MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt F<br />
Infektion und Krebs<br />
Zellzykluskontrolle und Carcinogenese (F045)<br />
Leiterin: PD Dr. rer. nat. Ingrid Hoffmann<br />
Doktoranden<br />
Ingo Hassepass (-5/03) Melanie Volkening<br />
Silke Warnke Alexander Mion<br />
Daniel Spengler<br />
Diplomanden<br />
Stefan Kemmler (6/02-2/03) Onur Cizmecioglu (10/03-)<br />
Technisches Personal<br />
Renate Öttl (3/02-11/03)<br />
Die Rolle von Cdc25 Phosphatasen im Zellzyklus<br />
I. Hoffmann, I Hassepass<br />
In Zusammenarbeit mit R. Voit, DKFZ<br />
Viele wichtige Übergänge im Zellzyklus werden durch Kontrollpunkte<br />
(checkpoints) reguliert. Hierzu gehören das Einleiten<br />
der DNA-Replikation am G1/S-Kontrollpunkt sowie<br />
der Übergang in die Mitose. Kontrollpunkte können durch<br />
das Auftreten von DNA-Schäden aktiviert werden. Diese<br />
Aktivierung führt nach Hemmung der Zellzyklus-Progression<br />
entweder zur Transkription von Genen, die an der DNA-<br />
Reparatur beteiligt sind oder, falls die DNA-Schäden irreparabel<br />
sind, zur Induktion der Apoptose.<br />
Die Phosphataseaktivität von Cdc25A ist essentiell für den<br />
Eintritt in die S-Phase und zwar durch die Dephosphorylierung<br />
der Kinasen Cdk2/CyclinE und auch Cdk2/CyclinA.<br />
Eine Hemmung der Cdc25A Funktion durch Mikroinjektion<br />
mit spezifischen Antikörpern gegen die Phosphatase in Zellen<br />
der G1-Phase verhindert den Übergang in die S-Phase. Des<br />
Weiteren führt eine Überexpression von Cdc25A in einem<br />
induzierbaren System zu einer verfrühten Aktivierung von<br />
CyclinE und CyclinA assoziiertem Cdk2.<br />
In unserer Arbeitsgruppe wurde die Beteiligung der<br />
Cdc25A-Phosphatase an der Kontrollpunktantwort nach<br />
UV-vermittelten DNA-Schäden untersucht [1]. Werden<br />
DNA-Schäden durch UV-Bestrahlung induziert, wird die Chk1<br />
Kinase von der ATR-Kinase durch Phosphorylierung aktiviert.<br />
Nach erfolgter UV-Bestrahlung von Zellen wird<br />
Cdc25A rasch degradiert. Bedingt durch die Cdc25A-<br />
Degradation nahm die Phosphataseaktivität deutlich ab [2]<br />
welches zum Verlust der Cdk2/CyclinE-Aktivierung führt und<br />
damit den Zellzyklus in der G1-Phase arretiert. Durch die<br />
Methode der 2D-Phosphopeptidkartierung wurden die<br />
Serine an Positionen 75, 123 und 177 im Cdc25A Protein<br />
als Phosphorylierungsstellen der Chk1 Kinase identifiziert.<br />
In vivo wurde ebenfalls eine Phosphorylierung an Serin75<br />
nachgewiesen. Die Substitution des Serin75 durch Alanin<br />
führte zu einer Stabilisierung nach UV-vermittelten DNA-<br />
Schäden, während das Wildtyp-Protein sowie die Serin123A<br />
bzw. Serin177A-Mutanten schnell degradiert wurden. Darüber<br />
hinaus konnte dargestellt werden, dass die kurze<br />
Halblebenszeit von Cdc25A eine Phosphorylierung an<br />
Serin75 erfordert. Die Cdc25A-S75A-Mutante bleibt in unbehandelten<br />
Zellen stabil, dagegen besitzen Cdc25A wt<br />
und die Cdc25A-S123A Mutante eine Halblebenszeit von<br />
ca. 25 Minuten. Die hohe Stabilität der Cdc25A-S75A Mutante<br />
im Vergleich zum Wildtyp hat nach UV-vermittelter<br />
DNA-Schädigung eine fortgesetzte Aktivierung des Cdk2/<br />
CyclinE-Komplexes zur Folge. Unsere Arbeiten haben gezeigt,<br />
dass eine Phosphorylierung an Serin-75 ein Erkennungssignal<br />
für SCF darstellen könnte [1]. Interessanterweise<br />
spielt diese Phosphorylierung sowohl beim Abbau<br />
F045<br />
Zellzykluskontrolle und Carcinogenese<br />
von Cdc25A in der Interphase des Zellzyklus als auch nach<br />
UV-induzierter DNA-Schädigung eine Rolle.<br />
Funktion humaner Polo-Kinasen im<br />
Centrosomenzyklus<br />
I. Hoffmann, S. Warnke, S. Kemmler,<br />
U. Hoffmann-Rohrer<br />
In Zusammenarbeit mit A. Fry, University of Leicester, England,<br />
UK und B. Lüscher, Universität Aachen<br />
Wichtige Vorgänge im Zellzyklus wie die Übergänge von<br />
der G1- in die S-Phase sowie von der G2- in die M-Phase<br />
werden durch die Familie der cyclinabhängigen Kinasen (Cdk)<br />
kontrolliert. Wie Forschungsarbeiten der letzten Jahre belegen,<br />
sind neben der bereits sehr gut charakterisierten<br />
Cdk Kinasefamilie auch die Polo-Kinasen (Plks) maßgeblich<br />
an der Zellzyklusregulation beteiligt. Benannt nach dem<br />
Polo-Gen von D. melanogaster wurde diese Familie von<br />
Proteinkinasen in vielen Eukaryonten untersucht. In humanen<br />
Zellen exisitieren vier verschiedene Vertreter: Plk 1<br />
- 4. Plk1, die bislang am besten charakterisierte humane<br />
Polo-Kinase spielt eine Rolle bei der Aktivierung der Cdk,<br />
Ausbildung der Mitosespindel sowie bei der Degradation<br />
von Cyclin B am Ende der Mitose. Alle humanen Polo-Kinasen<br />
liegen bei verschiedenen Krebsarten u.a. bei Dickdarmkrebs<br />
in erhöhten Mengen vor.<br />
Die humane Plk2-Kinase wurde in unserer Arbeitsgruppe<br />
isoliert. Es handelt sich um ein 75 kDa Protein, welches in<br />
verschiedenen Brust und Haut-Tumorzellinien überproduziert<br />
vorliegt. Immunpräzipitations-Experimente aus HeLa-Zellextrakten<br />
mit Hilfe spezifischer Plk2 Antikörper zeigen, dass<br />
Plk2-Kinaseaktivität in der Mitte der G1-Phase ihren Höhepunkt<br />
erreicht. In späteren Phasen des Zellzyklus hingegen<br />
wurde keine Kinaseaktivität mehr festgestellt. Mikroinjektionsexperimente<br />
unter Verwendung neutralisierender<br />
Plk2 Antikörper zeigen, dass die Aktivität wichtig ist für<br />
den Eintritt der Zelle in die S-Phase [3]. Diese Ergebnisse<br />
wurden mit Hilfe von RNA-Interferenz (RNAi) Experimenten<br />
bestätigt. Die Lokalisation des Plk2 Wild-Typ-Proteins<br />
sowie der kinase-inaktiven Mutante Plk2-K111R erfolgt am<br />
Centrosom, wie nach transienten Transfektionsexperimenten<br />
in U2OS- und CHO-Zellen festgestellt wurde<br />
[3]. Auch in gereinigten Centrosomenpräparationen ist<br />
eine deutliche Anreicherung von Plk2 zu beobachten.<br />
Weitere Experimente zeigen, dass Plk2 an der Regulation<br />
der Verdopplung der Centrosomen am G1/S-Übergang<br />
beteiligt ist. Diese Resultate deuten darauf hin, dass Plk2<br />
aufgrund seiner dualen Funktion bei der Koordinierung des<br />
Centrosomen- und Chromosomenzyklus eine Schlüsselrolle<br />
spielen könnte.<br />
Publikationen (* = externer Koauthor)<br />
[1] Hassepass, I., Voit, R., and Hoffmann, I. (2003). Phosphorylation<br />
at serine-75 is required for UV-mediated degradation of<br />
human Cdc25A phosphatase at the S-phase checkpoint. J Biol<br />
Chem. 278(32):29824-9<br />
[2] Hassepass, I. und Hoffmann, I. (2004) Assaying Cdc25 phosphatase<br />
activity. In: Checkpoint Controls and Cancer: Methods<br />
and Protocols, J. M. Walker ed. 281, 153-162<br />
[3] Warnke, S., Kemmler, S., *Hames, R.S., *Tsai, H.L.,<br />
Hoffmann-Rohrer, U., Hoffmann, I. (2004). The polo-like kinase<br />
Plk2 is required for centriole duplication in mamalian cells. Curr.<br />
Biol. 14, 1200-1207<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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