MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
Therapieplanung - Entwicklung (E0403)<br />
R. Bendl, C. Frühling, S. Handlos, G. Lechsel,<br />
U. Malsch, A. Littmann, A. Lüttgau, T. Neff, A. Rau<br />
In Zusammenarbeit mit: Dr. S. Barthold-Beß, PD Dr. J. Debus, Dr.<br />
B. Didinger, Dr. J. Doll, Prof. Dr. G. Hartmann, A. Höss, PD Dr. O.<br />
Jäkel, PD Dr. U. Oelfke, Dr. C. Thilmann, DKFZ; Prof. Dr. V.<br />
Sturm, Dr. K. Luyken, Dr. H. Treuer, Klinik für stereotaktische und<br />
funktionelle Neurochirurgie, Universität Köln; Prof. Dr. J. F. Bille,<br />
Institut für Angewandte Physik, Universität Heidelberg; Dr. H.<br />
Fuchs, Dr. H. Kluge, Dr. C. Rethfeld, Hahn-Meitner-Institut, Berlin<br />
; Dr. Nausner, Dr. Bechrakis, Universitätsklinikum Benjamin-<br />
Franklin, Berlin; K. Welte, H. Rath, Stryker-Leibinger, Freiburg;<br />
Dr. M.A. Keller-Reichenbecher, Dr. M. Götz, Dr. S. Fischer, MRC<br />
Systems, Heidelberg; PD Dr. K.H. Küfer, Dr. R Rösch, ITWM<br />
Kaiserslautern<br />
Die Aufgabe der Arbeitsgruppe „Therapieplanung - Entwicklung“<br />
ist die Entwicklung und Implementierung von<br />
computergestützten Werkzeugen, die die Planung, Simulation<br />
und Evaluation minimal- und nicht-invasiver Behandungstechniken<br />
in der Onkologie verbessern können. Ärzte<br />
und Therapeuten sollen damit in die Lage versetzt werden,<br />
ihre Behandlungsstrategie prä-therapeutisch zu testen<br />
und zu optimieren. Es besteht kein Zweifel, dass eine<br />
prä-therapeutische Optimierung das Behandlungsergebnis<br />
verbessern kann: bessere lokale Tumorkontrolle, geringere<br />
Nebenwirkungen, eine Verringerung der Operationszeiten<br />
bei chirurgischen Eingriffen und schließlich eine<br />
schnellere Wiederherstellung des Patienten führen auch<br />
zu einer Reduktion der Behandlungskosten. Aufgrund der<br />
engen Kooperation von Ärzten, Physikern und Informatikern<br />
ist unser Forschungsschwerpunkt eine ideale Umgebung<br />
um computergestützte Planungs- und Simulationsmethoden<br />
mit klinischer Relevanz zu entwickeln. Dabei sollen<br />
die Entwicklungen so weit geführt werden, dass ihre Vorteile<br />
direkt in einer verbesserten Patientenbehandlung demonstriert<br />
werden können.<br />
Die Hauptaktivitäten der Arbeitsgruppe konzentrierten sich<br />
auf Methoden für die dreidimensionale tumorkonforme<br />
Strahlentherapieplanung. Da viele Methoden auch sinnvoll<br />
zur Planung und Simulation anderer Behandlungskonzepte<br />
eingesetzt werden könnten, versuchen wir die entwickelten<br />
Konzepte zu verallgemeinern, so dass sie auch für andere<br />
therapeutische Ansätze nutzbar werden.<br />
Die derzeitigen Arbeitsgebiete umfassen alle Schritte der<br />
Therapieplanung, die durch computergestützte Werkzeuge<br />
verbessert werden können. Von besonderer Bedeutung<br />
sind die Bildverarbeitung und die Registrierung multi-modaler<br />
Bildsequenzen, Segmentierung,dreidimensionale<br />
Modellierung, und visuelle<br />
Präsentation anatomischer<br />
Strukturen, visuelle Simulation<br />
der Behandlungskonzepte,<br />
Präsentierung der<br />
Ergebnisse numerischer<br />
Simulationsergebnisse und<br />
Entwicklung geeigneter<br />
Evaluierungswerkzeuge,<br />
wissensbasierte Systeme zur<br />
Unterstützung der Therapieplanung<br />
sowie Werkzeuge<br />
zum Therapiemonitoring. Die<br />
bisherigen Aktivitäten gliedern<br />
sich in sechs Projekte:<br />
Abteilung E040<br />
Medizinische Physik in der Strahlentherapie<br />
1. Registrierung multi-modaler Bildsequenzen, Segmentierung<br />
und Repräsentation anatomischer Strukturen<br />
2. VIRTUOS - VIRTUal RadiOtherapy Simulator<br />
3. TAPIR - Wissensbasierte Strahlentherapieplanung<br />
4. IRIS – Internet based Radiotherapy Information System<br />
5. OCTOPUS - Planungssystem für die Protonentherapie<br />
von Augentumoren<br />
6. STELA - STereotaktische LAser-Neurochirurgie<br />
Die künftigen Vorhaben lassen sich in zwei Teilziele unterteilen.<br />
Das Erste ist die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
der existierenden Planungsprogramme für die Strahlentherapie<br />
zur Unterstützung der klinischen Kooperationseinheit<br />
„Strahlentherapeutische Onkologie“ (PD Dr. Debus, E050),<br />
um es dieser Gruppe zu ermöglichen, ihre wissenschaftliche<br />
Arbeit fortzusetzen und auszudehnen [1]. Dazu wird<br />
ein zuverlässiges Planungssystem benötigt, das es erlaubt,<br />
neue Funktionalitäten bei Bedarf schnell zu integrieren.<br />
Neben den Aktivitäten 1, 2 und 3 gehört dazu auch die<br />
Weiterentwicklung des Systems für die Anwendung innerhalb<br />
des Schwerionen-Therapieprojekts (Dr. Jäkel, GSI/<br />
DA-Projekt E0409).<br />
Aktivität 1 gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung, da<br />
hierbei Methoden entwickelt werden, die es erlauben sollen,<br />
zeitliche Lage-, Größen- und Formveränderungen von<br />
Zielvolumen und Risikoorganen adäquat zu berücksichtigen.<br />
Solche Veränderungen müssen bisher durch ausreichend<br />
große Sicherheitsbereiche kompensiert werden. Mit dem<br />
Konzept der adaptiven Strahlentherapie will man in Zukunft<br />
versuchen, diese Veränderungen möglichst vor jeder<br />
Dosisfraktion mit Hilfe von Verifikationsaufnahmen zu<br />
detektieren und durch eine Modifikation der Behandlungsparameter<br />
zu kompensieren. Eine wichtige Voraussetzung<br />
sind schnelle Segmentierungsalgorithmen und elastische<br />
Registrierungsverfahren, die es erlauben, Veränderungen<br />
der individuellen Patientenanatomie automatisiert zu erkennen<br />
[2, 3].<br />
In Aktivität 3 wurde ein neuer Ansatz entwickelt, der nicht<br />
nur die Generierung von dreidimensionalen Behandlungsplänen<br />
erheblich beschleunigen kann, sondern es auch<br />
erlaubt, Behandlungsstrategien systematisch zu sammeln<br />
und auszutauschen. Gemeinsam mit Aktivität 4 wurden<br />
Methoden entwickelt, die eine einfachere Verbreitung<br />
anerkannter Behandlungskonzepte über das Internet er-<br />
Abb.:<br />
IRIS – Internet-based Radiotherapy Information System<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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