MDCK-MRP2 - Dkfz
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236<br />
Forschungsschwerpunkt D<br />
Tumorimmunologie<br />
von Typ I- und Typ II-Zellen gefunden. Weiter versuchen<br />
wir diese neuen DISC-Proteine durch Massen-Spektrometrie<br />
zu identifizieren.<br />
Publikationen: (* = externer Koautor)<br />
[1] Baumann S, Krueger A, Kirchhoff S, Krammer PH. (2002).<br />
Regulation of T cell apoptosis during the immune response. Curr.<br />
Mol.Med. 2, 257-272.<br />
Bentele, M., Lavrik, I., Ulrich, M., Stosser, S., Kalthoff, H.,<br />
Krammer, P.H. , Eils, R. (2004). Mathematical Modeling reveals<br />
threshold behavior of CD95-induced Apoptosis. Submitted<br />
[2] Krueger, A., Fas, S.C., Baumann, S., Krammer, P.H. (2003).<br />
The role of CD95 in the regulation of peripheral T-cell apoptosis.<br />
Immunol. Rev. 193, 58-69.<br />
[3] Lavrik, I., Krueger, A., Shmitz, I., Baumann, S., Weyd, H.,<br />
Kirchhoff, S. Krammer, P.H. et al. (2003). The active caspase-8<br />
heterotetramer is formed at the CD95 DISC. Cell Death Differ<br />
10(1): 144-145.<br />
[4] Schmitz I, Krueger A, Baumann S, Schulze-Bergkamen H,<br />
Krammer PH, Kirchhoff S. (2003). An IL-2-dependent switch between<br />
CD95 signaling pathways sensitizes primary human T cells<br />
toward CD95-mediated activation-induced cell death. J.Immunol.<br />
171, 2930-2936.<br />
[5] Peter, M. E. and P. H. Krammer (2003). The CD95(APO-1/Fas)<br />
DISC and beyond. Cell Death Differ 10 (1): 26-35.<br />
Oxidative Signale und molekulare Mechanismen<br />
der T-Zellrezeptor vermittelten Apoptose<br />
K. Gülow, M. Kaminski, K. Darvas, P.H. Krammer<br />
In der Immunantwort werden T-Zellen über ihren T-Zellrezeptor<br />
aktiviert. Es folgt eine Phase der klonalen Expansion,<br />
in der die T-Zellen resistent gegenüber diversen apoptotischen<br />
Stimuli sind. Mit dem Erreichen des Höhepunktes<br />
der spezifischen Immunantwort treten die Zellen in eine<br />
neue Phase ein, die sogenannte Deletionsphase, in der sie<br />
Apoptose sensitiv werden. Kommt es jetzt zu einer erneuten<br />
Stimulation des T-Zellrezeptors, wird die Expression<br />
des CD95(Apo-1/Fas)-Liganden (L) induziert. Da T-Zellen<br />
auch den CD95-Rezeptor exprimieren, kommt es zur T-Zell<br />
Apoptose durch Fratrizid oder auch zu autokrinem Suizid.<br />
Calcium-Signale und die Aktivierung des Transkriptionsfaktors<br />
NF-AT spielen ebenso wie oxidative Signale eine entscheidende<br />
Rolle in der Regulation der CD95L-Expression. Die<br />
Stimulation des T-Zellrezeptors führt zu einer Calcium-Freisetzung<br />
aus dem Endoplasmatischen Retikulum. Dadurch<br />
wird die Phosphatase Calcineurin aktiviert, die den Transkriptionsfaktor<br />
NF-AT dephosphoriliert. Dieser bindet danach<br />
an den CD95L-Promotor. Dieser Calcium abhängige<br />
Signalweg ist jedoch nicht ausreichend, um Apoptose einzuleiten.<br />
Dazu wird noch ein oxidatives Signal benötigt. Quelle<br />
dieses oxidativen Signals ist die mitochondriale Atmungskette.<br />
Die reaktiven Sauerstoffverbindungen aktivieren ihrerseits<br />
Transkriptionsfaktoren wie NF-κB und AP-1, die<br />
ebenfalls an den CD95L Promotor binden. Blockiert man<br />
diese Signale durch Antioxidantien, hemmt man zugleich<br />
auch die Apoptose. Calcium und reaktive Sauerstoffverbindungen<br />
werden gleichermaßen für die CD95L-Expression<br />
benötigt. Ein Signal alleine ist nicht ausreichend.<br />
In vielen Tumoren zeigt sich eine Verschiebung der Verhältnisse<br />
von reduziertem zu oxidiertem Glutathion, oder es<br />
liegen sogar Veränderungen in der Gesamtmenge an Glutathion<br />
vor. Glutathion ist ein zelluläres Antioxidans. Veränderungen<br />
in dem Verhältnis reduziert zu oxidiert zeigen eine<br />
Veränderung im Redox-Status der Zelle an. Sinkt die Gesamtmenge<br />
an Glutathion, bilden sich reaktive Sauerstoffverbindungen.<br />
Diese Veränderungen, die in vielen Tumoren<br />
Abteilung D030<br />
Immungenetik<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
beobachtet wurden, deuten auf eine Störung der oxidativen<br />
Signalweiterleitung hin. Auch bei AIDS spielen oxidative<br />
Signale eine Rolle. Zellen, die mit dem HIV-1 Transkriptionstransaktivator<br />
(Tat) behandelt wurden, weisen<br />
eine verminderte Menge an reduziertem Glutathion, sowie<br />
eine deutliche Steigerung der Produktion reaktiver Sauerstoffverbindungen<br />
auf. Aktiverte T-Zellen, die mit HIV-1<br />
Tat behandelt wurden, werden für T-Zellrezeptor induzierte<br />
Apoptose sensibilisiert. Es kommt zu einer beschleunigten<br />
und verstärkten CD95L-Expression. Oxidative Signale sind<br />
wichtige Bestandteile in der Apoptose-Regulation. Ein besseres<br />
Verständnis der Signalwege auf molekularer Ebene kann<br />
zu einer Therapie bei Krebs oder auch AIDS beitragen.<br />
Molekulare Signalmodulation bei der Apoptose<br />
von T-Zellen und ihre Bedeutung im hämatopoetischen<br />
System<br />
R. Arnold, D. Brenner, C. Frey, P.H. Krammer<br />
In Zusammenarbeit mit: F. Kiefer, Max-Planck-Institut für<br />
Vaskuläre Biologie c/o ZMBE - Institut für Zellbiologie, Münster<br />
Die Umschaltung von intrazellulären Signalwegen durch<br />
Phosphorylierung von Signalproteinen ist von zentraler Bedeutung<br />
für Leben oder Tod einer Zelle. In T-Zellen wird<br />
nach T-Zell-Rezeptor (TCR) Stimulation die hämatopoetische<br />
Proteinkinase HPK1 phosphoryliert und aktiviert dadurch<br />
den SAPK / JNK sowie den NFκB Signalweg.<br />
Während der Initiation von Apoptose unterliegt HPK1 der<br />
Regulation durch Proteasespaltung. Dabei zerteilt eine Caspase-3<br />
Aktivität HPK1 in eine N- und eine C-terminale Hälfte<br />
und verändert die Funktion der Kinase so, dass völlig andere<br />
Signale weitergeleitet werden. Die biologische Funktion<br />
dieser Umschaltung ist mit dem Aktivierungs-Induzierten<br />
Zelltod (AICD) in T-Zellen in Verbindung gebracht worden.<br />
In unserem AICD-Modellsystem fanden wir in primären T-<br />
Zellen dabei einen Zusammenhang der TCR abhängigen<br />
Kinase HPK1 mit dem CD95-System. Weiterhin zeigen unser<br />
Arbeiten an hämatopoetischen Vorläuferzellen, dass diese<br />
Umschaltung in der Funktion auch während der Differenzierung<br />
von Zellen benutzt wird. Damit kann diesem molekularen<br />
Schalter eine universelle Funktion zugedacht werden.<br />
Ste20-homologe Kinasen, zu denen HPK1 gehört, konnten<br />
bislang in allen untersuchten Modellorganismen gefunden<br />
werden. Wenig verstanden ist bislang allerdings die Funktion<br />
dieser Kinasen im Organismus und der Mechanismus, mit<br />
dem dabei ihre Aktivität reguliert wird. Hier konnten wir<br />
ein Modell der autokatalytischen Aktivierung aufstellen, das<br />
für Mitglieder innerhalb dieser Proteinfamilie die mechanistische<br />
Grundlage der Funktion liefert. Um dieses Modell<br />
weiter zu testen, untersuchen wir derzeit die Auswirkung<br />
verschiedene Ste20-Kinasen auf Apoptose und Differenzierung<br />
in transgenen bzw. „knockout“ Mäusen. Daraus kann<br />
sich die Möglichkeit zur Herstellung von selektiven Inhibitoren<br />
und deren Nutzung zur Behandlung von unkontrolliertem<br />
Zellwachstum bei Tumoren ergeben.<br />
Publikation (* = externer Koautor)<br />
[6]Kiefer, F.*, Vogel, W.* and Arnold, R. (2002): Signal transduction<br />
and co-stimulatory pathways in lymphocytes. Transplant<br />
Immunol. 9 (2002)69-82.