MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
Abteilung Tumorbiochemie (A090)<br />
Leiter: Prof. Dr. med. Dietrich Keppler<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
Dr. sc. hum. Yunhai Cui (- 6/03)<br />
Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Hagmann<br />
Dr. sc. hum. Gabriele Jedlitschky (- 2/02)<br />
Dr. rer. nat. Kathrin Kopplow (5/02 -)<br />
Dr. rer. nat. Jörg König<br />
Dr. rer. nat. Katrin Letschert (5/02 -)<br />
Dr. rer. nat. Anne Nies<br />
Gastwissenschaftler/Stipendiaten<br />
Dr. med. Hideyuki Kojima (Japan, Humboldt-Stipendium, - 12/02)<br />
Dr. Masaharu Komatsu (Japan, Forschungsstipendium der<br />
Kagoshima Universität Japan, - 9/03)<br />
Doktoranden/innen<br />
Holger Bronger (8/03 -)<br />
Dipl. Biol. Miriam Bortfeld (10/02 -)<br />
Young-Min Lee (- 8/03)<br />
Christoph Michalski (- 12/02)<br />
Dipl. Pharmazeut. Maria Rius Montraveta<br />
Technische Assistentinnen<br />
Elke Böhm (4/03 -)<br />
Manuela Brom<br />
Johanna Hummel-Eisenbeiß (halbtags)<br />
Daniela Keller (4/02 -)<br />
Heike Luft (4 - 10/02 )<br />
Bettina Walter (halbtags)<br />
Melanie Zinkhan (9/02 -)<br />
Sekretariat<br />
Friederike Kremp<br />
Transportproteine kontrollieren die Aufnahme und die<br />
Abgabe von körpereigenen und körperfremden Substanzen<br />
über Membranschranken von Zellen. ATP-abhängige<br />
Membranproteine transportieren körpereigene Substanzen,<br />
Toxine, Kanzerogene, Zytostatika und deren Konjugate<br />
über die Plasmamembran aus normalen und malignen<br />
Zellen in den extrazellulären Raum. Untersuchungen<br />
in der Abteilung Tumorbiochemie haben zur Entdeckung<br />
der molekularen Identität von ATP-abhängigen Transportern<br />
für Konjugate und Komplexe lipophiler Verbindungen<br />
mit Glutathion, Glukuronat oder Sulfat geführt. Eine<br />
Überexpression dieser Transportproteine der Plasmamembran,<br />
zu denen die Mitglieder der Multidrug Resistance-Proteine<br />
(MRP1-9) zählen, kann zur Resistenz von<br />
Tumoren gegenüber verschiedenen Zytostatika führen.<br />
Die MRP-Proteine unterscheiden sich in Sequenz und<br />
Substratspezifität weitgehend vom MDR1-P-Glykoprotein,<br />
welches ebenfalls eine Zytostatika-Resistenz bewirken<br />
kann. Hemmstoffe des Transports von Zytostatika-Konjugaten<br />
und -Komplexen durch MRP-Proteine können dazu<br />
beitragen, diese neueren Formen der Zytostatika-Resistenz<br />
zu überwinden. Zu den physiologischen Substraten<br />
von MRP-Proteinen zählen z. B. das Glutathionkonjugat<br />
Leukotrien C 4 , Glukuronide von Bilirubin, Gallensäuren<br />
und Steroidhormonen, zyklische Nukleotide (cGMP,<br />
cAMP), sowie Glutathion selbst, welches durch MRP4 zusammen<br />
mit Gallensäuren im Ko-Transport aus Zellen exportiert<br />
wird. Das Fehlen von <strong>MRP2</strong> in der apikalen Mem-<br />
Abteilung A090<br />
Tumorbiochemie<br />
bran der Hepatozyten ist die Ursache des erblichen<br />
Dubin-Johnson-Syndroms des Menschen, das durch eine<br />
konjugierte Hyperbilirubinämie charakterisiert ist. Die<br />
Klonierung von <strong>MRP2</strong>-MRP6 erlaubte die Herstellung stabil<br />
transfizierter Zellen, spezifischer Antikörper, sowie die<br />
gewebsspezifische Lokalisation der MRP-Isoformen in apikalen<br />
und basolateralen Membrandomänen in normalen<br />
und neoplastischen Geweben. Unsere Untersuchungen<br />
zeigen, dass <strong>MRP2</strong> zur lange bekannten Chemoresistenz<br />
von klarzelligen Nierenzellkarzinomen und von hepatozellulären<br />
Karzinomen beitragen kann.<br />
Neben den Exportpumpen der MRP-Familie stehen die<br />
Aufnahme-Transporter der OATP-Familie („Organic Anion<br />
Transporting Proteins“) im Vordergrund des Interesses<br />
der Abteilung. Von den bekannten OATP-Mitgliedern<br />
sind OATP2 (OATP1B1) und OATP8 (OATP1B3) beim<br />
Menschen vor allem in der Leber exprimiert. Zu den bisher<br />
charakterisierten Substraten dieser Aufnahme-Transporter<br />
zählen Steroid-Sulfate und -Glukuronide, unkonjugiertes<br />
Bilirubin, sowie Bromosulfophthalein. Mit Hilfe<br />
von doppel-transfizierten Zellen, die sowohl einen basolateral<br />
lokalisierten humanen Aufnahme-Transporter der<br />
OATP-Familie als auch eine apikale Export-Pumpe (z. B.<br />
<strong>MRP2</strong>) exprimieren, wurde in der Abteilung ein Modell<br />
entwickelt, welches die Untersuchung des vektoriellen<br />
Transports von Substraten durch Zellen erlaubt (Abbildung).<br />
Damit kann der funktionelle Beitrag einzelner<br />
Transporter gezielt untersucht werden, vor allem aber<br />
die Wechselwirkung mehrerer Transporter, die an unterschiedlichen<br />
Membrandomänen polarisiert wachsender<br />
Zellen lokalisiert sind. Dieses Modell bietet auch die neue<br />
Möglichkeit, eine systembiologische Analyse des vektoriellen<br />
Transports durch eine polarisierte Zelle durchzuführen.<br />
Homepage: www.dkfz.de/tumorbiochem/<br />
Zusatzfinanzierung: DFG Normalverfahren (Keppler/König); DFG<br />
über SFB 352; Kooperation Pfizer - DKFZ; Forschungsschwerpunkt<br />
Transplantation; Tumorzentrum Heidelberg-Mannheim;<br />
Deutsch-israelische Zusammenarbeit (DKFZ/NCRD); Fonds der<br />
Chemischen Industrie.<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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