MDCK-MRP2 - Dkfz
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304<br />
Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
Zusätzliche visuelle Information über die Position der Brust<br />
lässt sich nun, bei geeigneter Ausrichtung der Diodenlaserlinien<br />
relativ zueinander, ihrem Abstand im Kamerabild entnehmen.<br />
Das Verfahren wurde in einem weiteren Schritt<br />
so modifiziert, dass es für das Gating des Linearbeschleunigers<br />
genutzt werden kann. Dabei wird jedes Einzelbild für<br />
eine Bewertung der Brustposition herangezogen. Bewertet<br />
wird dabei ein Schwellabstand zwischen Referenzbild<br />
und Livebild, befindet sich dieser innerhalb dieses wird die<br />
Position als ok eingeordnet (Abb. 1). Diese Informationen<br />
können genutzt werden, um die Einschaltzeiten des Linac<br />
für die Therapie zu steuern. Mit Hilfe dieses Moduls kann<br />
die Genauigkeit der Dosisapplikation in Hinsicht auf das Zielvolumen<br />
verbessert werden.<br />
Abb. 1: Differenzbild beim Gating<br />
• Blue Room Modul:<br />
Bei der Blue Room Methode verwendet man eine retroreflexierende<br />
Oberfläche als Hintergrund und beleuchtet ein<br />
3D Objekt, z.B. Patient mit Infrarotlicht. Mit Hilfe von Tageslichtsperrfiltern<br />
werden Kameraufnahmen im Infrarotbereich<br />
gemacht. Mit dieser Methode kann man die beleuchteten<br />
Objekte gut segmentieren, da die Hintergrundpixel weiss<br />
und die Objektpixel schwarz sind. Man erhält so ein 2D<br />
Projektionsbild von 3D Objekten.<br />
Entwicklung eines Stab-Kollimators (VAC-<br />
Collimator)<br />
Ziel des Gemeinschaftsprojektes zwischen dem DKFZ und<br />
dem Institute of Cancer Research (ICR) ist die Entwicklung<br />
einer alternativen, im Vergleich zum Multi-Leaf-Collimator<br />
(MLC) wesentlich weniger komplexen Technik zur<br />
Erzeugung intensitätsmodulierter Felder für den Einsatz in<br />
der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT). Gerade<br />
im Bereich kleiner Feldgrößen erhofft man sich auf Grundlage<br />
dieser Technik ein größeres Leistungspotential, als bei<br />
Nutzung des MLC. Das Projekt basiert auf einem physikalischen<br />
Modell von Steve Webb (ICR) welches VAC (Variable<br />
Aperture Collimator) genannt wurde und gliedert sich<br />
in drei Hauptteile [6]:<br />
• physikalische Dosimetrie<br />
• Hardwareentwicklung und -erprobung<br />
• Implementierung der spezifischen Feldmuster in die inverse<br />
Bestrahlungsplanung<br />
Abteilung E040<br />
Medizinische Physik in der Strahlentherapie<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
Im Gegensatz zum MLC wird hierbei der Kollimator über<br />
das zu modulierende Feld bewegt, d.h. man scannt ein<br />
größeres Feld mit einem kleinen Kollimator ab, innerhalb<br />
dessen Öffnungsfenster verschiebbare konische Stäbe<br />
angebracht sind, die eine zusätzliche Ausblendung in kleinen<br />
quadratischen Bereichen ermöglichen.<br />
Zur Umsetzung des physikalischen Modells in die Praxis,<br />
wurden dosimetrische Messungen durchgeführt, deren<br />
Ergebnisse zu einer geeigneten Hardwarekonstruktion<br />
herangezogen werden sollen. In einem weiteren Schritt<br />
soll die Implementierung der systemspezifischen Feldmuster<br />
in die inverse Bestrahlungsplanung erfolgen, bevor das fertige<br />
Gerät dann letztendlich in der Praxis zum Einsatz<br />
kommt.Zur Herstellung intensitätsmodulierter Felder benötigt<br />
das System einen VAC-Kollimator mit einem offenen<br />
rechteckigen Strahlenfenster. Das Fenster definiert ein<br />
zweidimensionales Feld aus n Spalten und m Reihen. Im<br />
Falle dieses Projektes wurde eine Feldgröße von 4 Spalten<br />
und 5 Reihen definiert (Abb. 2).<br />
Der VAC-Kollimator besitzt innerhalb des Fensters konische,<br />
stabförmige Blenden, die in der Regel paarweise in jeder<br />
Spalte des Fensters angeordnet sind. Diese Stäbe können<br />
einzeln entlang der Spalten in diskreten Schritten bewegt<br />
werden (s. Abb. 4).<br />
Abb. 2: Feldmatrix Schematische Darstellung einer Feldmatrix aus<br />
4 Spalten und 5 Reihen mit 8 Stäben in „Parkposition“ (links) und in<br />
einer der möglichen Anordnungsoptionen (rechts).<br />
Der gesamte Kollimator soll linear-, eventuell auch rotationsbeweglich<br />
und zur Strahlenquelle fokussierend gelagert<br />
sein, um größere Felder abzuscannen, bzw. um die<br />
Anordnungsoptionen weiter zu erhöhen. Ein solcher Kollimatortyp<br />
wurde im Jahr 2001 zum Patent angemeldet.<br />
Erste dosimetrische Messungen (siehe Abb. 3) für unterschiedliche<br />
Stabquerschnitte mit einer Auflösung von<br />
5x5mm² bzw. 10x10mm² (bezogen auf das Isozentrum)<br />
haben folgendes ergeben:<br />
Aufgrund großer Abweichungen in der Feldlänge (bis zu<br />
50%) und einer geringen Dosismodulation (maximal 65%)<br />
scheint mit der hochauflösenden VAC-Ausführung von 5mm<br />
im Isozentrum eine sinnvolle Nutzung im Sinne der IMRT<br />
nicht möglich. Aus diesem Grund wird die Entwicklung an<br />
einem VAC-Prototypen auf Grundlage einer 10mm Auflösung<br />
im Isozentrum weitergeführt. Das Verfahren wurde<br />
2003 zum Patent angemeldet [6].