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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt F<br />

Infektion und Krebs<br />

M. Winnefeld: Subzelluläre Lokalisation und posttranslationelle<br />

Modifikation des small glutamine-rich TPR-containing protein<br />

(SGT) in mitotischen Zellen. Diplom, Fachbereich Biologie/Chemie,<br />

Universität Bremen (2002)<br />

S. Olijslagers: Gene therapeutic application of the Chicken Anemia<br />

Virus-derived protein Apoptin. Dissertation, Medizinische<br />

Fakultät, Universität Heidelberg (2003)<br />

S. Lang: Rekombinante Parvoviren in der Gentherapie von Krebs:<br />

Vektorcharakterisierung und Analyse der Wirksamkeit. Dissertation,<br />

Naturwissenschaftlich-Mathematische Gesamtfakultät der<br />

Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg (2003)<br />

S. Lachmann: Funktionelle Bedeutung der Protein-Kinase Cη im<br />

Infektionszyklus des autonomen Parvovirus Minute Virus of Mice.<br />

Dissertation, Naturwissenschaftlich-Mathematische<br />

Gesamtfakultät der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />

(2003)<br />

V. Eichwald-Daeffler: La protéine non-structurale NS2 du<br />

parvovirus minute de souris (MVMp) joue un rôle clé dans la production<br />

et la libération de virions infectieux. Dissertation, Faculté<br />

des Sciences de la Vie, Université Louis Pasteur, Strasbourg<br />

(2003)<br />

S. Bölz: Characterisation of recombinant parvoviruses in comparison<br />

with their corresponding natural viruses. Diplom, Department<br />

of Biotechnology, Mannheim University of applied sciences (2003)<br />

N. Schwinn: Mögliche zytosolische Partner des Mannose-<br />

Rezeptors in Mikroglia. Diplom, Naturwissenschaftlich-Mathematische<br />

Gesamtfakultät der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />

(2003)<br />

F. Hahne: Rekombinante parvovirale Vektoren für die Expression<br />

RNAi-vermittelnder hsgt-spezifischer shRNAs. Diplom, Fakultät<br />

für Biowissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg<br />

(2003)<br />

B) Infektionsbiologie und Krebstherapeutische<br />

Nutzung von Parvoviren (F010-02)<br />

J.R. Schlehofer, J. Aldinger, C. Boeke, M. Ehrbar,<br />

E. Gueckel, A. Hartkopf, S. Hoecker, K. Kiehl, R. Koch,<br />

Y. König, A. Köylü, B. Kohlhoff, M. Leuchtenberger,<br />

R. Ly, D. Markur, S. Mehrle, J. Pochhammer,<br />

S. Poltermann, K. Till, D. Weiß, C. Wenig,<br />

K. Zscheppang<br />

In Zusammenarbeit mit: Jean Rommelaere, Laurent Deleu, Jan<br />

Cornelis, Brigitte Schlehofer, Evelyn Kludt, Iris Hettinger, Jürgen<br />

Wahrendorf, DKFZ; Karsten Geletneky, Neurochirurgische Universitätsklinik;<br />

Waltraut Eggert-Kruse, Universitäts-Frauenklinik;<br />

Magnus von Knebel Doeberitz, Abt. Molekulare Pathologie; Paul<br />

Schnitzler, Hygiene Institut, Abteilung Virologie, Universität<br />

Heidelberg; Marta Herrero, Neurochirurgische Universitätsklinik,<br />

Freiburg i. Br.; Volker Rohde, Urologische Universitätsklinik,<br />

Gießen; Gernot K. Beisler, Gynäkologe, Bad Wildbad-Calmbach;<br />

Keng-Ling Wallin, Karolinska Institut, Stockholm, Schweden;<br />

Theodoros Agorastos, Sophia Chrysaphi, B’ Universitiy Clinic OB/<br />

GYN, Hippokrateion Hospital, Thessaloniki, Griechenland, E.<br />

Armbruster, Gynecology and Obstetrics Department, Faculty of<br />

Medicine, University of São Paulo, and Human Genetics Sections<br />

of the Butantan Institute São Paulo, Brasilien<br />

Zusatzfinanzierung: DFG (EG 71/2-1; SCHL 203/11-1)<br />

Graduiertenkolleg 793 (”Epidemiology of communicable and<br />

chronic, non-communicable diseases and their interrelationships”)<br />

1) Infektiologie, tumorsuppressive Eigenschaften<br />

und Pathologie Adeno-assoziierter Viren (AAV)<br />

a. Biologie und klinische Bedeutung der genitalen<br />

AAV-Infektion<br />

Adeno-assoziierte Viren haben - wie andere Parvoviren auch<br />

- tumorhemmende Eigenschaften [1]. Der Infektion mit<br />

diesen Helfervirus-abhängigen Viren kann bislang kein Krankheitsbild<br />

zugeordnet werden, allerdings liegen systematische<br />

Abteilung F010<br />

Tumorvirologie<br />

Untersuchungen zur möglichen Rolle von AAV bei chronischen<br />

Störungen oder Erkrankungen nicht vor. In Abwesenheit<br />

eines Helfervirus wird - zumindest in Zellkultur - das<br />

AAV- Genom ins zelluläre Genom in einem relativ spezifischen<br />

Locus auf Chromosom 19 integriert, wodurch AAV<br />

als Gen-Vektor geeignet ist.<br />

Zur Klärung der natürlichen AAV-Infektion wurde die persistierende/latente<br />

genitale Infektion genauer untersucht,<br />

da wir in den vorangegangenen Jahren AAV relativ häufig<br />

in menschlichem Genitalgewebe nachgewiesen hatten<br />

(Uterus- und Hodengewebe, Zervixabstriche, Sperma).<br />

Eine mögliche Bedeutung der AAV-Infektion in der<br />

Schwangerschaft wurde in Kooperation mit einem Gynäkologen<br />

und der Arbeitsgruppe Umweltepidemiologie des<br />

DKFZ in einer prospektiven Kohortenstudie (AAVIS-Studie)<br />

untersucht. In dieser Studie wurden Daten zur Anwesenheit<br />

von AAV-DNA im Fruchtwasser, zum AAV Antikörper-<br />

Status während der Schwangerschaft sowie zum klinischen<br />

Verlauf der Schwangerschaft erhoben, um einen möglichen<br />

Einfluß der AAV-Infektion auf die Schwangerschaft zu prüfen.<br />

AAV-DNA konnte in 38% der Fruchtwasserproben nachgewiesen<br />

werden. Perinatale Komplikationen (vorzeitiger Blasensprung,<br />

Gestose, Placentadysfunktion) wurden bei 41%<br />

der Frauen mit AAV-DNA-positiver Amnionflüssigkeit beobachtet,<br />

während diese Komplikationen bei AAV-DNA-negativem<br />

Fruchtwasser nur bei 26% der Schwangeren auftraten.<br />

Frühgeburten waren doppelt so häufig bei Frauen mit<br />

AAV-DNA-positivem Fruchtwasser, und AAV-DNA-positive<br />

Frauen hatten häufiger Fehlgeburten in der Anamnese. Es<br />

war keine Assoziation von AAV-DNA-Nachweis mit Blutung,<br />

vorzeitigen Wehen, Mißbildung oder Totgeburt nachweisbar.<br />

Andere Schwangerschafts-assoziierte Infektionen (Chlamydien-,<br />

Bakterien-, Virusinfektionen, Toxoplasmose) waren<br />

seltener bei positivem AAV-DNA-Nachweis als bei nichtinfiziertem<br />

Fruchtwasser.<br />

In dieser Studie bestätigte sich auch die relativ erhöhte<br />

Seroprävalenz (57%) von AAV-Antikörpern in der Frühschwangerschaft.<br />

Allerdings variierte die Antikörperprävalenz<br />

im Lauf der Schwangerschaft, sowohl individuell als<br />

auch für die Population: Zum Entbindungszeitpunkt waren<br />

Antikörper gegen AAV nur in 41% der Fälle nachweisbar.<br />

Der Nachweis von IgM-Antikörpern im Neugeborenenserum<br />

(18/262) bestätigte unsere frühere Hypothese einer inutero-Infektion<br />

des Feten mit AAV. (Ob dies klinische Konsequenzen<br />

hat, konnte im Rahmen der AAVIS-Studie nicht<br />

untersucht werden.)<br />

In weiteren Studien zur AAV-Infektion in der Schwangerschaft<br />

wurden auch Trophoblasterkrankungen untersucht.<br />

Proben von Blasenmolen, Chorion-Karzinomen sowie<br />

Spontanaborten wurden auf AAV-DNA untersucht.<br />

Dabei wurde AAV-DNA in 28 von 49 Blasenmolen, in 4<br />

von 14 Chorio-Karzinomen und in 11 von 15 Fehlgeburten<br />

detektiert [2].<br />

Die Daten belegen die Infektion embryonaler Zellen mit<br />

AAV und unterstützen die Vermutung einer möglichen Rolle<br />

von AAV bei Schwangerschaftskomplikationen, sowie bei<br />

Fehlgeburten und Trophoblasterkrankungen.<br />

Hingegen konnte in Materialien von embryonalen Tumoren<br />

keine AAV-DNA nachgewiesen werden.<br />

Da AAV ein Helfervirus-abhängiges Parvovirus ist, wurden<br />

die Fruchtwasserproben (AAVIS-Studie, s.o.) zusätzlich auf<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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