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MDCK-MRP2 - Dkfz

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240<br />

Forschungsschwerpunkt D<br />

Tumorimmunologie<br />

sitivität gegenüber TRAIL und CD95 aufweisen. Die Identifizierung<br />

sensitivitätsdeterminierender Faktoren kann dabei<br />

helfen, Vorhersagen über die Zugänglichkeit von Tumoren<br />

für auf TRAIL basierende Therapieansätze zu ermöglichen.<br />

In weiteren Studien konnte die Protease Caspase-10 als<br />

eine neue Komponente des TRAIL-, und auch des CD95-<br />

DISC identifiziert werden [1]. Dieses Protein ist von besonderem<br />

wissenschaftlichen Interesse, da gezeigt wurde<br />

dass Caspase-10 bei Patienten die an der Autoimmunerkrankung<br />

ALPSII leiden, mutiert ist. Da Caspase-10 eine<br />

hohe Ähnlichkeit mit Caspase-8 aufweist wurde vermutet,<br />

dass beide Caspasen redundant sind. Wir konnten jedoch<br />

zeigen, dass Caspase-10 die Funktion von Caspase-8 nicht<br />

ersetzen kann, obwohl beide an die DISC-Komplexe rekrutiert<br />

werden. Wir vermuten daher, dass Caspase-10 eine<br />

Funktion in der Weiterleitung nicht-apoptotischer Signale<br />

hat [1].<br />

Funktion und Biochemie von Caspase-10<br />

M.R. Sprick, M.A. Weigand, A. Grosse-Wilde,<br />

E. Rieser, V. Buffy, D. Pfeiffer, H. Walczak<br />

Caspase-10 wurde von uns und anderen als Komponente<br />

des TRAIL- und CD95 DISCs identifiziert [1]. Anfänglich<br />

wurde vermutet, dass Caspase-10 und Caspase-8 eine redundante<br />

Funktion besitzen. Wir konnten jedoch zeigen,<br />

dass Caspase-10 die Funktion von Caspase-8 in der Apoptoseinduktion<br />

nicht ersetzen kann. Wir vermuten daher,<br />

dass Caspase-10 eine Rolle in der Weiterleitung alternativer<br />

Signale von Mitgliedern der TNF-Rezeptorfamilie spielt. Ein<br />

weiteres Indiz für eine wichtige Funktion von Caspase-10<br />

sind pathologische Konditionen. So ist Caspase-10 in Patienten,<br />

die an der Autoimmunerkrankung ALPSII leiden, mutiert.<br />

Von besonderem Interesse für die Krebsforschung<br />

ist auch der Befund, dass in ca. 50% aller untersuchten<br />

Tumorzelllinien die Expression von Caspase-10 herunterreguliert<br />

ist. Caspase-10 spielt also möglicherweise nicht nur<br />

eine Rolle bei der Homöostase des Immunsystems sondern<br />

ist auch ein potentieller Tumorsuppressor. Zur Identifikation<br />

der zellulären Prozesse an denen Caspase-10 beteiligt ist,<br />

verfolgen wir verschiedene Ansätze. Zum einen produzieren<br />

wir rekombinante Caspase-10 in einer hochreinen und aktiven<br />

Form. In verschiedenen, neu entwickelten Assays verwenden<br />

wir dieses Protein für die Identifikation zellulärer<br />

Substrate und Interaktionspartner. In einem anderen Teilprojekt<br />

generieren wir monoklonale Antikörper gegen Caspase-10,<br />

welche es uns ermöglichen werden, Studien zur<br />

subzellulären Lokalisierung auf proteinbiochemischer und<br />

immunhistochemischer Ebene durchzuführen.<br />

Analyse des nativen TRAIL DISCs/Identifikation<br />

neuer Komponenten des TRAIL-DISCS<br />

T. Haas, M.R. Sprick, M. Lucas, C. Rappl, H. Walczak<br />

Nach der Identifizierung der TRAIL-Rezeptoren eröffnete<br />

sich die Frage, durch welche Moleküle die Signaltransduktion<br />

innerhalb der Zelle abläuft. In ersten Studien wurden<br />

Proteinüberexpressionssysteme verwendet um mögliche<br />

Interaktionen zwischen bekannten Molekülen und den<br />

TRAIL-Rezeptoren nachzuweisen. Es zeigte sich jedoch,<br />

dass diese Vorgehensweise anfällig für Artefakte war und<br />

viele widersprüchliche Resultate produzierte [2]. Die Isolierung<br />

des TRAIL-DISCs aus Zellen, welche native Mengen<br />

aller beteiligten Proteine produzieren stellte sich jedoch<br />

anfänglich als schwierig heraus. Erst mit Hilfe einer verbes-<br />

D040<br />

Apoptose Regulation<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

serten Methode zur DISC-Immunpräzipitation konnte gezeigt<br />

werden, dass Caspase-8 und FADD essentielle Bestandteile<br />

für die TRAIL-induzierte Apoptose sind. Auch Caspase-<br />

10 als eine neue Komponente des TRAIL und CD95-DISCs<br />

konnte mit dieser Methode nachgewiesen werden. In dem<br />

TRAIL-System sind jedoch noch einige Kernfragen ungelöst.<br />

TRAIL besitzt zwei Rezeptoren, TRAIL-R1 und TRAIL-R2,<br />

welche nach Stimulation Apoptose induzieren können. Diese<br />

Rezeptoren weisen ein unterschiedliches Expressionsmuster<br />

auf und unterscheiden sich auch in ihrer Fähigkeit, Apoptose<br />

zu induzieren. TRAIL-R1 und TRAIL-R2 können nach Stimulation<br />

auch gemischte Komplexe bilden. Wir sind an der<br />

Frage interessiert ob, und welche Moleküle mit den unterschiedlichen<br />

TRAIL-Rezeptorkomplexen assoziieren und welche<br />

Funktion diese Moleküle in der Signaltransduktion besitzen.<br />

Wir konnten kürzlich zeigen, dass TRAIL unter nativen<br />

Bedingungen nicht nur Apoptose induziert, sondern<br />

auch den NF-κB-Signalweg [3, 4]. Die Induktion des NFκB-Signalweges<br />

spielt möglicherweise eine Rolle bei der<br />

Vermittlung pro-inflammatorischer Signale unter physiologischen<br />

und pathologischen Bedingungen. Die Identität der<br />

Moleküle, welche diese alternativen Signale vermitteln, ist<br />

jedoch noch ungeklärt. In dem Teilprojekt ‚Analyse des<br />

nativen TRAIL DISCs/Identifikation neuer Komponenten<br />

des TRAIL-DISCs’ sollen neue Komponenten des TRAIL<br />

DISCs mit Hilfe massenspektrometrischer Methoden identifiziert<br />

werden. Um die Sensitivität der Detektion zu erhöhen<br />

entwickeln wir neue Reagenzien, die eine höhere Reinheit<br />

und Ausbeute in der Immunpräzipitation der TRAIL-DISCs<br />

ermöglichen.<br />

Regulation der Apoptose-Sensitivität und -<br />

Resistenz<br />

T. Ganten, M.R. Sprick, T. Haas, J. Sykora,<br />

M. Leverkus, M. Neumann, H. Walczak<br />

In Kooperation mit: Peter H. Krammer, DKFZ; W. Stremmel,<br />

Abteilung IV, Medizinische Klinik, Universität Heidelberg; Martin<br />

Leverkus und Manfred Neumann, Universitätshautklinik,<br />

Universität Würzburg.<br />

In der Zelle existieren zwei Hauptwege für die Induktion<br />

der Apoptose: Der Todesrezeptor-vermittelte sowie der<br />

mitochondriale Weg. In vielen Tumorzellen sind einer oder<br />

beide dieser Wege durch Mutationen in essentiellen Komponenten<br />

oder durch Überexpression anti-apoptotischer<br />

Proteine blockiert. Dies resultiert in der Unfähigkeit der<br />

Tumorzelle nach Stimulation durch physiologische Signale<br />

Apoptose auszuführen. Als Folge daraus ist das Gleichgewicht<br />

zwischen Proliferation und Zelltod gestört. In den<br />

letzten Jahren wurde herausgefunden, dass die meisten<br />

der gegenwärtig eingesetzten post-operativen Tumortherapien,<br />

d.h. Bestrahlung und Chemotherapie, ihren therapeutischen<br />

Effekt durch Induktion von Apoptose erzielen.<br />

Sowohl Chemo- als auch Strahlentherapie induzieren<br />

Apoptose hauptsächlich über den mitochondrialen Weg.<br />

Diese therapeutischen Maßnahmen schlagen auf lange Sicht<br />

jedoch oft fehl, da Tumorzellen Resistenzen gegen die<br />

Apoptoseinduktion über den mitochondrialen Weg erlangen.<br />

Eine Kombinationstherapie mit TRAIL und<br />

Chemotherapeutika, welche Apoptose über beide Signalwege<br />

gleichzeitig induziert sollte daher einen eindeutigen<br />

therapeutischen Vorteil bieten. Insbesondere die<br />

Sensitivierung resistenter Tumorzellen für TRAIL mit Hilfe<br />

von Chemotherapeutika eröffnet interessante therapeutische<br />

Möglichkeiten.

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