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MDCK-MRP2 - Dkfz

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198<br />

Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

ren Hirntumoren spielen könnte, am ehesten im Sinne eines<br />

Tumorpromotors.<br />

HCMV ist ein ß-Herpesvirus, dass trophisch ist für gliale Zellen<br />

(Fritschy et al. J. Neurosci. 16 (1996) 2275-82) und das in<br />

50-90 % der Bevölkerung prävalent ist (Britt et al. In: Fields<br />

et al. (eds.), Fields Virology, Ed. 3 (1996), pp 2493-2523,<br />

New York: Raven Press). Infektion von Feten kann zu schweren<br />

Enzephalitiden führen und ebenso - auf Grund seiner<br />

Fähigkeit reaktiviert zu werden - bei immunsupprimierten<br />

Erwachsenen. HCMV-Gentranskription kann durch Entzündungsstimmuli<br />

aktiviert werden und transkriptorisch aktiviertes<br />

HCMV kann eine maligne Transformation von Zellen<br />

induzieren. HCVM-Genprodukte können auch andere onkogene<br />

Viren, die im Zusammenhang mit Gliomen diskutiert<br />

werden, wie z.B. das JC-Virus, transaktivieren (Winklhofer<br />

et al. Virology 275 (2000) 323-34, Del Valle et al. Cancer<br />

Res. 61 (2001) 4287-93) und mit einem solchen Virus<br />

synergieren und so zu einer Tumorpromotion führen. Die<br />

Infektion durch Reaktivierung von HCMV ist bei immunsupprimierten<br />

Patienten (z.B. Transplantationspatienten,<br />

HIV-Infizierte, bei Chemotherapie) eine der gefürchtetsten<br />

Komplikationen, wobei gerade bei diesen Patienten auch<br />

ein besonders hohes Risiko für Hirntumoren und Leukämie<br />

besteht.<br />

Im Rahmen einer Studie in Zusammenarbeit mit der Neurochirurgischen<br />

Universitätsklinik Heidelberg und der Abteilung<br />

Tumorvirologie des DKFZ werden Tumorbiopsien von jeweils<br />

80 Patienten mit Gliomen und Meningeomen auf HCMV-<br />

DNA, -RNA mittels PCR, RT-PCR und in-situ Hybridisierung<br />

sowie Immunfluoreszenz auf HCMV-Proteine untersucht.<br />

Zusätzlich werden deren Serum auf HCMV-Antikörpern<br />

getestet. Weiterhin wird das Serum dieser Patienten auf<br />

Antikörper gegen verschiedene Herpesviren (Herpes simplex<br />

virus [HSV], Epstein-Barr Virus [EBV], VZV) getestet,<br />

um die Rolle vorausgegangener Infektionserkrankungen bei<br />

der Entstehung von Hirntumoren zu untersuchen, wie das<br />

im Rahmen der serologischen Studien von Wrensch et al.<br />

(Am. J. Epidemiol. 154 (2001) 161-5) empfohlen wurde.<br />

In einem Telefoninterview werden Zusatzinformationen erfasst<br />

bezüglich sonstiger Einflussfaktoren, wie z.B. anamnestische<br />

Angaben zu Infektionserkrankungen und Impfungen,<br />

zu immunsupprimierenden Medikamenten, dem Kontakt<br />

zu Tieren und der familiären Krankengeschichte.<br />

Die Auswertung der Daten erfolgt im Rahmen einer multivariaten<br />

logistischen Regressionsanalyse. Die Studie soll voraussichtlich<br />

Ende 2004 abgeschlossen sein.<br />

Finanzierung: DFG i. R. des Graduiertenkollegs “Epidemiologiy of<br />

communicable and non-communicable diseases”<br />

Publikationen (* = externer Koautor)<br />

[1] *Menegoz, R.F., *Little, J., *Colonna, M., *Arslan, A.,<br />

*Preston-Martin, S., Schlehofer, B., *Blettner, M., *Howe, G.R.,<br />

*Ryan, P., *Giles, G.G.; *Rodvall, Y., *Choi, N.W. (2002) Contacts<br />

with animals and humans as risk factors of brain tumor in<br />

adult. An international case-control study. European Journal of<br />

Cancer 38, 696-704.<br />

[2] *Jedrychowski W., *Tobiasz-Adamczyk B., Steindorf K.,<br />

*Popiela T., *Penar A., *Matyja A., Wahrendorf J. (2002): Protective<br />

effects of physical activity in the occurrence of colon cancer.<br />

Przeglad Lekarski, 59, 21-5.<br />

[3] *Jedrychowski W., Steindorf K., *Popiela T., Wahrendorf J.,<br />

*Tobiasz-Adamczyk B., *Kulig J., *Penar A. (2002): Alcohol consumption<br />

and the risk of colorectal cancer at low levels of micronutrient<br />

intake. Medical Science Monitor, 8, CR357-363.<br />

C030<br />

Umwelt-Epidemiologie<br />

[4] Steindorf K., Schmidt M., Kropp S., Chang-Claude J. (2003):<br />

Case-control study of physical activity and breast cancer risk<br />

among premenopausal women in Germany. American Journal of<br />

Epidemiology, 157, 121-130.<br />

[5] *Adzersen K.-H., Becker N., Steindorf K., *Frentzel-Beyme R.<br />

(2003): Cancer mortality in a cohort of male german iron foundry<br />

workers. American Journal of Industrial Medicine, 43, 295-305.<br />

[6] *Queißer-Luft, A., *Stolz, G., Wiesel, A., Schlaefer, K.,<br />

*Spranger, J. (2002) Malformations in newborns: Results based<br />

on 30,940 infants and fetuses from the Mainz congenital birth<br />

defect monitoring system (1990-1998). Archives of Gynecology<br />

and Obstetrics, 266, 163-167.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003

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