28.12.2012 Aufrufe

MDCK-MRP2 - Dkfz

MDCK-MRP2 - Dkfz

MDCK-MRP2 - Dkfz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

leber abgeleitete Testsysteme untersucht: Eine aus der<br />

Rattenleber etablierte Zelllinie, C2I, (Mayer D and Schäfer<br />

B. Exp Cell Res 138, 1982), Leberschnitte (Kuhn et al.,<br />

Exp Toxicol Pathol 50 (1998) und primäre kultivierte<br />

Hepatozyten (Hengstler et al., Drug Metab Rev 32, 2000).<br />

PB verändert die Expression einer Vielzahl von Enzymen,<br />

die unter anderem bei der Metabolisierung von Fremdstoffen<br />

eine Rolle spielen. Durch die Analyse bekannter Veränderungen<br />

in der Genexpression wurde das in vitro-System<br />

etabliert und validiert. Etablierte Zelllinien wären aufgrund<br />

ihrer einfachen Handhabung für Routinetests besonders<br />

geeignet. Eine schnelle Zellteilung und die damit verbundene<br />

Dedifferenzierung bedingen jedoch das Fehlen der<br />

für PB spezifischen Veränderung der Genexpression. Testsysteme<br />

mit etablierten Zelllinien erwiesen sich daher als<br />

ungeeignet. In primären kultivierten Hepatozyten können<br />

durch bestimmte Kultivierungsbedingungen, z.B. durch die<br />

Verwendung von Matrigel (extrazelluläre Matrix) oder des<br />

Hormons Dexamethason, für PB spezifische Veränderungen<br />

der Genexpression ähnlich in vivo erhalten werden. Primäre<br />

Hepatozyten der Ratte wurden daher in verschiedenen<br />

Kultivierungssystemen und -medien untersucht. Zusammenfassend<br />

wurde bei Kultivierung primärer Hepatozyten in<br />

Monokultur auf collagenbeschichteten Zellkulturschalen<br />

hinsichtlich der Gesamtzahl der exprimierten Gene als auch<br />

der regulierten Gene die größte Übereinstimmung mit der<br />

in vivo behandelten Rattenleber beobachtet. Als drittes in<br />

vitro-Testsystem, das in toxikologischen Untersuchungen<br />

zunehmend Anwendung findet, wurden Leberschnitte eingesetzt.<br />

Im Unterschied zu primären Hepatozyten bleibt<br />

bei Leberschnitten der Gewebeverband erhalten. Nach Behandlung<br />

mit Phenobarbital wurde eine ausgeprägte Übereinstimmung<br />

zwischen den in vitro und den in vivo in der<br />

Rattenleber induzierten Transkriptionsprofilen beobachtet.<br />

Kryokonservierte Leberschnitte zeigten hingegen nur eine<br />

geringe Übereinstimmung.<br />

In zwei ausgewählten in vitro-Testsystemen wurde untersucht,<br />

ob ähnlich in vivo in der Rattenleber, unterschiedliche<br />

Testsubstanzen mit Hilfe der spezifischen Transkriptionsprofile<br />

entsprechend ihrer Wirkmechanismen klassifiziert<br />

werden können. Die hierfür durchgeführten Clusteranalysen<br />

der Transkriptionsprofile ausgewählter Markergene für die<br />

Substanzen PB, HCH, CPA, CF, WY, EE und DHEA zeigten,<br />

dass ähnlich den in vivo Studien auch in beiden in vitro-<br />

Testsystemen eine Klassifizierung entsprechend den Wirkmechanismen<br />

erzielt werden konnte. So riefen die Enzyminduktoren<br />

PB, HCH und in geringerem Ausmaß CPA ähnliche<br />

Transkriptionsänderungen hervor. Auch die durch die<br />

Peroxisomenproliferatoren CF, WY14,643 und DHEA erhaltenen<br />

Transkriptionsprofile wiesen Ähnlichkeiten auf, während<br />

das Hormon EE keiner Substanzklasse zugeordnet werden<br />

konnte. Dies deutet darauf hin, dass mit Hilfe beider<br />

in vitro-Testsysteme und der Erstellung von Transkriptionsmustern<br />

prädiktive Testsysteme erhalten werden könnten,<br />

mit denen auch bisher unbekannte Substanzen durch eine<br />

Analyse auf Zugehörigkeit zu einer dieser Wirkgruppen getestet<br />

werden könnten. Um allerdings die Aussagekraft<br />

dieser neuen toxikologischen Ansätze für ein Screening<br />

neuer Wirkstoffe zu untermauern, müssen Datenbanken<br />

mit Transkriptionsprofilen einer größeren Anzahl von Testsubstanzen<br />

mit verschiedenen Wirkmechanismen erweitert<br />

werden.<br />

Abteilung C010<br />

Toxikologie und Krebsrisikofaktoren<br />

Abb. 2: Beispiel einer Genexpressionsanalyse mit Hilfe von cDNA-<br />

Arrays. Die aus mit Tumorpromotoren behandelten und unbehandelten<br />

Leberschnitte isolierte RNA wird in 32 P-markierte cDNA umgeschrieben.<br />

Bei der Hybridisierung der cDNA-Arrays erfolgt eine<br />

spezifische Bindung der 32 P-markierten Sondenmoleküle an die<br />

trägergebundenen DNA-Sensormoleküle mit passender Sequenz.<br />

Nach Detektion und Bildanalyse können mit Hilfe spezieller Software-Programme<br />

über die Bestimmung der relativen RNA-Menge<br />

für die einzelnen Tumorpromotoren spezifische Transkriptionsprofile<br />

erstellt werden. Vergleichende Bewertungen (hierarchische<br />

Clusteranalyse) der einzelnen Transkriptionsprofile zeigen den<br />

Grad der Übereinstimmung der Expression aller auf einem DNA-<br />

Array enthalten Gene: Gene, die durch Tumorpromotoren in ihrer<br />

Expression erhöht wurden sind grün dargestellt und Gene deren<br />

Expression vermindert wurde rot [13].<br />

Publikationen (* = externer Koautor)<br />

[1] Mayer, C., Popanda, O., Zelezny, O., *von Brevern, M.-C.,<br />

*Bach, A., Bartsch, H., Schmezer, P.: DNA repair capacity after<br />

gamma-irradiation and expression profiles of DNA repair genes in<br />

resting and proliferating human peripheral blood lymphocytes.<br />

DNA Repair 1 (2002) 237-250.<br />

[2] Dally, H., Gassner, K., Jäger, B., Schmezer, P., Spiegelhalder,<br />

B., Edler, L., *Drings, P., *Dienemann, H., *Schulz, V., *Kayser,<br />

K., Bartsch, H., Risch, A.: Myeloperoxidase (MPO) genotype and<br />

lung cancer histologic types: The MPO -463 A allele is associated<br />

with reduced risk for small cell lung cancer in smokers. International<br />

Journal of Cancer 102 (2002) 530-535.<br />

[3] Rajaee-Behbahani, N., Schmezer, P., Ramroth, H., *Bürkle,<br />

A., Bartsch, H., *Dietz, A., *Becher, H.: Reduced poly(ADPribosyl)ation<br />

in lymphocytes of laryngeal cancer patients: results<br />

of a case-control study. International Journal of Cancer 98<br />

(2002) 780-784.<br />

[4] Bertram, B., Bartsch, H.: Krebsprävention durch grünen Tee:<br />

Wirklichkeit und Wunschdenken. Green tea - a cancer preventive<br />

agent: facts and fiction. Wiener Medizinische Wochenschrift 5<br />

(2002) 153-158.<br />

[5] Twardella, D., Popanda, O., Helmbold, I., Ebbeler, R., Benner,<br />

A., *von Fournier, D., *Haase, W., *Sautter-Bihl, M.L., *Wenz,<br />

F., Schmezer, P., Chang-Claude, J.: Personal characteristics,<br />

therapy modalities and individual DNA repair capacity as predictive<br />

factors of acute skin toxicity in an unselected cohort of<br />

breast cancer patients receiving radiotherapy. Radiotherapy and<br />

Oncology 69 (2003)145-153.<br />

[6] Dally, H., Edler, L., Jäger, B., Schmezer, P., Spiegelhalder, B.,<br />

*Dienemann, H., *Drings, P., Schulz, V., Kayser, K., Bartsch, H.,<br />

Risch, A.: The CYP3A4*1B allele increases risk for small cell lung<br />

cancer: effect of gender and smoking dose. Pharmacogenetics<br />

13 (2003) 607-618.<br />

[7] Risch, A., Ramroth, H., Raedts, V., Rajaee-Behbahani, N.,<br />

Schmezer, P., Bartsch, H., *Becher, H., *Dietz, A.: Laryngeal<br />

cancer risk in Caucasians is associated with alcohol and tobacco<br />

consumption but not modified by genetic polymorphisms in class I<br />

alcohol dehydrogenases ADH1B and ADH1C, and glutathione-Stransferases<br />

GSTM1 and GSTT1. Pharmacogenetics 13 (2003)<br />

225-230.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

-<br />

CPA<br />

173

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!