung nicht unberücksichtigt<br />
bleiben.<br />
Antigen-spezifische T-Zell Aktivierung in situ<br />
M. Hommel<br />
T-Zell Erkennung erfolgt über die Bindung des Antigenspezifischen<br />
T-Zell-Rezeptors an einen spezifischen Peptid/<br />
MHC Komplex auf Antigen-präsentierenden Zellen. Die zeitliche<br />
und räumliche Verfügbarkeit dieser spezifischen Komplexe<br />
in situ reguliert T-Zell Erkennung und damit T-Zell<br />
Biologie in vivo. Die Induktion einer Antigen-spezifischen<br />
Immunantwort (sog. adaptive Immunantwort) setzt voraus,<br />
daß antigen-spezifische T-Zellen Peptide fremder Antigene,<br />
präsentiert von dendritischen Zellen in den T-Zell<br />
Arealen sekundärer lymphoider Organe, erkennen und daraufhin<br />
aktiviert werden. Die genaue in situ Charakterisierung<br />
dieser interzellulären Erkennung steht noch aus. Mittels<br />
adoptiven Transfers konnten wir anhand verschiedener<br />
Modellantigene zeigen, daß klonale Expansion Antigenspezifischer<br />
T-Zellen im Kontakt mit Antigen-präsentierenden<br />
Zellen initiiert wird.<br />
Diese Analysen basieren auf der ex vivo Isolation von multizellulären<br />
Clustern von T-Zellen und dendritischen Zellen,<br />
die die funktionelle in situ Einheit der Antigen-spezifischen<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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