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MDCK-MRP2 - Dkfz

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220<br />

Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

4. Die Rauchersprechstunde -<br />

Beratungskonzept für Gesundheitsberufe<br />

Ein in Zusammenarbeit mit führenden deutschen Suchtmedizinern<br />

und Therapeuten von der Stabsstelle Krebsprävention<br />

entwickeltes Beratungskonzept findet hohe Akzeptanz<br />

bei den Gesundheitsberufen, so dass inzwischen bereits<br />

eine dritte Auflage möglich wurde. [3]<br />

5. Handlungsempfehlungen für eine wirksame<br />

Tabakkontrollpolitik in Deutschland<br />

Verhältnisorientierte Tabakkontrollmaßnahmen stellen die<br />

Basis für eine erfolgreiche Absenkung des Rauchverhaltens<br />

in allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere bei Kindern<br />

und Jugendlichen dar. Hierzu gehören unter anderem deutliche<br />

Tabaksteuererhöhungen, die Bekämpfung des Zigarettenschmuggels,<br />

ein umfassendes Tabakwerbeverbot,<br />

der Abbau der Zigarettenautomaten, die Durchsetzung des<br />

Nichtraucherschutzes und Schaffung rauchfreier Zonen sowie<br />

Produktregulation von Tabakwaren, umfassende Verbraucherinformation<br />

und große Warnhinweise auf Zigarettenpackungen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit über 30<br />

deutschen Wissenschaftlern und in Berücksichtigung der<br />

Ergebnisse des Sachverständigenrates für die Konzertierte<br />

Aktion im Gesundheitswesen entwickelte die Stabstelle<br />

Krebsprävention Handlungsempfehlungen für die deutsche<br />

Tabakkontrollpolitik. [4] Die Autorin der Publikation, Dr.<br />

Annette Bornhäuser, erhielt für diese Arbeit den deutschen<br />

Forschungspreis Rauchen und Gesundheit im Jahr 2003.<br />

6. Framework Convention on Tobacco Control<br />

(FCTC)<br />

Nach sechs Verhandlungsrunden der Mitgliedstaaten der<br />

WHO, an der auch Mitarbeiter der Stabsstelle als Beobachter<br />

teilnahmen, wurde im Mai 2003 von der Weltgesundheitskonferenz<br />

die Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle angenommen.<br />

Deutschland unterzeichnete das Rahmenabkommen<br />

im Oktober 2003 und wird voraussichtlich in 2004<br />

die Ratifizierung vornehmen. Viele Einzelaspekte der Implementierung<br />

des Rahmenabkommens in Deutschland<br />

bedürfen der sorgfältigen Vorbereitung und Transparenz.<br />

Die Stabsstelle Krebsprävention leistet dabei durch gezielte<br />

Informationsvermittlung ihren Beitrag. So bearbeitet die<br />

Stabsstelle die deutsche Herausgabe des Weltbankberichtes<br />

„Der Tabakepidemie Einhalt gebieten - Regierungen<br />

und wirtschaftliche Aspekte der Tabakkontrolle“[5]<br />

und führte die Konferenz „Wirtschaftliche und gesundheitliche<br />

Aspekte des Tabakrauchens in Deutschland“ am 31.<br />

März und 01. April 2003 für politische Entscheidungsträger<br />

in Regierung und Opposition sowie den Ländern durch.<br />

Beide Projekte wurden in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung<br />

durchgeführt.<br />

Auch gab die Stabsstelle ein Fact Sheet zur aktuellen Diskussion<br />

um Tabaksteuererhöhungen heraus. [6]<br />

7. Passivrauchende Kinder in Deutschland<br />

In Deutschland lebt jedes zweite Kind in einem Haushalt,<br />

indem mindestens eine Person raucht. Jedes fünfte Kind<br />

ist bereits im Mutterleib durch Tabakrauch gefährdet. Die<br />

Stabsstelle hat eine Publikation herausgegeben, welche<br />

Gesundheitsberufe, Politiker und Journalisten die Bedeutung<br />

des Problems nahe bringen will und ihnen Handlungsempfehlungen<br />

nahe legt. Die Empfehlungen werden in den<br />

gesundheitspolitischen Diskussionsprozess um ein nationales<br />

Tabakkontrollprogramm eingebracht. [7]<br />

M050<br />

Krebsprävention<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

8. Anerkennung der Stabstelle als WHO-<br />

Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle<br />

Die Weltgesundheitsorganisation hat der Stabsstelle Krebsprävention<br />

die Anerkennung als WHO-Kollaborationszentrum<br />

für Tabakkontrolle im August 2002 ausgesprochen.<br />

Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung<br />

fördert das WHO-Kollaborationszentrum mit der Schwerpunktausrichtung<br />

einer kontinuierlichen Informationsvermittlung<br />

im Bereich Tabakkontrolle, den nationalen und<br />

internationalen Austausch von Wissen und Erfahrung bezüglich<br />

wirksamer Maßnahmen in der Tabakkontrolle und der<br />

Unterstützung einer Implementierung der Framework Convention<br />

on Tobacco Control in Deutschland.<br />

Publikationen<br />

[1] Pötschke-Langer M: “Rauchfrei“-Kampagne als erfolgreichste<br />

Nichtraucher-Kampagne. Forum DKG 5/03<br />

[2] Deutsches Krebsforschungszentrum, Bundesvereinigung für<br />

Gesundheit, Barmer (Hrsg): Tabakabhängigkeit und Raucherentwöhnung.<br />

Zweite überarbeitete Auflage Heidelberg, Bonn,<br />

Wuppertal, 2002<br />

[3] Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg): Die Rauchersprechstunde<br />

– Beratungskonzept für Gesundheitsberufe. Dritte<br />

überarbeitete Auflage Heidelberg 2003<br />

[4] Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg): Handlungsempfehlungen<br />

für eine wirksame Tabakkontrollpolitik in Deutschland<br />

Heidelberg 2002<br />

[5] Weltbank: „Der Tabakepidemie Einhalt gebieten - Regierungen<br />

und wirtschaftliche Aspekte der Tabakkontrolle“. Herausgabe<br />

der deutschen Ausgabe des Weltbankberichtes durch das Deutsche<br />

Krebsforschungszentrum, Heidelberg 2003<br />

[6]Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg): Tabaksteuererhöhungen<br />

- Fakten und Argumente. Heidelberg 2003<br />

[7] Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg): Passivrauchende<br />

Kinder - Frühe Schädigungen für ein ganzes Leben. Heidelberg<br />

2003

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