MDCK-MRP2 - Dkfz
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284<br />
Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
Eine leistungsfähige medizinische Ausrüstung auf hohem<br />
qualitativem Standard ist eine wesentliche Grundlage für<br />
eine aussagekräftige Diagnostik. Um hierfür die gerätetechnische<br />
Situation zu überprüfen und Verbesserungen zu<br />
erreichen, werden im Rahmen von nationalen und internationalen<br />
Qualitätssicherungsstudien ständig vergleichende<br />
Kontrollen durchgeführt und die Entwicklung neuer<br />
Messmethoden vorangetrieben. Zur Erreichung und Unterstützung<br />
dieser Ziele wird die Einführung eines zertifizierten<br />
Qualitätsmanagementsystems angestrebt, das nach den<br />
EG-Richtlinien sowie den nationalen gesetzlichen Bestimmungen<br />
für medizinische Einrichtungen zukünftig gefordert<br />
und für die Zulassung selbst entwickelter Produkte in<br />
der medizinischen Forschung entscheidende Voraussetzung<br />
sein wird.<br />
Funktionelle und Molekulare Emissionstomographie<br />
J. Peter, J. Doll, O. Nix, R. Saffrich, S. Loukianiouk,<br />
R. Schulz<br />
In Zusammenarbeit mit: U. Haberkorn, L.G. Strauss, A. Dimitrakopoulou-Strauss,<br />
M. Henze, J. Hoffend, K. Schmidt, R. Bendl, J.<br />
Debus, DKFZ; M.F. Smith, Thomas Jefferson National Accelerator<br />
Facility, Newport News, USA; R.J. Jasczcak, Department of Radiology,<br />
Duke University Medical Center, Durham, USA; F.<br />
Beekmann, Image Science Institute, University Medical Center<br />
Utrecht, Niederlande; V. Ntziachristos, Center for Molecular Imaging<br />
Research, MGH Harvard University, USA<br />
Forschungsinhalte dieser Arbeitsgruppe sind primär die in<br />
der Nuklearmedizin angewandten emissionstomographischen<br />
bildgebenden Verfahren Positronen-Emissions-Tomographie<br />
(PET) und Einzel-Photonen-Emissions-Tomographie<br />
(SPECT). Als Folge neuartiger, in der Arbeitsgruppe entwickelter<br />
Konzepte zur simultanen Bildgebung kleiner Tiere<br />
mittels SPECT und optischer Verfahren (SPECT-OT), ist<br />
die Erforschung mathematisch/physikalischer Aspekte optischer<br />
Photonenausbreitungen im Gewebe ebenso ein zentraler<br />
Forschungsgegenstand. Die Ziele dieser Arbeitsgruppe<br />
sind darauf ausgerichtet, die diagnostische Wertigkeit der<br />
Modalitäten durch anwendungsspezifische Instrumentierungsoptimierung<br />
und durch Entwicklung von tracer-/markerspezifischen<br />
Modellen der kinetischen Bildanalyse zu verbessern,<br />
und sie durch optimierte Korrektur-, Bildrekonstruktions-<br />
und Registrierungsverfahren als Eckpfeiler in der<br />
Tumordiagnostik zu etablieren. Entwickelt wurden und gegenwärtig<br />
werden in dieser Gruppe ebenso modernste Algorithmen<br />
und Applikationen zur realistischen Simulation<br />
von emissionstomographischen und optischen bildgebenden<br />
Verfahren. Hierfür wurden komplexe hybride anthropomorphische<br />
Phantome entwickelt, mittels derer PET und SPECT<br />
Projektionsdatensätze erzeugt werden, die unter Berücksichtigung<br />
zum Teil neu entwickelter statistischer Streuund<br />
Schwächungskorrekturmethoden rekonstruiert werden.<br />
Sie dienen auch zur Erzeugung dynamischer Verteilungen,<br />
um kinetische Modellierungsansätze für radiomarkierte<br />
Tracer zu evaluieren.<br />
Instrumentierung und MC Simulation<br />
Wissenschaftliche Studien wurden durchgeführt, um die<br />
anwendungsspezifische Leistungsfähigkeit tomographischer<br />
Systeme unter diversen Aufnahmeprotokollen zu bewerten<br />
und zu optimieren. Um durch Aktivitätsanreicherungen<br />
außerhalb des Gesichtsfeldes bei 3D PET-Messungen verursachte,<br />
algorithmisch unkorrigierbare Streuanteile in den<br />
Projektionen zu minimieren, wurde eine Vorrichtung kon-<br />
Abteilung E020<br />
Medizinische Physik in der Radiologie<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
struiert, mit der eine deutliche Verringerung dieser Streuanteile<br />
und somit ein verbessertes Signal zu Rauschen Verhältnis<br />
erzielt werden konnte. Basierend auf einem neuentwickelten<br />
Monte Carlo (MC) Simulationsprogramm wurde<br />
ein auf Einzellochkollimation basierter Dualmodalitäten-<br />
Kleintiertomograph konstruiert, der es ermöglicht,<br />
radioisotopische und optische Photonenverteilungen simultan<br />
und vom gleichen Projektionswinkel mit räumlich erzielbaren<br />
Auflösungen von weniger als 1mm zu detektieren<br />
[1, 2]. Aufgrund der exakten physikalischen Modellierung<br />
und der vielseitigen Anwendbarkeit des MC<br />
Simulationsalgorithmus’ sowohl in SPECT und PET als auch<br />
in optischen Systemen wurde das Programm in einer Anzahl<br />
von Instrumentierungsstudien eingesetzt [3-6, 9].<br />
Neben der Entwicklung von analytischen Phantommodellen<br />
gelang es erstmals biologische Modelle des Tumorwachstums<br />
vollständig in die MC Simulation zu integrieren.<br />
Bildrekonstruktion und Registrierung<br />
Die der Bildrekonstruktion zugrunde liegenden mathematischen<br />
Verfahren haben einen entscheidenden Einfluss auf<br />
die erzielbare Bild- und folglich diagnostische Qualität. Kernprojekte<br />
der Arbeitsgruppe sind daher das Studium und<br />
die Entwicklung von Rekonstruktionsalgorithmen, sowie<br />
darin integrierte Streu- und Schwächungskorrekturverfahren.<br />
Eine existierende Methode zur Streukorrektur<br />
wurde mittels eines neuartigen Modelansatzes algorithmisch<br />
weiterentwickelt und signifikant hinsichtlich der klinischen<br />
Anwendbarkeit optimiert [8]. Möglichkeiten zur Überlagerung<br />
von PET Daten mit anatomischen bildgebenden Verfahren<br />
- Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie<br />
(CT) - wurden ausführlich studiert, besonders<br />
im Bezug auf die Anwendbarkeit in der Strahlentherapie.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Registrierung<br />
von MRI-PET und CT-PET Hirndaten, wobei ein auf Mutual<br />
Informationen basierter Algorithmus exakte Ergebnisse liefert.<br />
Tracermodellierung und Modelevaluation<br />
Die Entwicklung und Bewertung von tracerspezifischen<br />
pharmakokinetischen (PK) Modellen sowie die Implementierung<br />
von kinetischen Analysemethoden innerhalb von<br />
optimierten Rekonstruktionsstrategien ist zentraler<br />
Forschungsgegenstand [7]. Hierbei erwies sich die Integration<br />
von Kompartimentmodellen in die analytische<br />
Repräsentation anthropomorphischer Phantome als integraler<br />
Bestandteil der MC Simulation von PET Systemen als<br />
außerordentlich wertvoll für das Studium statistisch-mathematischer<br />
Aspekte von PK Modellen. So konnten Untersuchungsprotokolle<br />
für dynamische PET Studien optimiert<br />
und Wechselbeziehungen bestimmter physikalischer Parameter<br />
des Aufnahmesystems (intrinsische Kameraauflösung,<br />
2D/3D Akquisitionsmodi) mit der Güte kinetischer Modelle<br />
nachgewiesen werden.<br />
Publikationen (* = externer Ko-Autor)<br />
[1] J. Peter, M. Bock „Design Study of A Novel Dual-Modality<br />
Emission Micro-Imaging Tomograph for Radiopharmaceutical and<br />
Bioluminescent/Fluorescent Molecular Approaches“ Proc. 1st<br />
IEEE/NIH/NIBIB International Symposium on Biomedical Imaging,<br />
Washington, D.C., USA: ISBI, pp. 797-800, 2002.<br />
[2] J. Peter „Dual-Modality Emission Micro-Imaging Tomography<br />
Device.” (Patent), 2002.<br />
[3] J.E. Bowsher*, M.P. Tornai*, S.D. Metzler*, J. Peter, R.J.<br />
Jaszczak* “SPECT breast imaging using more nearly complete orbits<br />
and combined pinhole-parallel-beam collimation.” IEEE Transactions<br />
on Nuclear Science, vol. 49, pp. 1342-1348, 2002.