MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
Abteilung Entwicklungsgenetik (A040)<br />
Leiter: Prof. Dr. Bernard Mechler<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
Dr. Joël Anne (8/02 - )<br />
Dr. Joachim Marhold (8/01 - 12/02)<br />
PD Dr. Heide Schenkel (12 h/Mo)<br />
Dr. István Török<br />
Gastwissenschaftler<br />
Dr. Joël Anne (Paris, Frankreich 1/02 - 7/02)<br />
Dr. Robert Farkas (Bratislava, Slowakei 1/02, 5/02, 7/02, 10/02,<br />
2/03, 4 - 5/03, 10/03)<br />
Dr. Matyas Gorjánácz (Szeged, Ungarn, 7 - 10/02)<br />
Dr. István Kiss (Szeged, Ungarn, 2/02, 10/03)<br />
Dr. Támas Slanzka (Szeged, Ungarn, 9 - 12/03)<br />
Professor Ivan Raska (Prag, Tschechische Republik, 7/02, 3/03)<br />
Satish Sasikumar (Varanasi, Indien, 2 - 7/02)<br />
Doktoranden<br />
Jingyang Wu (- 1/03) Fani Papagiannouli (- 12/02)<br />
Shangyou He (4/02 - )<br />
Diplomanden<br />
Muhammad Kashif (- 3/02) Archana Patel (3 - 6/02)<br />
Drumita Patel (3 - 6/02) Odunlami Bemi (3 - 6/03)<br />
Olaye Andrew (3 - 6/03)<br />
Techniker<br />
Dorothee Albrecht (½) Hartmut Kalisch<br />
Katja Kühle (11/01 - 12/02) Gabriele Robinson<br />
Rolf Schmitt<br />
Sekretariat<br />
Karin Helm<br />
Die meisten menschlichen Gene (ca. 80 %) besitzen genetische<br />
Gegenstücke in Drosophila melanogaster. Obwohl<br />
das Genom der Fruchtfliege nur aus 15 bis 20.000<br />
Genen - verglichen mit den ca. 100.000 Genen bei höheren<br />
Vertebraten -besteht -weiß man, daß viele dieser<br />
Gene beim Menschen Duplikationen ihrer Insektenäquivalente<br />
sind oder Mitglieder von Multigenfamilien. Da die<br />
wesentlichen zellulären Prozesse und “multistep pathways”<br />
im Verlauf der Evolution konserviert wurden, kann<br />
man davon ausgehen, daß das Studium von Drosophila<br />
unzweifelhaft zum Verständnis der Reaktionsmechanismen<br />
der homologen menschlichen Gene beitragen wird.<br />
Die Bedeutung von Mutationsereignissen bei der Entstehung<br />
von Tumoren konnte bei Drosophila eindeutig<br />
nachgewiesen werden. Für eine Reihe von Genen konnte<br />
gezeigt werden, daß durch Mutationen maligne Tumoren<br />
in bestimmten Geweben im Verlauf der Entwicklung<br />
entstehen. Diese Tumore weisen alle charakteristischen<br />
Eigenschaften von Krebs des Menschen auf. Die<br />
Abteilung für Entwicklungsgenetik untersucht seit einigen<br />
Jahren Gene bei Drosophila, die an der Entstehung<br />
und Suppression von Krebs beteiligt sind. Hauptziel dabei<br />
ist, die Funktion dieser Gene aufzuklären und genetische<br />
Interaktionen zu identifizieren. Außerdem wird die Funktion<br />
von besonders interessanten Drosophila-Genen sowie<br />
der Reparatur-Mechanismus von DNA-Doppelstrangbrüchen<br />
in Keimbahnzellen von Drosophila untersucht.<br />
Abteilung A040<br />
Entwicklungsgenetik<br />
1. Untersuchungen über Tumorsuppressorgene<br />
bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster<br />
B.M. Mechler, H. Schenkel, I. Török, J. Marhold,<br />
F. Papagiannouli und A. Patel<br />
In Zusammenarbeit mit: I. Kiss, Biological Research Center, Hungarian<br />
Academy of Sciences, Szeged, Ungarn; R. Farkas, Slovak<br />
Academy of Sciences, Bratislava, Slowakei; I. Raska, Czech<br />
Academy of Sciences, Prag, Tschechische Republik; J. Roy, University<br />
of Varanasi, Banares, Indien<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
Maligne Tumore in Drosophila sind charakterisiert durch massive<br />
Zellproliferation und zerstören normalerweise die<br />
Monolayer-Organisation der Imaginalscheiben und die Struktur<br />
der optischen Zentren im Gehirn. Mutationen im<br />
lethal(2)giant larvae [l(2)gl], discs large [dlg] und scribble<br />
[scrib] Gen verursachen neoplastisches Wachstum und alle<br />
drei Gene kodieren für Proteine, die in die Organisation<br />
des Cytoskeletts und/oder Membran-junctions involviert<br />
sind. Die Produkte dieser Gene sind für Aufbau und Erhalt<br />
der Polarität von Epithelzellen verantwortlich, indem sie<br />
weitere Proteine in die Zellmembran integrieren. Durch Stabilisierung<br />
der cytoskeletalen Matrix und der zellulären<br />
junctions, tragen diese Proteine nicht nur zur Struktur und<br />
Aufrechterhaltung der Zellform bei, sondern auch zu spezifischen<br />
signal-pathways. Obwohl es schwierig ist, die Funktionen<br />
bei der Signaltransduktion zu demonstrieren, können<br />
wir zeigen, daß das p127-Protein, das von dem l(2)gl<br />
Gen kodiert wird, einen der frühen Schritte des apokrinen<br />
Zelltodes direkt reguliert. Dieser findet in den Speicheldrüsen<br />
zu Beginn der Metamorphose statt und wird durch das<br />
Steroidhormon Ecdyson ausgelöst [1]. Die Analyse der scrib<br />
und dlg Gene ergab, daß sie in der späten Embryonalentwicklung<br />
eine kritische Rolle bei der Bildung der Gonaden<br />
und der Erhaltung der Keimzelllinie [2, 3 unveröffentlichte<br />
Daten], spielen. Damit wird die These gestützt, daß beide<br />
Gene an der Organogenese und an dem Entwicklungsschicksal<br />
bestimmter Gewebe beteiligt sind. Analysen von<br />
Mutationen, die durch P-Elementinsertionen im Genom von<br />
Drosophila hervorgerufen wurden, führten zur Identifizierung<br />
einer Reihe von Insertionen. Eine dieser Mutationen<br />
regulierte die Expression des snRNP SmD3 Gens herunter<br />
und führte zu ”overgrowth” der Gehirnhemisphären, der<br />
Imaginalscheiben sowie der hämatopoetischen Organe [4].<br />
2. Beteiligung des Tumorsuppressorgens l(2)gl<br />
an dem apokrinen Zelltod der larvalen<br />
Speicheldrüsen<br />
R. Farkas, B.M. Mechler<br />
In Zusammenarbeit mit: S. Kuchárová-Mahmood, L. Medved’ova,<br />
Slovak Academy of Sciences, Bratislava, Slowakei; I. Raska,<br />
Czech Academy of Sciences, Prag, Tschechische Republik<br />
Die Beseitigung von überflüssigem larvalen Gewebe stellt<br />
einen komplexen Prozess dar und wird durch das<br />
Steroidhormon Ecdyson eingeleitet. Die Inaktivierung des<br />
l(2)gl Gens, welches für das mit dem Zytoskelett assoziierte<br />
p127l(2)gl Protein kodiert, verursacht durch den Stillstand<br />
der Entwicklung in der larval-pupalen Transitionsphase eine<br />
maligne Transformation der Gehirnneuroblasten und der<br />
Zellen der Imaginalscheiben. In diesem Stadium wird<br />
p127l(2)gl in den Speicheldrüsen des Wildtyps exprimiert.<br />
12 - 13 h nach der Verpuppung unterliegen diese der Histolyse.<br />
In l(2)gl-defizienten Speicheldrüsen dagegen ist die