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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

Identität des Prüflabors etc.), damit ein Vergleich wissenschaftlich<br />

akzeptabel ist [8].<br />

MAK-Werte<br />

Für zahlreiche Stoffe änderten sich die MAK-Werte bzw.<br />

wurden erstmals ermittelt [1-6]. Für insgesamt 18 Stoffe<br />

konnten aufgrund fehlender Daten keine MAK-Werte festgelegt<br />

werden. Auf besondere Gefährdung in der Schwangerschaft<br />

wurden ca. 30 Stoffe überprüft und entsprechend<br />

klassifiziert.<br />

Publikationen (* = externer Koautor)<br />

[1] MAK- und BAT-Werte-Liste 2002. Deutsche und englische<br />

Versionen, Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe<br />

Mitteilung 38 (2002), VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim.<br />

[2] MAK- und BAT-Werte-Liste 2003. Deutsche und englische<br />

Versionen, Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe<br />

Mitteilung 39 (2003), VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim.<br />

[3] Autoren der MAK-Kommission, u. a. H. W. Thielmann: “Di(2ethylhexyl)phthalat”,<br />

“Tetrahydrofuran”, “Stickstoffdioxid”,<br />

“Glutardialdehyd”, “Ethylhexansäure” und weitere Stoffe In<br />

Greim, H. (Hrsg.): Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe.<br />

Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründungen von MAK-<br />

Werten (Maximale Arbeitsplatzkonzentrationen). 34., 35., 36. u.<br />

37. Lieferung, Wiley-VCH-Verlag, Weinheim, 2002 und 2003.<br />

[4] Occupational Toxicants, Critical Data Evaluation for MAK Values<br />

and Classification of Carcinogens. Vol. 17; Autoren der MAK-<br />

Kommission, u. a. Thielmann, H. W.; Herausgeber: H. Greim,<br />

Commission for the Investigation of Health Hazard of Chemical<br />

Compounds in the Work Area. Wiley-VCH, Weinheim, 2002.<br />

[5] Occupational Toxicants, Critical Data Evaluation for MAK Values<br />

and Classification of Carcinogens. Vol. 19; Autoren der MAK-<br />

Kommission, u. a. Thielmann, H. W.; Herausgeber: H. Greim,<br />

Commission for the Investigation of Health Hazard of Chemical<br />

Compounds in the Work Area. Wiley-VCH, Weinheim, 2003.<br />

[6] Occupational Toxicants, Critical Data Evaluation for MAK Values<br />

and Classification of Carcinogens. Vol. 20; Autoren der MAK-<br />

Kommission, u. a. Thielmann, H. W.; Herausgeber: H. Greim,<br />

Commission for the Investigation of Health Hazard of Chemical<br />

Compounds in the Work Area. Wiley-VCH, Weinheim, 2003.<br />

[7] *Woitowitz, H.-J., Thielmann, H. W., *Norpoth, K.,<br />

*Henschler, D., *Hallier, E. Benzol als Ausnahmekanzerogen in<br />

der Prävention und seine gentoxischen Folgen: Toxikologische,<br />

arbeitsmedizinische und sozialmedizinische Aspekte.<br />

Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 3,<br />

Jahrgang 53, 126-150 (2003).<br />

[8] *Greim, H., *Gelbke, H.-P., *Reuter, U., Thielmann, H. W.,<br />

Edler, L. Evaluation of historical control data in carcinogenicity<br />

studies. Hum. Exp. Toxicol. 22, 541-549 (2003).<br />

Forschungsvorhaben StSch 4116 des<br />

Bundesamtes für Strahlenschutz:<br />

“Bedeutung der individuellen Strahlenempfindlichkeit<br />

für die Abschätzung des individuellen<br />

Strahlenrisikos beruflich strahlenexponierter<br />

Personen”;<br />

Teilaktivität: Entwicklung eines In-vitro-<br />

Testsystems zur Erfassung der Strahlenempfindlichkeit.<br />

H.W. Thielmann, F. Gotzes, J.J. Park, L. Edler1) ;<br />

B.-S. Kim* 2) , D. von Fournier* 3) , W. Haase* 4) ,<br />

M.-L. Sautter-Bihl * 5) , E. Hagmüller* 6)<br />

1) Biostatistik des DKFZ, 2) Yonsei-Universität Seoul, Süd-Korea,<br />

3) Radiologische Klinik der Universität Heidelberg, 4) Klinik für<br />

Radiotherapie und radiologische Onkologie der St. Vincentius<br />

Krankenhäuser, Karlsruhe, 5) Klinik für Radiotherapie des Städt.<br />

Klinikums Karlsruhe, 6) Klinikum Heilbronn<br />

M019<br />

Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe<br />

Zur Abschätzung der individuellen Strahlenempfindlichkeit<br />

wurden Lymphozyten von Brustkrebspatientinnen herangezogen<br />

und zwei zellphysiologische Parameter bestimmt:<br />

1) die Anzahl der Basenfehlpaarungsstellen, die - nach Bestrahlung<br />

der Zellen mit 137Cs (γ-Quelle) in vitro - im Zuge<br />

der replikativen DNA-Synthese auftreten;<br />

2) die Anzahl von strahleninduzierten DNA-Brüchen sowie<br />

deren Beseitigung durch Reparatur.<br />

Zu 1). Testprinzip. Nach γ-Bestrahlung enthält die DNA-<br />

Matrize der Lymphozyten veränderte (d. h. teilzerstörte)<br />

Basen, u. a. 8-Oxoguanin, das bei der stimulierten DNA-<br />

Replikation mit dem falschen Nukleotid Adenin anstelle des<br />

korrekten Cytosins paart und folglich Cytosin in den Tochterstrang<br />

dirigiert. Die Reparatur dieser Fehlpaarung erfolgt<br />

durch selektive enzymatische Abspaltung des Adenins aus<br />

dem 8-Oxoguanin : Adenin-Paar. Die Abspaltung wird durch<br />

eine spezifische Glykosylase-Endonuklease der Lymphozyten<br />

katalysiert, kann jedoch, nach Zell-Lyse, auch von einem<br />

zugesetzten Enzym z. B. aus E. coli ausgeführt werden.<br />

Der durch das Enzym bewirkte - unvermeidliche - DNA-<br />

Einzelstrangbruch wird anschließend mit der Methode der<br />

alkalischen Elektrophorese ermittelt [9]. Die Häufigkeit der<br />

DNA-Strangbrüche ist somit ein Maß für die Anzahl an Basenfehlpaarungen,<br />

und diese Basenfehlpaarungen können zu<br />

Mutationen werden, falls die Zelle sie nicht rechtzeitig eliminiert.<br />

Die Hypothese (die zu verifizieren oder zu widerlegen<br />

ist) unterstellt, dass Basenfehlpaarungen und deren Reparatur<br />

bestimmende Variable der Strahlenempfindlichkeit sind<br />

[9].<br />

Zu 2). Bei 25 Patientinnen wurde die Einzelzell-Gelelektrophorese<br />

zur Abschätzung der Strahlenempfindlichkeit benutzt.<br />

Im einzelnen wurden die Lymphozyten jeder Patientin<br />

in vitro mit γ-Strahlen einer 137Cs-Quelle bestrahlt, Dosis-<br />

Wirkungskurven erstellt sowie die zeitabhängige Eliminierung<br />

von DNA-Schäden (DNA-Strangbrüchen) für mehrere Bestrahlungsdosen<br />

bestimmt. Das Abklingen der Strahlenschäden<br />

gibt Auskunft über das DNA-Reparaturvermögen der<br />

Zelle. Vereint man die Dosis-Wirkungs- und Dosis-Zeit-Kurven,<br />

die für die Lymphozyten jeder Patientin gewonnen<br />

wurden, so erhält man eine Dosis-Zeit-Wirkungsfläche.<br />

Für den geplanten Vergleich dieser Schädigungs- und Reparaturcharakteristik<br />

mit den klinischen Zeichen der Strahlenempfindlichkeit<br />

stellte sich das Problem, wie die in der Dosis-<br />

Zeit-Wirkungsfläche steckenden Informationen zu einer einzigen<br />

quantifizierenden Messgröße vereinigt werden konnten.<br />

Derzeit existiert für die Datenfülle der Einzelzell-Gelelektrophorese<br />

kein validiertes und bindendes Auswertungsverfahren.<br />

Das ist einer der Gründe, weshalb die regulatorische<br />

Toxikologie diese Elektrophorese bislang nicht als verlässlichen<br />

Test anerkennt. Die OECD urteilt ebenfalls zurückhaltend.<br />

Um das Defizit zu kompensieren, entwickelten wir<br />

folgende Auswertungsmethode und stellten sie in das<br />

Internet [10,11] (www.interscience.wiley.com/em): Die<br />

Dosis-Zeit-Wirkungsfläche - gebildet jeweils für DNA-Wanderungsverzögerung<br />

im elektrischen Feld (“Olive tail<br />

moment”) sowie weiteren Messparametern (“tail DNA”, “tail<br />

inertia”) - wird mittels der doppelten Ableitung dieser Wirkungsfläche<br />

nach Zeit und Dosis zu einer einzigen Größe<br />

(genannt: 2D) komprimiert [9-11]. Die rechnerische Darstellung<br />

lautet: d2F/dt,dx [F bedeutet die von Dosis und Zeit<br />

bestimmte Wirkungsfläche; (F = f(t,x)].<br />

Aus diesem Rechenverfahren resultierten für jede Patientin<br />

mindestens zwei quantitative integrale Messgrößen, die,<br />

jede für sich genommen, die weit über tausend Einzeldaten<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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