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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie Übersicht<br />

In der Abteilung Molekularbiologie der Zelle I werden<br />

Untersuchungen zum Mechanismus der signalabhängigen<br />

Genexpression durchgeführt, die der Wirkung nukleärer<br />

Rezeptoren sowie der Proteine der CREB Familie zugrunde<br />

liegen. Um die Funktion dieser regulatorischen Proteine in<br />

der Entwicklung und Physiologie verstehen zu lernen,<br />

wurden die Gene für diese Proteine in der Keimbahn und<br />

in ausgewählten Zellen und Geweben gezielt zerstört und<br />

die Auswirkungen dieser Mutationen auf die Differenzierung<br />

und physiologischen Vorgänge analysiert. Die Zielgene<br />

dieser signalabhänigen Transkriptionsfaktoren werden unter<br />

Einsatz von DNA-Chips bestimmt, um die Funktion dieser<br />

regulatorischen Proteine molekular zu charakterisieren.<br />

Von einem Vergleich der Expressionsmuster in normalen<br />

Mäusen und in Mutanten werden wichtige Einblicke in die<br />

Rolle dieser regulatorischen Proteine in Abhängigkeit von<br />

Differenzierung und Entwicklung erwartet.<br />

In der Abteilung Molekularbiologie der Zelle II werden<br />

Untersuchungen zum molekularen Mechanismus der Genregulation<br />

in Säugerzellen durchgeführt. Der Schwerpunkt<br />

der Arbeiten liegt auf der Analyse der Prozesse, durch die<br />

extrazelluläre Signale in den Zellkern übertragen werden<br />

und dort die Transkriptionsrate positiv oder negativ beeinflussen.<br />

Dies erfordert die funktionelle Charakterisierung<br />

der am Transkriptionsprozess beteiligten Proteinfaktoren,<br />

die Analyse der Signalübertragungswege, die Genexpression<br />

in Abhängigkeit vom physiologischen Zustand der Zellen<br />

bzw. während des Zellzyklus regulieren sowie die Aufklärung<br />

der Kontrollmechanismen, die Genaktivitäten auf<br />

epigenetischer Ebene steuern. Derartige Untersuchungen<br />

sind die Voraussetzung für das Verständnis der Prozesse,<br />

die kontrollierte Genexpression außer Kraft setzen und somit<br />

ursächlich für maligne Entartung und eine Vielzahl genetischer<br />

Krankheiten verantwortlich sind<br />

Die Zielsetzung der Abteilung Entwicklungsgenetik ist<br />

die Identifizierung und funktionelle Analyse von Tumorsuppressorgenen<br />

bei Drosophila. Die Anwendung der gegenwärtig<br />

verfügbaren molekularen Methoden für die rasche<br />

Isolierung derartiger Gene und von Techniken der<br />

Analyse ihrer Funktion sollen neue Einsichten in die Mechanismen,<br />

die die Zellproliferation steuern, gewähren. Es<br />

konnte gezeigt werden, daß das erste Tumorsuppressorgen,<br />

welches für ein Cytoskelettprotein kodiert, mit nichtmuskulärem<br />

Myosin II interagiert. Beide Proteine sind Komponenten<br />

des Cytoskelettnetzwerkes, welches das gesamte<br />

Cytoplasma der Zellen durchzieht und mit der peripheren<br />

Matrix, die an die Plasmamembran angelagert ist, assoziiert<br />

ist. Ein weiteres Ziel der Abteilung ist die Identifizierung<br />

der anderen Zellbestandteile, die mit den identifizierten<br />

Tumorsuppressorgenen interagieren, um so die<br />

Regulationsmechanismen für die Zellproliferation aufzuklären.<br />

Die Abteilung Molekulare Embryologie beschäftigt sich<br />

mit der Frage, wie die Differenzierung embryonaler Zellen<br />

während der Frühentwicklung der Wirbeltiere reguliert wird,<br />

um zum Verständnis der Grundlagen pathologischer<br />

Zelldifferenzierungsvorgänge beizutragen. Hierzu werden<br />

Entwicklungskontrollgene und die molekularen Netzwerke,<br />

in die sie eingebunden sind, identifiziert und charakterisiert.<br />

Die Abteilung Pathochemie befaßt sich mit folgenden<br />

Aspekten der zellulären Signaltransduktion: (1) Molekulare<br />

Mechanismen und funktionelle sowie strukturelle Konsequenzen<br />

von Proteinphosphorylierung/Dephosphorylierung;<br />

(2) Mechanismen der Katalyse, Regulation und Hemmung<br />

von Proteinkinasen mit dem Ziel der Entwicklung<br />

und Verbesserung klinisch anwendbarer Proteinkinase-<br />

Inhibitoren; (3) Struktur und Dynamik aktuell interessanter<br />

Proteindomänen, speziell die Wechselwirkung des HIV<br />

Glykoproteins 120 (gp 120) mit dem T-Zellrezeptor CD4,<br />

mit dem Ziel, diese zu hemmen. Hier befinden sich HIV-<br />

Hemmstoffe zu therapeutischen Zwecken in Entwicklung.<br />

Die Abteilung Molekulare Biologie der Mitose hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, molekulare Mechanismen nachzuweisen,<br />

die den Ablauf von Zellteilungen regeln, ihre Störungen in<br />

Tumoren aufzuklären und neue Wege zur therapeutischen<br />

Hemmung unkontrollierter Zellteilungen zu finden. Die Charakterisierung<br />

deregulierter Gene in Ovarialtumoren soll zur<br />

Identifizierung neuer Tumormarker, Tumorsuppressoren und<br />

therapeutischer Zielmoleküle führen. Zu diagnostischen<br />

Zwecken und zur Suche nach therapeutischen Wirkstoffen<br />

werden hochkomplexe Peptid-Arrays entwickelt. Die<br />

Aufklärung der Transportmechanismen von Makromolekülen<br />

in der Zelle, die auch an der Kontrolle der DNA-Replikation<br />

und der Zellteilung mitwirken, soll zum Verständnis beitragen,<br />

wie Transportdefekte die Entwicklung von Tumoren<br />

fördern und die therapeutische Nutzung der Transportwege<br />

ermöglichen.<br />

Die Untersuchungen der Abteilung Differenzierung und<br />

Carcinogenese konzentrieren sich auf Fragen zum molekularen<br />

Mechanismus der Zell-Zell Interaktion in der normalen<br />

Haut und ihrer Veränderungen im Rahmen der Hautcarcinogenese,<br />

insbesondere zur Tumor-Stroma-Wechselwirkung.<br />

Derzeit stehen in den Karzinogenesestudien molekulargenetische<br />

Analysen zum Mechanismus der<br />

Immortalisierung im Vordergrund, insbesondere die Identifizierung<br />

von Seneszenzgenen sowie Studien zur Rolle der<br />

Telomerase. Im Rahmen der Untersuchungen von Epithel-<br />

Mesenchym-Wechselwirkungen bei der Geweberegeneration<br />

konnte ein neuer Mechanismus wechselseitiger Regulation<br />

über die Induktion parakriner Faktoren aufgezeigt<br />

werden. Die Detailanalyse dieser Steuerungsmechanismen<br />

und ihrer zunehmenden Entgleisung bei der Tumorprogression<br />

soll helfen, das autonome Wachstum von Tumorzellen<br />

in vivo besser verstehen und beinflussen zu können.<br />

An einem von uns entwickelten Hautcarcinogenese-<br />

Modell wird die Wachstumsregulation und Tumor-Stroma-<br />

Wechselwirkung an verschiedenen Tumor-Entwicklungsstadien<br />

an Transplantations- und Zellkultur-Modellen<br />

untersucht. Derzeit im Vordergrund stehen Arbeiten zum<br />

Mechanismus der Tumor-Angiogenese und deren Blockade<br />

als Tumor-therapeutisches Prinzip. Diese neuen Tumortherapieverfahren<br />

sollen in Zusammenarbeit mit anderen<br />

Gruppen und Industriefirmen mechanistisch analysiert und<br />

für den praktischen Einsatz vorbereitet werden.<br />

Das Forschungsprogramm der Abteilung Tumorbiochemie<br />

konzentriert sich auf die molekulare und kinetische Charakterisierung<br />

von Membrantransportern. Die Hemmung dieser<br />

Transporter (MRP-Familie), die für eine Mehrfachresistenz<br />

gegen Zytostatika verantwortlich sind, ist ein wichtiges Ziel<br />

bei der Verbesserung der klinischen Chemotherapie von<br />

Tumoren. Die Produkte von Resistenz-Genen und die Produkte<br />

der MRP-Genfamilie, welche mehrere Konjugat-<br />

Exportpumpen normaler und maligner Zellen umfaßt, werden<br />

nach gezielter Mutagenese mit zellbiologischen und<br />

transportkinetischen Methoden untersucht. Die Klonierung,<br />

Expression und funktionelle Charakterisierung von Membran-<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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