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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention Übersicht<br />

• Forschung und Qualitätskontrolle neuer Screening-Tests<br />

und Krebs-Screening Programme;<br />

• Charakterisierung neuer sicherer chemopräventiver Medikamente<br />

und ihrer Wirkungsart, umgesetzt durch ein<br />

intensives interdisziplinäres Forschungsnetzwerk in der<br />

Krebsprävention zur Sicherstellung der Wirksamkeit und<br />

Sicherheit neuer prophylaktischer Kräfte;<br />

• Forschung auf dem Gebiet der Biostatistik und des methodischen<br />

Consulting, Bereitstellung von Prärequisiten<br />

zur Aktualisierung der experimentellen/klinischen Studien<br />

und Analysen, die breit angelegte, komplexe<br />

genomische und proteomische Datenreihen beinhalten.<br />

Die Forschungsaktivitäten in der Abteilung Toxikologie und<br />

Krebsrisikofaktoren umfassen die Aufklärung von umweltbezogenen<br />

Risikofaktoren und Studien über Wechselwirkungen<br />

von kanzerogenen Stoffen mit erworbenen oder<br />

geerbten Wirtsfaktoren (genetische Disposition) beim<br />

Menschen. Insbesondere werden molekulare Mechanismen<br />

untersucht, wie chronische Infektionen bzw. entzündliche<br />

Prozesse zu Krebs führen oder die Krebsentstehung beschleunigen.<br />

Die Hauptziele der Abteilung sind daher: (a)<br />

Identifizierung von exogenen und endogenen Krebsrisikofaktoren<br />

und Aufklärung ihrer Wirkmechanismen, (b)<br />

Charakterisierung krebsvorbeugender Stoffe und Nachweis<br />

ihrer Effizienz in vorklinischen und klinischen Studien, (c)<br />

Entwicklung und Validierung neuer Methoden und<br />

Biomarker für molekularepidemiologische Studien zur<br />

Krebsätiologie und -prävention auf der Basis der gewonnenen<br />

mechanistischen Erkenntnisse, (d) Initiierung und Beteiligung<br />

an solchen Studien mit klinischen Kooperationspartnern<br />

durch Beiträge zur Planung und Vermessung von<br />

human Gewebs- und Blutproben. Damit sollen die Voraussetzungen<br />

für eine effiziente Prävention von Krebserkrankungen<br />

durch Eliminierung der Risikofaktoren, Unterbrechung<br />

der Krankheitsentwicklung (Chemoprävention)<br />

oder Auffinden von Risikogruppen mit erhöhter Krebsdisposition<br />

geschaffen werden.<br />

Die Abteilung Klinische Epidemiologie untersucht in der<br />

Hauptsache ernährungsbedingte, hormonelle, lebensstilbezogene<br />

und umweltbedingte Krebsrisikofaktoren und<br />

deren Zusammenspiel mit genetischer Veranlagung. Auch<br />

andere ätiologische Faktoren, wie z.B. soziale, ökonomische<br />

und medizinische Faktoren werden in die Projekte<br />

miteinbezogen. Insbesondere wird in der Abteilung die<br />

EPIC-Studie betreut, eine groß angelegte prospektive Studie<br />

zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Ernährung<br />

und Krebs. Abgesehen von der Erforschung von<br />

Risikofaktoren umfasst die Bandbreite der Aktivitäten innerhalb<br />

der Abteilung auch deskriptive epidemiologische<br />

Arbeiten, wie z.B. den Krebsatlas, und die Evaluation neuer<br />

statistischer Ansätze in Bezug auf epidemiologische<br />

Beobachtungsstudien. Weitere Studien zielen auf methodologische<br />

Entwicklungen in der Prävention ab wie z.B.<br />

Screening und auf Fortschritte im Hinblick auf epidemiologische<br />

Beiträge zur klinischen Forschung.<br />

Die Arbeitsgruppe Umwelt-Epidemiologie hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, die Bedeutung verschiedener Umweltfaktoren,<br />

wie z. B. elektromagnetische Felder, körperliche<br />

Aktivitäten und berufsbedingte Noxen, in Zusammenhang<br />

mit der Entstehung unterschiedlicher Krebserkrankungen<br />

zu untersuchen. Ein Schwerpunkt der inhaltlichen Forschungstätigkeiten<br />

ist zur Zeit die Untersuchung ätiologischer<br />

Risikofaktoren für Hirntumoren. In diesem Zusammenhang<br />

wird der Einfluss von elektromagnetischen Feldimmissionen,<br />

die u.a. durch die Nutzung von mobilen Kom-<br />

munikationseinrichtungen (wie z.B. “Handys”) auftreten,<br />

von beruflichen Risikofaktoren und von Viren auf die Entstehung<br />

von Gliomen, Meningeomen und Akustikusneurinomen<br />

untersucht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt<br />

der Arbeitsgruppe liegt auf der Untersuchung des Einflußfaktors<br />

körperliche Aktivität, der für verschiedene Krebsarten<br />

als protektiver Faktor diskutiert wird. Hierbei stehen<br />

derzeit Studien zur Entstehung von Brustkrebs und Kolorektalkarzinomen<br />

sowie methodische Studien zur Verbesserung<br />

und Validierung der Erfassung von körperlicher Aktivität<br />

im Vordergrund.<br />

Des weiteren wird in einer virologisch-epidemiologischen<br />

Studie in Zusammenarbeit mit der Abt. Tumorvirologie des<br />

DKFZ die Bedeutung einer Infektion mit adeno-assoziierten<br />

Viren auf den Schwangerschaftsverlauf und die Entwicklung<br />

des Embryos untersucht, da diese Viren u.a. als Vektoren<br />

im Rahmen der Tumortherapie diskutiert werden.<br />

In Kooperation mit der Universität Mainz werden Daten<br />

des Mainzer Kindergeburten-Registers im Hinblick auf angeborene<br />

Fehlbildungen und mögliche ätiologische Faktoren<br />

untersucht. Darüber hinaus soll die Prävalenz onkologischer<br />

Erkrankungen bei Kindern mit Fehlbildungen ermittelt<br />

werden. Methodisches Interesse besteht zudem in<br />

der Fortentwicklung statistischer Verfahren in der Epidemiologie<br />

sowie in der Durchführung von Quantitativen Risikoabschätzungen.<br />

Deren Ziel ist es, aus den Ergebnissen von<br />

epidemiologischen Studien konkrete Aussagen zu dem<br />

Gefährdungspotential verschiedener Risikofaktoren in einer<br />

bestimmten Bevölkerung abzuleiten. Derartige Untersuchungen<br />

stellen eine wichtige Basis für Entscheidungen<br />

im Öffentlichen Gesundheitswesen dar.<br />

Ziel der Abteilung Genetische Veränderungen bei der<br />

Carcinogenese ist es, Veränderungen der DNA-Sequenz<br />

und von Genexpressionsmustern, die mit der Entstehung<br />

von Krebs assoziiert sind, bei Karzinomen, frühen neoplastischen<br />

Läsionen, und Tumorzellinien zu charakterisieren.<br />

Expressionsprofile von Tumoren geben Informationen<br />

über die Signaltransduktionswege und die Teile des biologischen<br />

Netzwerks, die Zellwachstum, -differenzierung, und<br />

-tod kontrollieren, und öffnen Wege für neuartige Diagnosemethoden,<br />

Chemopräventionsmethoden und therapeutische<br />

Strategien. Ein weiteres Ziel dieser Abteilung ist es,<br />

genetisch hergestellte Mäusestämme mit einer vorgegebenen<br />

molekularen Veränderung (z.B. inaktivierende Punktmutation<br />

im p53 Tumorsuppressorgen), die typisch für<br />

Krebszellen sind und zum malignen Wachstum beitragen,<br />

zu entwickeln. Diese Mäuse-Modelle sollen die Entwicklung<br />

und die vorklinische Evaluierung in vivo von maßgeschneiderten<br />

Pharmazeutika gegen spezifische molekulare Veränderungen<br />

in menschlichen Krebszellen vorantreiben. Verwandte<br />

Mausstämme, die menschliche Gene beherbergen,<br />

werden eingesetzt, um einerseits Hypothesen über den<br />

Ursprung spezifischer genetischer Defekte in menschlichen<br />

Krebszellen, andererseits endogene und umweltbedingte<br />

Krebsrisikofaktoren und Mechanismen, die schädliche Änderungen<br />

in der DNA-Sequenz hervorrufen, zu untersuchen.<br />

Ziel der Abteilung Molekular-Genetische Epidemiologie<br />

ist die Erforschung der vererbbaren und umweltbedingten<br />

Ursachen des Krebses. Dies wird auf zwei unterschiedliche<br />

Weisen erreicht: 1) Charakterisierung des Familienrisikos in<br />

einer großen Datenbank mit Hilfe genetisch-epidemiologischer<br />

Methoden; 2) Analyse biologischer Proben von Krebspatienten<br />

durch molekular-genetische Methoden. Die genetisch-epidemiologische<br />

Analyse liefert Daten über Krebs-<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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