28.12.2012 Aufrufe

MDCK-MRP2 - Dkfz

MDCK-MRP2 - Dkfz

MDCK-MRP2 - Dkfz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Forschungsschwerpunkt F<br />

Infektion und Krebs Übersicht<br />

Virus (HBV; Leberkarzinom). Schwerpunkte sind Aspekte<br />

der Grundlagenforschung, der Diagnose und der Therapie.<br />

Im Einzelnen sind dies Untersuchungen zur Expression<br />

viraler Onkoproteine und ihrer Wechselwirkung mit Proteinen<br />

der Zelle. Näher studiert wird ein zelluläres Gen, das<br />

als Ziel chromosomaler Integration von HPV-DNA identifiziert<br />

worden war und anscheinend für einen neuen Tumorsuppressor<br />

kodiert. Arbeiten im Bereich der Diagnose gelten<br />

dem Nachweis von HPV-DNA im Tumorgewebe und von<br />

HBV-Nukleinsäuren im Serum chronisch infizierter Patienten.<br />

Im Falle von HBV ist es dabei das Fernziel, Formen der Infektion<br />

zu beschreiben, die ein besonderes Risiko zur Ausbildung<br />

von Leberkrebs vermitteln. Zur Prävention der Krebsentstehung<br />

und zur Krebstherapie werden Peptidaptamere<br />

entwickelt, die gezielt die HBV-Replikation hemmen und<br />

die HPV-Onkoproteine inaktivieren.<br />

Die Abteilung Virale Transformationsmechanismen<br />

befasst sich gegenwärtig mit folgenden Fragestellungen:<br />

Mechanismen der HPV-bedingten Karzinogenese<br />

(Apoptose, epigenetische Modifikationen der Wirtszelle<br />

nach Virusinfektion), Regulation der Transkription<br />

humanpathogener Papillomviren durch zelluläre<br />

Transkriptionsfaktoren; Entwicklung viraler Vektoren mit<br />

Papillomvirus-spezifischen Proteinkomponenten für<br />

Vakzinierungszwecke; Regulation der Zytokin/<br />

Chemokinexpression in HPV-positiven Zellen und Makrophagen.<br />

Der Abteilung angegliedert ist die Arbeitsgruppe von Frau<br />

Priv. Doz. Dr. Ingrid Hoffmann: deren Schwerpunkt ist die<br />

Analyse des Zellzyklus.<br />

Die Projektgruppe „Pathogenitätsmechanismen“ (Leiter:<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen; Prof. Dr.<br />

Frank Rösl) bestand bis zum Jahr 2003 aus mehreren unabhängigen<br />

Arbeitsgruppen mit folgenden Forschungsaktivitäten:<br />

Ätiologie lymphoproliferativer Erkrankungen, onkosuppressive<br />

Eigenschaften von Parvoviren, Identifizierung<br />

neuer humanpathogener Viren sowie Etablierung innovativer<br />

Vakzinierungsstrategien mittels viraler Vektoren.<br />

Die Mitglieder der Abteilung Genomveränderungen und<br />

Carcinogenese bearbeiten grundlegende und anwendungsorientierte<br />

Aspekte von humanpathogenen Papillomaviren<br />

(HPV), Polyomaviren des Menschen und HIV. Es<br />

werden Mechanismen der Entstehung infektiöser Viruspartikel<br />

sowie der Wechselwirkung zwischen dem Virus und<br />

seiner Wirtszelle untersucht. Auf der Basis dieser Erkenntnisse<br />

werden Methoden zur Diagnose, Prävention und Therapie<br />

von durch diese Viren hervorgerufenen Infektionen<br />

und Erkrankungen entwickelt. Außerdem sollen die Viren<br />

selbst als Vektoren zur Entwicklung von Impfstoffen oder<br />

von gentherapeutischer Verfahren eingesetzt werden.<br />

Hauptziele der Arbeitsgruppen der Abteilung Tumorvirus-<br />

Charakterisierung sind, die Rolle von Viren bei Tumorerkrankungen<br />

zu ermitteln, neue und partiell bekannte Viren<br />

dort zu identifizieren und zu charakterisieren und deren<br />

Wechselwirkung mit Wirtsproteinen und dem Gesamtorganismus<br />

zu bestimmen. In dieser Abteilung konnten kürzlich<br />

10 neue Papillomvirustypen, über 80 Circoviren und ein<br />

neues Adeno-assoziiertes Virus identifiziert werden. Die<br />

Wechselwirkung zwischen kutanen Papillomviren, proinflammatorischen<br />

Zytokinen, ultraviolettem Licht und dem zellulären<br />

p53 Protein in der Pathogenese von Nicht-Melanom<br />

Hautkarzinomen wurde näher analysiert.<br />

Die Ziele des Forschungsvorhabens der Abteilung Retrovirale<br />

Genexpression beinhalten die Aufklärung der Wirkungsmechanismen<br />

der Genexpression des humanen Spumaretrovirus<br />

(HSRV), die Wechselwirkungen der retroviralen<br />

Proteine mit den Wirtszellen und den daraus resultierenden<br />

Veränderungen. Diese Untersuchungen zielen in erster<br />

Linie darauf, neue retrovirale Vektoren zu entwickeln<br />

und auf ihre biologische Sicherheit in einem Katzenmodell<br />

zu überprüfen (in Kooperation mit einer australischen Gruppe).<br />

Der molekulare Mechanismus der HSRV Integration in<br />

die chromosomale DNA der Wirtszellen steht bei diesen<br />

Untersuchungen im Mittelpunkt. Langfristig sollen neue Vektoren,<br />

die über größere Kodierungskapazitäten verfügen<br />

als herkömmliche retrovirale Systeme, für Gentransferexperimente<br />

eingesetzt werden.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

373

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!