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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

1. Biostatistische Auswertung von Genom- und<br />

Proteom-Daten (C060-01)<br />

A. Benner, C. Ittrich, A. Kopp-Schneider, W. Rittgen,<br />

L. Edler<br />

In Zusammenarbeit mit: P. Lichter, S. Joos, A. Poustka, S. M.<br />

Klauck, W. Huber, F. Lyko, M. Deichmann, U. Hamann, P.<br />

Schmezer, O. Popanda, S. Suhai, H.-W. Thielmann, H. Bartsch,<br />

A. Risch, H. Dally, W. Schmid, M. Kenzelmann, DKFZ. G. Sawitzki,<br />

Univ. Heidelberg; B. Lausen, T. Hothorn, Univ. Erlangen;<br />

M.Vingron, MPI, Berlin; M. Schwarz, Univ. Tübingen; U. Gundert-<br />

Remy, H.-B. Richter-Reichhelm, A. Oberemm, Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung (BfR), Berlin; P.J. Kramer, M. Kröger, Merck<br />

KGaA, Darmstadt; H.-J. Ahr, G.Scholz, H. Ellinger-Ziegelbauer,<br />

Bayer Health Care AG; H. Döhner, Univ. Ulm; B. S. Kim, Yonsei<br />

University, Seoul, Korea.<br />

Genom- und Proteom-Daten unterscheiden sich von traditionellen<br />

Daten der experimentellen Krebsforschung in entscheidenden<br />

Punkten. Einer davon betrifft das Verhältnis<br />

zwischen dem Aufwand an Experimentierzeit und dem Umfang<br />

der erhaltenen Datenmenge. Während man für herkömmliche<br />

biomedizinische Daten eine relativ lange Zeit<br />

zur Produktion weniger aussagekräftiger Daten benötigte,<br />

erlauben die neuen Verfahren der Microarraytechnik und<br />

der 2D-Gelelektrophorese die Erzeugung riesiger Datenmengen<br />

in der Größenordnung von 10 4 -10 5 Einträgen in<br />

sehr kurzer Zeit, wenn die Systeme einmal etabliert sind.<br />

Diese grundsätzliche Veränderung in der Beziehung zwischen<br />

biomedizinischem Experiment und der Produktion<br />

quantitativer Daten rückt die Bedeutung der Versuchsplanung<br />

weiter in den Vordergrund und stellt neue Herausforderungen<br />

an die biostatistische Forschung. Demzufolge<br />

befasst sich die Einheit jetzt intensivst mit der Entwicklung<br />

statistischer Methoden zur Identifikation differentiell exprimierter<br />

Gene unter verschiedenen Bedingungen (z. B. Tumor-<br />

und Normalgewebe), mit der Bestimmung einer minimalen<br />

Kombination von Genen, die zwischen solchen Bedingungen<br />

diskriminiert, mit der Identifikation von Gen-Clustern,<br />

deren Expressionsniveaus korreliert sind, und mit<br />

neuen Cluster-Verfahren, die erlauben, neue Subgruppen<br />

C060<br />

Biostatistik<br />

auf der Grundlage der Genexpression zu finden. Insbesondere<br />

wurden Methoden zur Fallzahlschätzung für Genexpressions-<br />

und Proteomanalysen entwickelt und ROC-Modelle<br />

als Verfahren zur Adjustierung bezüglich möglicher<br />

Confounder etabliert. Tabelle 2 gibt einen Überblick zur<br />

Zusammenarbeit mit experimentellen Gruppen und der Anwendung<br />

statistischer Verfahren im Berichtszeitraum. Beispielhaft<br />

werden fünf Teilprojekte herausgehoben, die aufzeigen,<br />

wie die biometrische Methodik nutzbringend für<br />

die Lösung von Klassifikations- und Vorhersageproblemen<br />

der molekularen Medizin angewendet werden kann, wenn<br />

hochdimensionale Daten vorliegen.<br />

Genomweites Screening für die Untersuchung genomischer<br />

Veränderungen (Deletion, Trisomie etc.). Ig-VH-Mutation<br />

und genomische Imbalancen wurden in einer Kohorte von<br />

300 Patienten bestimmt auf das Vorliegen prognostischer<br />

genomischer Faktoren. Überlebensbäume und Ensemble<br />

Methoden angewandt auf dieselben erlaubten die Bestimmung<br />

derartiger Faktoren [69,75].<br />

Identifizierung und Prävalidierung von hepatozellulären<br />

Biomarkern zur Erfassung und Prädiktion toxischer und kanzerogener<br />

Wirkungen von chemischen Stoffen. Ein herkömmlicher<br />

Bioassay der chemisch induzierten Hepatokanzerogenese<br />

in der Ratte wurde verwendet, um durch den<br />

vergleichenden Einsatz ausgewählter Methoden der molekularen<br />

Toxikologie die Möglichkeit der Identifizierung von<br />

frühen Biomarkern zu demonstrieren, die eine Prädiktion<br />

klassischer toxikologischer Endpunkte einschließlich der Kanzerogenität<br />

erlauben. Die Etablierung in einem Kurzzeit-<br />

Kanzerogenitätstests würde einen Beitrag zur Reduzierung<br />

von belastenden Langzeit-Kanzerogenitätsstudien an Labornagern<br />

leisten. Die Erfassung der transkriptionellen Veränderungen<br />

erfolgte mit Affymetrix-Chips, Veränderungen in<br />

der Proteinexpression wurden mit 2D Gelelektrophorese<br />

und SELDI-TOF Analysen aufgezeigt. Wir erarbeiteten die<br />

methodische Grundlagen und Algorithmen zur Qualitätskontrolle<br />

und biometrischen Auswertung der bei den Projektpartnern<br />

Bayer AG, BfR und Merck KGaA erhobenen Genexpressions-<br />

und Proteinintensitätsdaten. Schwerpunktmäßig<br />

Tabelle 2: Statistische Methoden für Molekulargenetische Studien<br />

Thema Statistisches Verfahren Zitat<br />

Dodecamer Verdopplung des HOPA A-Gens und Fall-Kontroll Studie, [1]<br />

Autismus, mentaler Retardierung und Schizophrenie; Allelhäufigkeitsanalyse [2]<br />

MPO-463 G3A Polymorphism als Risiko/Schutzfaktor Fall-Kontroll Studie, [14]<br />

beim Bronchialkarzinom multiple logistische Regression<br />

Prognostische Marker beim resezierbaren Bronchialkarzinom multivariate Regression [72]<br />

zur Stratfikation in Studien zur Wirkung von Lektinen für Überlebenszeiten<br />

PTEN/MMAC1-Expression beim Melanom Häufigkeitsanalyse [15]<br />

CYP3A4*1B Allel als Risikofaktor für NSCLC logistische Regression [13]<br />

Microarrays für die Prävalenz einer Onkogenamplifikation<br />

bei Kopf-Hals Tumoren<br />

statistische Genomanalysen [37]<br />

BRCA2 Keimbahnmutationen in erblichen gynäkologischen Tumoren Korrelationsanalyse [45]<br />

Korrelation genomischer Veränderungen mit klinischen Ergebnissen beim Korrelationsanalyse [55]<br />

Mantelzell-Lymphom: VH-Mutationsstatus und VDJ Strukturveränderung Überlebenszeit-Analyse [56]<br />

Genexpression im Ependymom in Beziehung zu klinischen Faktoren Statistische Genexpressionsanalyse [67,86]<br />

Expression von Zellzyklus- und Apoptosegenen Statistische Genexpressionsanalyse [68]<br />

Genomische Targets der Knochenmarksrepopulation Häufigkeitsanalyse [74]<br />

Prognostische Marker beim Medulloblastom Überlebenszeitanalyse [85]<br />

Basale Gentranskription in Relation zu Promoteraktivität Brier Score, Genselektion [92]<br />

CYP1A1 Genexpressionregulation durch TCDD Statistische Genexpressionsanalyse [96]<br />

Kapillarelektrophorese genomischer DNA beschreibende Statistik [98]<br />

Identifikation von RCT-Genen für Mikrosatellite Mutationen statistisches Modell, Metaanalyse [103]<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

205

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