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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt B<br />

Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />

Die Diffussionsgleichung kann mit einem Programm (UG-<br />

Tools), das im Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches<br />

Rechnen (IWR) in Heidelberg entwickelt wurde, gelöst<br />

werden. Mit Hilfe von Multigridtechniken und einer optionalen<br />

Parallelisierung löst das Programm die Transportgleichungen<br />

numerisch.<br />

b) Das Inverse-Problem<br />

Bei diesem Ansatz wurde die Diffusionsdynamik von Molekülen<br />

im Zellkern unter Verwendung von Daten aus Bleich-<br />

Experimenten hoher Auflösung untersucht. Das inverse Problem<br />

der Parameterbestimmung wurde unter Verwendung<br />

eines Programms gelöst, das die Fundamentallösung einer<br />

zeitabhängigen Diffusionsgleichung implementiert.<br />

Dynamik der Zellkern-Architektur während der<br />

Mitose<br />

Ein wesentlicher Schritt zur Interpretation von dynamischen<br />

Bilddaten war die Entwicklung von computerbasierten Methoden<br />

für eine automatische quantitative Analyse und<br />

raumzeitliche Visualisierung. Ein detailliertes Verständnis von<br />

komplexen, dynamischen Prozessen wie dem Zusammenbruch<br />

und der Rekonstruktion des Zellkerns während der<br />

Mitose kann nur erreicht werden, wenn die Mikroskopie in<br />

drei räumlichen Dimensionen über die Zeit (4D-Imaging)<br />

durchgeführt wird [14]. Im folgenden Projekt wurde eine<br />

neue Technik entwickelt, die eine vollautomatische quantitative<br />

Analyse und Visualisierung von Oberflächen dreidimensionaler,<br />

dynamischer Fluoreszenzstrukturen realisiert. Mit<br />

diesem Verfahren wurde die Dynamik der Zellkernarchitektur<br />

während der Zellkernteilung untersucht.<br />

Um die verrauschte Bildqualität in Videoaufnahmen von lebenden<br />

Zellen zu kompensieren, wird ein anisotroper Diffusionsfilter<br />

angewandt, der nur in Gebieten mit einer homogenen<br />

Bildinformation glättet ohne die gesamte Morphologie<br />

zu stören. Ein Morphing zwischen den 3D Oberflächen<br />

über die Zeit hinweg führt auf eine kontinuierliche Rekonstruktion<br />

der gesamten 4D-Daten. Globale Rotations- und<br />

Translationsbewegungen in einer Zeitserie werden durch<br />

einen rigiden Transformationsansatz automatisch korrigiert.<br />

Die animierte Oberflächenrekonstruktion ist eingebettet<br />

in einen mehrdimensionalen Ortsbetrachter (scene viewer),<br />

der Benutzerinteraktion in Echtzeit erlaubt. Binäre Objektrepräsentationen<br />

werden verwandt, um die Volumen- und<br />

Fluoreszenzintensität über die Zeit zu quantifizieren.<br />

Diese Bildverarbeitungs- und Computergraphikmodule wurden<br />

bei der Analyse der Dynamik in Interphase- und mitotischen<br />

Zellkernen verwandt. Insbesondere die Chromosomendynamik<br />

im Verlauf der Mitose und die Rekonstruktion<br />

der Zellkernhülle wurden detailliert untersucht [11, 12].<br />

Weitere Anwendungen der entwickelten Technik analysierten<br />

den Zusammenbruch der nuklearen Hülle, die Bewegung<br />

von PML-Bodies [1], die Dynamik nuklearer Speckles,<br />

die Lokalisierung von Methyl-DNA-Bindungsproteinen, die<br />

Dynamik von sekretorischen Vesikeln und die Bewegung<br />

von markierten Zentromeren in lebenden Zellen.<br />

4.2. Automatische Phänotypisierung in<br />

lebenden Zellen<br />

C. Conrad, V. Sundararajan, R. Eils<br />

Kooperationen: J. Ellenberg, N. Daigle, R. Pepperkok, H. Erfle,<br />

EMBL, Heidelberg; T. Lörch, MetaSystems, Neulussheim<br />

Die Markierung von Proteinen mit GFP (green fluorescent<br />

proteins) ermöglicht die Visualisierung und damit die Lokalisierung<br />

und zeitlich-räumliche Auflösung von Proteinen in<br />

Abteilung B080<br />

Theoretische Bioinformatik<br />

lebenden Zellen. Es gilt sowohl Überexpression von Genen<br />

als auch Gensuppression mittels Interferenz-RNA (RNAi) in<br />

genomweiten Ansätzen hinsichtlich dieser Phänotypisierung<br />

zu untersuchen. Für diese genomweiten, funktionellen Untersuchungen<br />

sind robuste miniaturisierte Zellkultursysteme<br />

und eine automatische, intelligente Mustererkennung der<br />

zu erwartenden Phänotypen unerlässlich, da eine manuelle<br />

Vorgehensweise sehr arbeitsintensiv ist, und abhängig von<br />

der subjektiven Bewertung des ausgebildeten Personals<br />

keine datenbank-konsistenten Werte liefert.<br />

Für diese Problemstellung wurden solid-transfizierte Zellarrays,<br />

ein motorisiertes Scanning-Zytometer und verschiedene<br />

Klassifikationsstrategien miteinander kombiniert. Nach<br />

erfolgter Bildvorverarbeitung und der automatischen Erkennung<br />

von Zellen werden die Proteinmuster durch Klassifikatoren<br />

erfasst. Zur Klassifikation werden neuronale Netzwerke<br />

und Support Vektor Maschinen verwendet. Die Software<br />

ordnet nach einer Trainingsphase automatisch mit<br />

großer Präzision nicht bekannte markierte Proteine 12 verschiedene<br />

funktionellen Klassen zu. Mögliche funktionelle<br />

Phänotypen sind z.B. funktionelle Einheiten wie Organellen,<br />

das Zytoplasma, Chromatin oder auch funktionelle Zellzustände<br />

(wie z.B. Zelltod). Im weiterem Verlauf sollen speziell<br />

die Veränderungen in 3D über die Zeit in diese automatischen<br />

Screeningsysteme einbezogen werden.<br />

4.3. Biomedizinische Bildverarbeitung unter<br />

Verwendung von geometrischen und<br />

dynamischen Modellen<br />

J. Fieres, J. Gao, M. Gebhard, J. Mattes, R. Eils<br />

Kooperationen: I. Solvei, D. Köhler, A. Bolzer, T. Cremer, Institut<br />

of Human Genetics, LMU München; J. Beaudouin, D. Gerlich, Jan<br />

Ellenberg, EMBL, Heidelberg; Kevin Sullivan, Scripps Research<br />

Institute, CA, USA; P. Tracqui, S. Lavallée, J. Demongeot, TIMC-<br />

IMAG, IAB, PRAXIM Grenoble, Frankreich; W. Just, Biochemie-<br />

Zentrum, Universität Heidelberg; K. Richter, S. Görisch, Abteilung<br />

Molekulare Genomanalyse, DKFZ; J. Georgi, S. Heiland, Neurologische<br />

Klinik, Universität Heidelberg; David L. Spector, Watson<br />

School of Biological Sciences, Cold Spring Harbor Laboratory,<br />

New York 11724, USA; Edith Heard, Marie Curie Institute, Paris,<br />

Frankreich<br />

Das Projekt konzentriert sich auf die Analyse von Bewegungen<br />

und Deformationen von räumlichen Datensequenzen.<br />

Einerseits untersuchen wir mit Methoden der<br />

Computer Vision die Quantifizierung, Visualisierung und<br />

Bewegungskorrektur von dynamischen Prozessen und bewerten<br />

mit statistischen Methoden die quantifizierten Daten.<br />

Wir arbeiten an mehreren anwendungsorientierten Projekten,<br />

die sowohl die Dynamik des Zellkerns und die Erhaltung<br />

seiner Architektur zum Gegenstand haben, als auch<br />

Zellmembranbewegungen untersuchen. Dabei steht die<br />

Quantifizierung dynamischer Prozesse im Vordergrund, um<br />

biologische Fragestellungen zu belegen bzw. zu widerlegen.<br />

Eine Softwareplattform wurde mit Hilfe von C++, Open<br />

Inventor, MFC und speziellen Bibliotheken für eine schnelle<br />

graphische Darstellung für das Windows Betriebssystem entwickelt.<br />

Diese integriert die unterschiedlichen Module der<br />

Bildvorverarbeitung, Segmentierung, Tracking, Registration,<br />

Quantifizierung, Bewegungskorrektur und Visualisierung.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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